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«Als wärst du ein schlechter Spieler»

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Pavel Rosa ist ein Profi durch und durch. Im Gespräch mit den Medien antwortet er reflektiert, wohlüberlegt. Dem 35-jährigen Tschechen liegt viel daran, die Öffentlichkeit nicht zu sehr in seine Gefühlswelt eintauchen zu lassen. Und dennoch ist in jedem Wort zu spüren, dass der Techniker in seinem Stolz verletzt ist. Gleich drei Partien en suite musste Rosa auf der Tribüne Platz nehmen, war nicht mehr Teil der Mannschaft. «Es ist hart, nicht zu spielen, sehr hart. Wäre ich noch jünger, würde es noch schwerer zu akzeptieren sein. In meinem Alter weiss ich aber, wie ich mit der Frustration umzugehen habe.»

Mit sich im Reinen

Er habe eine solche Situation in seiner Karriere noch nie erleben müssen, führt Pavel Rosa weiter aus. Umso härter träfe es ihn, wenn Gottéron-Trainer Hans Kossmann entscheide, auf seine Dienste zu verzichten. «Du fühlst dich dann, als wärst du ein schlechter Spieler.» Er blicke dann jeweils auf seine Karriere zurück, um festzustellen, dass «ich schon viele gute Saisons gespielt habe. Ich weiss, was ich kann». Nur konnte er dies in seinen bisherigen sechs Saisonspielen kaum zeigen. Vier Assists hat der Flügelspieler bisher auf seinem Konto. Zu wenig für einen, der von seinen offensiven Qualitäten lebt und in erster Linie skoren soll, zumal seine Defensivarbeit–gelinde gesagt–bestenfalls mittelprächtig ist.

 Ja, der Frust ist gross beim Tschechen. «Zumal ich seit meiner Ankunft in Freiburg noch nie so fit wie jetzt gewesen bin. Der Rücken zwickt nicht mehr, ich verspüre keine physischen Probleme.» Das Einzige, was er momentan tun könne, sei auf und neben dem Eis hundert Prozent zu geben. «Das tue ich Tag für Tag, Training für Training, Match für Match. Wenn ich nach Hause komme und in den Spiegel schaue, weiss ich, dass ich alles gegeben habe.» Wichtig sei, positiv zu bleiben, sagt Rosa. «Schliesslich soll die Stimmung in der Mannschaft gut bleiben.» Alles andere aber könne er nicht beeinflussen.

Der schwierigste Teil von Kossmanns Job

Hans Kossmann kommuniziert seinem Team jeweils erst am Spieltag, mit welcher Aufstellung er spielen lässt. Gerade in Zeiten wie diesen, in welchen es bei Gottéron bis auf den rekonvaleszenten Julien Sprunger keine Verletzten zu beklagen gibt, müssen einige in den sauren Apfel beissen und sind dementsprechend unzufrieden. «Zu entscheiden, wer auf die Tribüne muss, ist das Schwierigste an meinem Job», sagt Kossmann deshalb. Ob er seine Entscheide jeweils im direkten Gespräch mit den Betroffenen erklärt oder nicht, will er nicht weiter kommentieren. Pavel Rosa wollte sich zu diesem Thema ebenfalls nicht äussern.

Sicher ist indes, dass das Line-up für die Spieler nie wirklich überraschend ist und sich jeweils bereits in den Trainingseinheiten abzeichnet. So ist damit zu rechnen, dass heute Abend in Zürich Pavel Rosa ins Team zurückkehren wird und Shawn Heins erstmals der überzählige Ausländer sein wird. «Diverse Kriterien spielen bei meiner Wahl eine Rolle», erläutert Hans Kossmann. «Ich berücksichtige dabei die Form der Spieler, den Gegner und ob eher eine offensive oder defensive Spielweise gefragt ist.»

Konkurrenz belebt das Geschäft

Auch Pavel Rosa wird die Zeichen im Training erkannt und bereits gestern gewusst haben, dass er gegen die ZSC Lions auflaufen wird. Bestätigen wollte er seine Rückkehr aber nicht. Hans Kossmann seinerseits sagte nur, er wolle den Tschechen demnächst wieder zu Spielpraxis kommen lassen. «Alle müssen in Form bleiben. Die Saison ist lange. Wir brauchen jeden.»

Das Ausländerkarussell bei Gottéron dreht sich also munter weiter. Solange sich jeder der fünf Söldner so professionell verhält wie bisher und trotz dem verständlichen Frust nach einer allfälligen Ausbootung die Füsse stillhält, kann diese Konkurrenz für die Freiburger nur gewinnbringend sein.

 

Vorschau: «Der ZSC ist das stärkste Team»

H eute (19.45 Uhr) trifft Gottéron im Hallenstadion auf die ZSC Lions. Gottéron-Trainer Hans Kossmann: «Die Lions verfügen über sehr viel Talent. Für mich ist es das stärkste Team der Liga. Zürich hat vier Top-Linien und ist wirklich sehr solid.» Im Vergleich zu Vorgänger Bob Hartley lasse dessen Nachfolger, der ehemalige NHL-Coach Marc Crawford, seinen Stürmern mehr Freiheiten, so Kossmann. «In den letzten Partien standen die Lions aber auch in der Defensive kompakter.»

Bykow wieder gesund

Im Gegensatz zu Gottéron, das harte Spiele gegen Davos und Zug hatte, waren die ZSC Lions am Wochenende spielfrei. «Dies spielt keine Rolle», sagt Kossmann. «Die Saison ist noch jung, und wir spielen mit vier Linien durch. Es ist noch genug Benzin im Tank.» Mit den wieder einsatzbereiten Andrei Bykow und Sebastian Sutter hat der Trainer nicht weniger als 15 gesunde Stürmer zur Verfügung. Einzig Julien Sprunger ist noch nicht ganz bereit. «Es ist nur noch eine mentale Angelegenheit. Julien wird diese Woche fix in einer Linie trainieren. Dann ist er am Wochenende wieder ein Thema», gibt Kossmann zu Protokoll.

Letzte Saison hat Gottéron übrigens alle seine vier Spiele gegen den späteren Champion gewonnen. Momentan liegen die Zürcher mit einem Punkt Vorsprung auf die Freiburger auf Rang zwei. fs

Der heutige Gegner

Die Fakten zu den ZSC Lions

• Wie sein Vorgänger Bob Hartley 2001 gewann auch der neue ZSC-Trainer Marc Crawford 1996 den Stanley Cup als Coach der Colorado Avalanche.

 

• Mit Matthias Seger, Roman Wick und Thibaut Monnet liegen gleich drei Spieler in der teaminternen Skorerliste auf Rang eins (je sieben Punkte).

 

• Neben Gottéron sind die ZSC Lions der einzige NLA-Verein, der keine Lockout-Verstärkung in seinen Reihen hat.

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