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Als ob nichts gewesen wäre

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Was Gottéron momentan auch macht, es ist falsch. Den Beweis erbrachten die Freiburger gestern bereits nach zwei Minuten, als Berns Pascal Berger Gottéron-Verteidiger Sebastian Schilt foulte. Julien Sprunger, sonst wahrlich nicht fürs Austeilen bekannt, gestern aber sichtlich bemüht, Härte zu beweisen, schnappte sich Berger und verwickelte ihn in ein Gerangel. Es sollte ein starkes Zeichen an seine Mannschaft sein–doch am Ende ging der Schuss nach hinten los. Sprunger kassierte eine 2-plus-2-Minuten-Strafe, Berger nur zwei Minuten für sein Foul an Schilt. Ein harter Entscheid des Schiedsrichter-Duos, was aber nichts an der Tatsache änderte, dass statt Gottéron der SC Bern Powerplay spielen durfte – und durch Chuck Kobasew die 1:0-Führung erzielte. Es war bereits wieder der Anfang vom Ende für die Freiburger. Denn die Reaktion, die die Klubleitung durch die Entlassung Kossmanns vom Team erwartete, blieb aus.

Miserabler Spielaufbau

Joel Kwiatkowski oder Anthony Huguenin wurden ohne Kossmann nicht plötzlich besser, um nur zwei der Mitverantwortlichen dafür zu nennen, dass der Spielaufbau der Freiburger auch gestern miserabel war. Die tiefe Verunsicherung war den Spielern zu jeder Zeit anzumerken. Die Freiburger kamen zwar ebenfalls zu einigen Chancen, die geradlinigeren und gefährlicheren Angriffe zeigten jedoch die Berner. In der 9. und 21. Minute hatten die Gäste mit Pfostenschüsse noch Pech. Als Alain Berger nach einem schlechten Wechsel Gottérons und einem Stellungsfehler von Maxime Montandon mutterseelenalleine auf Benjamin Conz zulaufen konnte, schossen die Berner in der 24. Minute dann doch das verdiente 2:0. Und als Thibaut Monnet bei Spielmitte in der eigenen Zone ein haarsträubender Fehlpass unterlief, war im St. Leonhard erstmals ein lautes Pfeifkonzert zu hören. Wenige Sekunden später erhöhte Marc Reichert auf 3:0.

Verärgerte Fans

Auf ein Aufbäumen warteten die 6034 Zuschauer auch anschliessend vergeblich. Mehr als Thibaut Monnets 1:3 in der 38. Minute brachte das harmlose Heimteam nicht zustande. Im letzten Abschnitt schoss Freiburg lediglich viermal auf das Tor von Marco Bührer. In der 51. Minute sorgte SCB-Verteidiger Marc-André Gragnani für das 4:1-Endresultat. Für den SC Bern war es im sechsten Auswärtsspiel in dieser Saison der erste Sieg. Und für René Matte, der bereits 2011 bei der Entlassung von Serge Pelletier das Team kurz geführt hatte, im achten Spiel als Gottéron-Headcoach die achte Niederlage. Die Fans quittierten die Schlusssirene mit dem nächsten Pfeifkonzert, genau wie die Wahl von Timo Helbling – dem man in dieser Saison nun wirklich als Letztem die Schuld für Gottérons Misere in die Schuhe schieben kann – zum besten Spieler. Die Szenen zeigten schlicht den ganzen Frust, der sich bei Freiburgs Anhängern angestaut hat. Als sich die Spieler vom Fansektor verabschiedeten, skandierten die Fans «Mouillez les maillots!», die Spieler sollten endlich ihre Trikots verschwitzen.

Neuer Trainer bereits am Samstag an der Bande?

Gut möglich, dass Gottérons uninspirierter Auftritt die Verpflichtung eines neuen Trainers beschleunigen wird. Weil Rapperswil gestern in Ambri gewann, leuchtet in Freiburg nun sogar die rote Laterne. Der Rückstand auf die Playoff-Ränge beträgt bereits acht Punkte. Aber egal, ob für Gerd Zenhäusern, Gil Montandon, Andrei Chomutow oder welche Namen in Freiburg als Kandidaten für die Kossmann-Nachfolge auch immer kursieren: Auf den zukünftigen Gottéron-Trainer wartet eine Herkules-Aufgabe. Dieses verunsicherte und teilweise von allen guten Geistern verlassene Team wieder auf Kurs zu bringen wird sehr viel Arbeit benötigen.

Präsident Charles Phillot versucht sich dennoch in Optimismus. «Es war kein schlechter Match, wir haben zu viele Chancen vergeben», sagte er nach dem Spiel. «Für eine Kehrtwende braucht es aber einen Sieg, das ist uns nicht gelungen. Ich setzte aber meine ganzen Hoffnungen in den neuen Trainer. Vielleicht wird er bereits am Samstag gegen Davos an der Bande stehen.»

Telegramm

Gottéron – Bern 1:4 (0:1, 1:2, 0:1)

St. Leonhard.–6034 Zuschauer. – SR Kurmann/Prugger, Kaderli/Tscherrig.Tore:4. Kobasew (Gragnani, Ritchie/Ausschluss Sprunger) 0:1. 24. Alain Berger (Beat Gerber, Ritchie) 0:2. 30. Reichert (Philippe Furrer) 0:3. 38. Monnet (Mauldin) 1:3. 51. Gragnani (Bertschy, Kobasew) 1:4.Strafen:7-mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron, 6-mal 2 Minuten gegen Bern.

Freiburg-Gottéron:Benjamin Conz; Ngoy, Kwiatkowski; Helbling, Huguenin; Montandon, Schilt; Wildhaber; Mottet, Dubé, Tambellini; Mauldin, Pouliot, Monnet; Sprunger, Bykow, Benjamin Plüss; John Fritsche, Ness,

Hasani; Brügger.

SC Bern:Bührer; Jobin, Gragnani; Beat Gerber, Blum; Krueger, Philippe Furrer; Flurin Randegger, Kreis; Holloway, Ritchie, Scherwey; Bertschy, Martin Plüss, Kobasew; Alain Berger, Reichert, Pascal Berger; Loichat, Rüfenacht, Marco Müller.

Bemerkungen:Gottéron ohne Marc Abplanalp, Tristan Vauclair, Kamerzin (alle verletzt) und Wirtanen (überzähliger Ausländer), Bern ohne Moser und Gardner (beide verletzt). – Pfostenschüsse: Kobasew (9.), Holloway (21./Latte). – Timeouts: Gottéron (53.); Bern (6.).–Schussbilanz: 27:40.

Die FN-Besten:Helbling und Kobasew.

 

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