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Alt-Grossrätin Christa Mutter: «Ich würde keine Parteipolitik mehr machen»

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Nach 15 Jahren als Grossrätin der Grünen ist Christa Mutter am 7. November nicht mehr zur Wiederwahl angetreten. Die FN ziehen mit ihr Bilanz über ihre lange politische Karriere.

Die Vorbereitung der Vernehmlassungsantwort zum neuen kantonalen Klimagesetz war ihr letzter Akt – nun ist ihr Mandat als Grossrätin der Grünen zu Ende. Nach drei Legislaturen hört Christa Mutter auf. «Das war genau der richtige Moment», sagt sie. «Eine Legislatur braucht man, um in die Themen reinzukommen, eine, um die Themen zu vertiefen, und eine, um zu ernten.» 

Ernten konnte die Politikerin einiges. So hat sie ihren Stempel nicht nur den Umweltvorlagen aufgedrückt, sie hat sich auch für sozial- und gesellschaftspolitische Anliegen starkgemacht.

Das Los der Minderheit

Dennoch fällt es Mutter schwer, einzelne Erfolge hervorzuheben. In einem Parlament, in der das linke Lager regelmässig von rechts überstimmt werde, sei es schwierig, mit seinen Forderungen durchzudringen. «Das frustrierte mich vor allem in den Anfängen.» Als sie 2006 ins Parlament gekommen sei, habe es so etwas wie einen Pakt der Rechten gegeben: «Für Christa Mutter gab es nichts, keine wichtige ständige Kommission, kein Kommissionspräsidium. Das galt bis fast zuletzt.» Dafür nahm sie in vielen Ad-hoc-Kommissionen Einsitz. Dort konnte sie ihren Einfluss geltend machen, indem sie konkrete Vorschläge oder Formulierungen einbrachte. «Meine Anträge kamen teils nicht, teils in abgeschwächter Form, teils direkt ins Gesetz, manche halt erst zwölf Jahre später.»

Von schmelzender Glace

An den Mehrheitsverhältnissen im Kantonsparlament hat sich zwar auch bei diesen Wahlen nichts geändert. Die Grünen stehen aber gut da. Sieben Sitze hat die Partei dazugewonnen, heute zählt sie 13 Abgeordnete. Das war vorher anders. 1991 zog die Partei erstmals in den Grossen Rat ein – zunächst hatte sie vier Sitze, später zwei, und 2001 machte sie nur noch einen Sitz. «Aber auch als ich dann 2006 mit zwei weiteren Grünen gewählt wurde, interessierten ökologische Themen nicht.» Dies, obwohl gerade der Klimafilm mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore herausgekommen sei. «Auf unseren Wahlplakaten zeigten wir damals eine schmelzende Glace», erinnert sich Mutter. Inzwischen habe sich das geändert – nicht zuletzt dank der Klimajugend. «Ihr Engagement hat mitgeholfen, dass etwa die Klimamotion von Julia Senti (SP) und mir angenommen wurde und nun ein Klimagesetz kommt.» 

Parteipolitik adieu

Mutter erklärt sich den Erfolg der Grünen aber nicht nur mit den dringenden Umweltproblemen, sondern auch damit, dass die Partei ihren Bewegungscharakter bewahrt habe. «Wir haben nun dort Grüne, wo vorher Unabhängige wie Louis Duc oder André Schneuwly gewählt wurden.» Gleichzeitig machten die Grünen vor allem Sitze zulasten der SP.

Trotz dem Erstarken der Grünen würde die 61-Jährige im Rückblick nicht mehr in die Parteipolitik gehen wollen. «Der Aufwand ist gemessen am Ertrag zu gross», sagt sie. Zwar sei sie immer mit Herzblut dabei gewesen. «Mit meiner Arbeit als Spezialistin für Umweltkampagnen oder Vertreterin von Energieverbänden kann ich aber mehr erreichen.» Etwa in der direkten Verhandlung mit Groupe E für eine effizientere öffentliche Beleuchtung. «Der innovativste Teil der Wirtschaft ist dein schnellster Partner in Sachen Umwelt», sagt Mutter heute. «Für alle anderen braucht es demokratische Instrumente und politischen Druck.»

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