Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Alex Marros beschwerlicher Weg zurück

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wegen einer schweren Knieoperation hat der Skicrosser Alex Marro die ganze letzte Saison verpasst. Nun ist der Freiburger Profi nach einer zehnmonatigen Rehabilitation zurück im Schnee – und fühlt sich unbeholfen wie ein Anfänger.

«Momentan übe ich Stemmbogen und Kurvenfahren, so wie die Anfänger in der Skischule», erzählt Alex Marro. Der 26-jährige Skicross-Profi hat nicht etwas das Skifahren verlernt, aber nach seinem Rennunfall, bei dem er sich sein linkes Knie zertrümmert hat, muss er sich langsam wieder ans Skifahren und die damit verbundenen Belastungen herantasten. Zehn Monate dauerte sein Weg zurück, nun steht er auf dem Gletscher in Saas Fee endlich wieder in seinem geliebten Schnee. «Beim Packen vor meiner Anreise war ich total nervös. Und bevor ich erstmals in meine Skibindung gestiegen bin, musste ich einige Male ganz tief durchatmen», erzählt der Athlet aus Marly mit einem Lachen. «Aber jetzt fühlt es sich wahnsinnig gut an, wieder zurück zu sein.»

Fataler Sturz

Rückblick: Sonntag, 21. November 2021. Alex Marro hat sich im österreichischen Pitztal beim Auftakt des Skicross-Europacups für den Finallauf qualifiziert. Seine Chancen auf einen Medaillengewinn sind gut – doch der Freiburger wird weder das Podium noch das Ziel erreichen. Als er in einer lang gezogenen Linkskurve um den dritten Platz kämpft, wird er von einem deutschen Kontrahenten weggedrückt. Marro gerät ins Trudeln, stürzt und landet wie eine schlaffe Puppe ungebremst im Fangnetz. Der Sturz hatte schwerwiegende Folgen: Kreuzband-, Innenband-, Aussenband- und Meniskusrisse im linken Knie sowie Knochenprellungen am Schienbeinplateau und am Oberschenkelknochen. Der Höhenflug von Marro, der im Winter zuvor seine ersten drei Weltcupeinsätze absolviert hatte, ist abrupt zu Ende. «Skicross ist ein Kontaktsport, und es wird mit harten Bandagen gekämpft. Aber dass jemand so rücksichtlos fährt und bewusst in Kauf nimmt, jemanden zu verletzen, das hat nichts mehr mit Sport zu tun», ist er auch heute noch verärgert. Am 6. Dezember wurde Marro schliesslich operiert – es war der Beginn einer langen, harten und psychologisch schwierigen Rehabilitation.

Reha in Magglingen

«Die ersten vier Wochen nach der OP war ich wie ein Pflegefall. Wenn du nur im Bett liegen kannst, sind die Tage sehr lang.» Er habe vorher noch nie eine grosse Verletzung gehabt, und es sei ein Schock gewesen, als er realisierte, was alles auf ihn zukam. «Und als mir der Arzt sagte, er sei skeptisch, dass ich je wieder auf diesem Niveau Skifahren könne, bin ich in ein tiefes mentales Loch gefallen.»

Alex Marro hat eine zehnmonatige Reha in Magglingen hinter sich.
Charly Rappo/a

Erst als Marro am 17. Januar mit der Rehabilitation in Magglingen beginnen konnte, ging es aufwärts. «Zu sehen, dass andere Menschen das Gleiche durchmachen, und zu beobachten, wie sie bei der Genesung Fortschritte machen, hat mir geholfen», erinnert er sich. «Auch wenn es etwas frustrierend war, weil ich mich wegen der Schwere meiner Verletzung langsamer erholte als die anderen, so war es dennoch gut für meine Moral.»

Kleine Herausforderungen als Motivationshilfe

Als Sportsoldat profitierte Alex Marro in Magglingen von der Spitzensportförderung der Armee. Physiotherapeuten, wenn nötig ein Arzt, ein Fitnesstrainer und medizinische Masseure kümmerten sich um ihn. «Ohne das ganze medizinische Team und die perfekte Infrastruktur würde ich wohl noch immer humpeln», sagt er. Seine Tage waren gut ausgefüllt, das Reha-Programm streng: Zweimal ging er in die Physio, absolvierte Stabilisierungs-, Kraft-, Gleichgewichts- und Mobilitätsübungen. Zweimal ging er in den Kraftraum, um Muskeln aufzubauen. «Sich jeden Tag wieder zu motivieren, die Strapazen auf sich zu nehmen, ohne zu wissen, wann mein erster Tag auf Ski sein würde, war nicht immer einfach schwierig. Deshalb hatten die Physiotherapeuten und ich beschlossen, uns gegenseitig Herausforderungen zu stellen.»

Alex Marro in Magglingen beim Jonglieren auf dem Sypoba.
Charly Rappo/a

Regelmässige Challenges als kurzfristige Etappenziele, um auf dem unbekannten Weg zum grossen Ziel nicht die Orientierung und die Motivation zu verlieren. «Als ich noch an den Krücken ging, sagten die Physiotherapeuten zum Beispiel: ‹Wenn du es schaffst, das Knie so zu beugen, dass du eine ganze Umdrehung auf dem Fahrrad schaffst, dann laden wir dich auf einen Kaffee ein›», erzählt Marro. Seine grösste Herausforderung sei es gewesen, mit vier Bällen auf dem Sypoba (ein Balanceboard auf einer Metallrolle, auf welcher der Athlet das Gleichgewicht halten muss, Anm. d. Red.) zu jonglieren. «Nach sechs Wochen gelang es mir, obwohl ich nach der Verletzung dazu völlig unfähig gewesen war.»

Langsames Herantasten

Die regelmässigen kleinen Erfolgserlebnisse haben dem 26-Jährigen geholfen, seine Reha durchzustehen. Am 8. August – rechtzeitig für die Saisonvorbereitung auf den Walliser Gletschern – hat er schliesslich von den Ärzten das Okay bekommen, wieder die Ski anschnallen zu dürfen. Nun verbringt Marro drei Wochen in Saas Fee, wo er sich langsam wieder ans Skicross herantastet. «Ich fange wieder bei null an und muss herausfinden, welche Bewegungen ich machen kann und welche Belastungen das Knie aushält.» Das erste Training habe er nach einer Stunde bereits wieder abbrechen müssen, obwohl er nur ganz locker und langsam gefahren sei. «Inzwischen geht es länger, und ich hatte noch nie Wasser im Knie oder sonst eine Entzündung.» Der Freiburger ist noch nicht so weit, dass er an Slalomstangen oder Skicross trainieren könnte. Zudem fährt er momentan noch mit einer speziellen Knieschiene. «Das gibt mir auch im Kopf ein Gefühl von Sicherheit.»

«Muss das ausblenden»

Für den C-Kader-Athlet von Swiss Ski geht es nun darum, möglichst rasch wieder den Anschluss an die Konkurrenz zu finden. Im Oktober wird der Verband entscheiden, welche Fahrer er für den Weltcup nominiert, und welche mit dem zweitklassigen Europacup vorliebnehmen müssen. «Wenn du nach einer Saison ohne Einsatz von einer Verletzung zurückkehrst, dann fängst du ganz unten an. Ich vermute also, dass ich anfangs im Europacup fahren werde, um das Gefühl und den Rhythmus wiederzufinden», sagte Marro. Sein Ziel bleibt indes der Weltcup. «Dieses Ziel haben andere allerdings auch, und es können nur sieben Skicrosser in den Weltcup.»

Die interne Konkurrenz ist riesig. Alex Fiva, Ryan Regez, Tobias Baur oder Joos Berry sind nur ein paar der klingenden Namen im Nationalmannschaftskader von Swiss Ski. «Die Schweiz hat eines der besten Teams der Welt», ist sich Marro bewusst. Er müsse 200 Prozent bereit sein, wenn er sich bei den Selektionsrennen aufdrängen wolle. «Ich muss einfach fahren und darf nicht darüber nachdenken, was im Rennen passieren könnte. Skicross ist nun mal eine Risikosportart.» Diesbezüglich mache er sich aber keine grossen Gedanken. «Ich bin ein Draufgängertyp, ich werde ausblenden können, was mir vor zehn Monaten passiert ist.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema