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Alex Dunn, mit dem Flugzeug an den Playoff-Halbfinal

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Alex Dunn ist einer von zwei ausländischen Badmintonspielern, die für Tafers-Freiburg im Einsatz stehen.
2600 Kilometer legt der 23-jährige Schotte jedes Mal zurück, damit er für die Union spielen kann.

Alex Dunn hat gestern nach dem Mittagessen im 1300 Kilometer entfernten Motherwell seine Badmintontasche gepackt, ist zum Flughafen in Glasgow gefahren und hat das Flugzeug bestiegen. Drei Stunden später hat der Schotte die Maschine in Basel-Mülhausen verlassen, ist anschliessend mit dem Zug nach Schmitten gefahren, wo er von den Eltern von Unions-Trainer Oliver Schaller abgeholt wurde. Schallers  beherbergen den 23-jährigen Briten während des Wochenendes, damit er mit Tafers-Freiburg den Playoff-Halbfinal gegen Zürich bestreiten kann. Am Sonntagabend wird Alex Dunn die Heimreise antreten. Auch sie wird sechs Stunden dauern – so wie an den anderen sieben Wochenenden in dieser Saison, an denen der Schotte nach Tafers gekommen ist, um für die Freiburger im NLA-Interclub zu spielen.

Einer von vielen

Dunn ist nur einer von zahlreichen ausländischen Badminton-Profis, die in der höchsten Schweizer Badminton-Liga spielen. Tafers-Freiburg zählt auch noch auf die Dienste des Engländers Alex Lane, und bei Halbfinalgegner Zürich sind im Verlauf der Saison fünf verschiedene Ausländer zum Einsatz gekommen. Der Trend, immer mehr und immer bessere ausländische Verstärkungen zu verpflichten, hat sich in den letzten Jahren akzentuiert, obwohl sich die meisten Schweizer Vereine dies eigentlich gar nicht leisten können. Wenn sich aber ein oder zwei finanzstarke Clubs im Ausland Unterstützung holen, dann müssen die anderen mitziehen, um konkurrenzfähig zu bleiben. So auch Tafers-Freiburg. «Mit unseren zwei Briten gehören wir zu den NLA-Vereinen, die am wenigsten Ausländer eingesetzt haben», sagt Oliver Schaller. «Dennoch wenden wir rund 75 Prozent unseres NLA-Budgets für das Engagement unserer Ausländer auf. Da sind Antrittsgagen und Siegesboni ebenso dabei wie die Kosten für Flüge und Versicherungen.»

Badminton-Profi anstatt Feuerwehrmann

«Das Geld, das ich von Tafers-Freiburg erhalte, reicht, damit ich in Schottland eine Wohnung mieten kann», zieht Dunn einen Vergleich. Momentan wohne er zwar noch bei seinen Eltern, aber Ende Jahr wolle er ausziehen, erklärt er. Für Spieler wie Alex Dunn, der in Motherwell, einer Stadt 20 Kilometer südöstlich von Glasgow mit rund 33 000 Einwohnern und einer der höchsten Arbeitslosenquoten Schottlands, lebt, sind solche Engagements im Ausland oft die einzige Möglichkeit, sich ihre Karriere zu finanzieren. «Bei uns gibt es zwar eine nationale Badminton-Liga, aber da ist kein Geld vorhanden.» Und weil Badminton in seiner Heimat nicht so populär sei, lasse sich der Sport allein durch Sponsoren nicht finanzieren. «Also muss ich mir das Geld anderswo verdienen, wenn ich als Profi leben will», erzählt er.

Beim Wort Profi beginnt Dunn zu schmunzeln. «Das hört sich für mich immer noch so unwirklich an.» Als er als Siebenjähriger mit Badminton angefangen habe, sei es nur zum Spass gewesen und nie mit der Absicht, Profi zu werden. «Als Kind wollte ich immer Feuerwehrmann werden.»

Auch in der Bundesliga engagiert

Anstatt Feuerwehrmann ist Alex Dunn nun die Weltnummer 36 im Doppel und spielt nicht nur in der Schweiz Interclub, sondern auch in Deutschland für die Sportgemeinschaft Schorndorf. «Alle meine Kollegen vom schottischen Nationalteam spielen in einer ausländischen Liga, die meisten sogar in zwei», sagt der 23-Jährige. Aus finanzieller Sicht ist die Bundesliga für Dunn attraktiver als die NLA, weil dort mehr Geld vorhanden ist und er entsprechend mehr verdient. «Was für mich aber fast noch entscheidender ist: Das spielerische Niveau ist in Deutschland höher. Weil in der Bundesliga mehr ausländische Spieler eingesetzt werden dürfen, spiele ich auch gegen rein ausländische Doppelpaarungen.» Für den schottischen Nationalspieler, der zweimal täglich trainiert und mit seinem Doppelpartner Adam Hall regelmässig an den höchsten internationalen Turnieren teilnimmt, ist die Matchpraxis auf Top-Niveau spielerisch wertvoll.

Keine bösen Blicke

Was die Bundesliga und die NLA für Dunn gemein haben, ist der Siegesdruck, unter dem er steht. «Von den ausländischen Verstärkungen werden Siege erwartet, dessen bin ich mir bewusst», sagt der Brite, der ein grosser Fan des FC Liverpool ist. «Ich kann mit dem Druck umgehen, eine Garantie für Siege gibt es aber nicht. Insofern bin ich froh, sind bei Tafers-Freiburg mit Oli (Schaller) und Céline (Burkart) zwei dabei, die wissen, was es bedeutet, ein Leben als Profi zu führen.» Böse Blicke gebe es bei der Union keine, wenn man mal verliere; das habe er auch schon anders erlebt. «Mir gefällt die Atmosphäre bei Tafers, hier ist man positiv eingestellt. Niemand macht dem anderen Vorwürfe, alle unterstützen sich gegenseitig.» Dieser Teamspirit sei ein wichtiger Grund, weshalb es dem Team so gut laufe.

Grund für böse Blicke hat Dunn seinen Teamkollegen allerdings noch kaum gegeben. Im Mixed hat er zusammen mit Céline Burkart alle 14 Saisonspiele gewonnen und im ersten Herrendoppel musste er nur zweimal als Verlierer vom Platz. Mit seiner Kraft und seiner Schnelligkeit, mit denen er aus dem Hinterfeld heraus seine wuchtigen und präzisen Angriffsbälle schlägt, bringt er jeden Gegner in Bedrängnis. «Meine Schwachstellen liegen im vorderen Teil des Feldes», sagt der Doppelspezialist selbstkritisch.

Schuhdesigner

Wenn Alex Dunn mal nicht Badminton spielt, steht er gerne am Snooker-Tisch. Während des Corona-bedingten Lockdown im vergangenen Jahr hat er angefangen, seine kreative Seite zu fördern. «Ich bin ein bisschen künstlerisch veranlagt, ich mag praktische Dinge und schneidere zum Beispiel auch Schuhe.» Er zeichne auch gerne, habe eine Vorliebe für Kalligrafie. «Ich habe mich immer für Grafik interessiert und bin seit jeher vom Zeichnen fasziniert. Wenn ich nicht Badminton spielen würde, würde ich wohl im Bereich Architektur arbeiten.» Studiert hat Alex Dunn an der University of Strathclyde in Glasgow Sportwissenschaften, seine Zukunft sieht er aber anderswo. «Ich besuche zurzeit verschiedene Kurse im Bereich Produktdesign. Wenn es mal mit dem Badminton vorbei ist, möchte ich in diesem Bereich etwas machen.»

Das ist allerdings Zukunftsmusik, im Hier und Jetzt will Alex Dunn mit Tafers-Freiburg den Schweizer Meistertitel gewinnen. «Zürich hat ein gutes Team, und ich erwarte ein enges Duell. Aber ich denke, wenn alles normal verläuft, dann sollten wir gewinnen.» Wenn Dunns Prognose stimmt, dann wird er demnächst noch einmal in die Schweiz fliegen – für den Final.

Leichter Vorteil für Tafers-Freiburg

Obwohl Tafers-Freiburg zu den renommiertesten Badminton-Clubs der Schweiz gehört und bereits seine 33. Saison in der NLA absolviert, hat der Verein noch nie den Schweizer Meistertitel gewinnen können. Das soll sich dieses Jahr ändern – und die Vorzeichen dafür stehen durchaus gut. Nach einer turbulenten Schlussphase, in der die Rangliste wegen eines Protests von Yverdon nach Qualifikationsende noch durcheinandergewirbelt wurde, startet die Union aus der Poleposition in den Playoff-Halbfinal. Gegner ist der BC Zürich, das Hinspiel wird heute Samstag in Zürich ausgetragen (14 Uhr), am Sonntag fällt dann in Tafers beim Rückspiel die Entscheidung (14 Uhr, Spielhalle OS Tafers.)

Tafers-Freiburg, der souveräne Qualifikationssieger, startet dabei mit leichten Vorteilen in das Duell. In den beiden Direktbegegnungen hat die Union auswärts 5:3 und zu Hause 6:2 gewonnen. Die Punkte-Garanten waren dabei wie so oft in dieser Saison die routinierten Nicole Schaller und Céline Burkart, die für die Siege im Dameneinzel und -doppel besorgt waren. Auch das Mixed und das erste Herrendoppel mit Oliver Schaller/Alex Dunn war eine klare Sache zugunsten der Union. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, sollte Tafers-Freiburg diese vier Spiele erneut gewinnen.

Ein Sieg in Herreneinzeln nötig

Die Hälfte der insgesamt acht Partien wären damit eine Beute der Union, und sie müsste von den vier übrigen Spielen (drei Herreneinzel und ein zweites Herrendoppel) nur noch ein Spiel gewinnen, um Zürich zu besiegen. Wollen die Zürcher, die voraussichtlich mit Ditlev Jaeger-Holm (Dänemark), Azmy Qowimuramadhoni (Indonesien) und Clara Graversen (Dänemark) als ausländische Verstärkungen antreten werden, um den Finaleinzug mitreden, müssen sie hier punkten. Die Freiburger haben sich allerdings im Verlauf der Saison in den Herreneinzeln 2 und 3 gesteigert und vermehrt gewinnen können.

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