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Alterswohnungen in Gurmels sind begehrt: Es gibt eine lange Warteliste

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Seit gut einem Jahr sind die Alterswohnungen der Stiftung Hospiz St. Peter bewohnt. Die Mieterinnen und Mieter schätzen sich glücklich, zum Zug gekommen zu sein – es gibt eine lange Warteliste. 

Seit Februar 2023 leben Therese und Peter Fasel in einer Alterswohnung der Stiftung Hospiz St. Peter im Zentrum von Gurmels. «Wir geniessen es, hier zu wohnen. Die Lage ist top: Der öffentliche Verkehr, Arztpraxen, Apotheke, Physio, Bäckerei, Lädeli, alles ist nahe», sagt Peter Fasel. Der grosse Lift, der breite Gang im Treppenhaus, wo auch die Feuerwehr oder die Ambulanz problemlos durchkommen: Das ganze Gebäude ist rollstuhlgängig. «Das gibt uns Sicherheit», sagt Therese Fasel. Bevor sie in die 3,5-Zimmer-Wohnung eingezogen sind, lebte das Paar in einem 5-Zimmer-Haus in Liebistorf. Das Einzige, was das Ehepaar ein wenig vermisst, ist der Garten. «Aber wir haben uns daran gewöhnt», relativiert Therese Fasel. Auf dem Balkon habe sie jetzt ein Hochbeet, um doch noch den einen oder anderen eigenen Salat selber anbauen zu können.

Auch Silvia Triet ist glücklich, hier eine Wohnung ergattert zu haben. «Der Umzug hat mich beflügelt und ich fühle mich auch gar nicht älter», sagt sie schmunzelnd in der fröhlichen Runde in der Wohnung des Ehepaars Fasel. «Ich bin zum Glück von Beginn an auf den Zug aufgesprungen und war 2018 am ersten Informationsabend dabei.» Das Projekt habe sie damals sofort angesprochen. Auch Fasels erhielten die ersten Auskünfte am Informationsabend und bemühten sich umgehend um eine Alterswohnung. Das hat sich gelohnt: Die insgesamt 25 Mietwohnungen waren in Kürze vergeben. Nun gibt es eine lange Warteliste.

Ein Blick in die Wohnung von Silvia Triet. 
Aldo Ellena

Zusammengewürfelt

Die älteste Bewohnerin ist 91 Jahre alt, die jüngste frisch pensioniert. «Die Spitex kommt in ein paar Wohnungen und wir können auch den Mahlzeitendienst vom Hospiz in Anspruch nehmen», sagt Therese Fasel. Das sei im Moment für sie zwar kein Thema, «aber man weiss ja nie».

Andere Bewohner des Mehrfamilienhauses treffe sie im Treppenhaus, die Stimmung sei gut. Dass jeder Haushalt seine eigene Waschmaschine hat, trage zum Gelingen bei: In einer gemeinsamen Waschküche gäbe es bloss Ärger, sind sich die Bewohner einig. «Wir haben alle eine Geschichte und wir sind alle in einem gewissen Alter», weiss Silvia Triet. Sie lebte zuvor in einer Mietwohnung in Gurmels.

Die Wohnung von Therese und Peter Fasel. 
Aldo Ellena

Eigenverantwortung

«Für uns war die Umstellung vom Einfamilienhaus auf eine Wohnung schon einschneidend», räumt Peter Fasel ein. Sie hätten 46 Jahre lang im eigenen Haus gelebt. «Aber je länger man wartet, desto schwieriger wird es. Ich wollte gehen, solange ich noch selber entscheiden kann.» Ihre Kinder hätten sie nicht schicken müssen, freut sich Therese Fasel. «Es geht darum, Eigenverantwortung zu übernehmen.» Die Entscheidung, in die Alterswohnungen zu ziehen, habe sich eindeutig bewährt. «Wir haben Glück gehabt, dass wir hier eine Wohnung bekommen haben.»

Fasels Grosskinder im Primarschulalter kommen zweimal in der Woche zum Mittagessen zu ihren Grosseltern. Es gefalle ihnen hier, sie kämen gerne, heisst es. Mit dem Einzug der Kinderbetreuung (Kibe) Kunterbunt im Erdgeschoss des einen Gebäudes beleben weitere Kinder die Siedlung. «Ich freue mich, dass die Kibe hier Einzug gehalten hat, es ist eine Bereicherung für mich», so Silvia Triet. «Ich schaue ihnen gerne zu, wenn sie auf dem Spielplatz sind, und es ist auch gar nicht so laut.» Es sei goldig, wie die Kinder miteinander umgehen, zum Beispiel «wenn sie einander an die Hand nehmen und das eine Kind das andere auf die Rutschbahn begleitet».

Mit der Kibe ist die räumliche Durchmischung der Generationen in der Siedlung gegeben. Um gemeinsame Anlässe auf die Beine stellen zu können, braucht es jedoch noch etwas Zeit. «Ein Jahr ist wenig», sagt Silvia Triet. «Wir sind zusammengewürfelt und müssen uns erst finden.» Jeden Montagnachmittag steht im Gemeinschaftsraum der Siedlung gemütliches Beisammensein auf dem Programm. Das werde zwar genutzt, bis anhin jedoch bescheiden. Auch die Boccia-Bahn im Aussenbereich bietet Gelegenheit, zusammenzukommen. Geplante Sitzplätze sollen das Angebot noch attraktiver machen. «Ich habe zum Geburtstag Boccia-Kugeln geschenkt erhalten», sagt Peter Fasel und lacht.

Die Treppen und Korridore sind grosszügig angelegt und auch der Lift bietet viel Platz.
Aldo Ellena

Bingo und mehr

Für die Mieterinnen und Mieter der Alterswohnungen gibt es zwei Kriterien: Sie müssen das AHV-Alter bereits erreicht haben und ihren Lebensalltag grösstenteils selbstständig bewältigen können. Die Idee ist, dass zu einem späteren Zeitpunkt ein allfälliger Übertritt ins Hospiz leichter fällt. «Wir kennen einander dann ja schon», sagt Silvia Triet. «Der Kontakt zum Hospiz ist eng. Wir können den Mittagstisch oder auch Anlässe wie Bingo, Fasnacht oder auch Gottesdienste besuchen.» Zum Chlausenhöck seien viele gekommen, und es gebe auch Kino-Nachmittage im Hospiz.

Das Konzept sei gut durchdacht, sind sich alle einig. «Es entspricht dem Konzept Senior plus und bildet mit den Angeboten der Pfarrei eine Einheit», stellt Yvonne Stempfel klar, Geschäftsleiterin des Altersheims Hospiz St. Peter. «Wenn sie wollen, können die Mieterinnen und Mieter im Altersheim essen oder sich das Essen von dort liefern lassen. Auch dürfen sie an den Aktivitäten dort teilnehmen.» So entstehe eine erste Verbindung, die den späteren Wechsel von den Alterswohnungen ins Altersheim erleichtere.

Altersheim

Hospiz fällt durch die Maschen

Das Altersheim Hospiz St. Peter funktioniert derzeit als klassisches Altersheim, anerkannte Pflegebetten gibt es keine. Die Finanzierung läuft über die Ergänzungsleistungen der Bewohnenden, also wie, wenn sie in einer Wohnung leben würden. Jedoch unterscheidet sich die Betreuung im Hospiz deutlich von jener in den Alterswohnungen: Im Hospiz haben die Bewohnerinnen und Bewohner eine Tagesstruktur, eine kontrollierte Medikamentenabgabe und wo notwendig, erhalten sie die entsprechende Betreuung. Gegenüber einem Pflegeheim funktioniert das Hospiz eher wie eine Grossfamilie oder wie eine Alterswohngemeinschaft mit Personal, es ist eine Zwischenstufe.

Die Finanzierung dieses seit 130 Jahren existierenden Konzepts gestaltet sich in der aktuellen Gesetzeslage jedoch schwierig. Deshalb ist die Stiftung Hospiz St. Peter bereits seit längerem im Gespräch mit dem Gesundheitsnetz See (GNS). 2021 war die Rede davon, das Hospiz in das GNS zu integrieren und einige gefragte Pflegebetten anzubieten. Das geplante Projekt im Hospiz für den Bau von Einzelzimmern mit Nasszellen stagniert jedoch. Für das Hospiz geht die Rechnung nicht auf, wie sich im Gespräch mit der Geschäftsleiterin des Hospiz St. Peter, Yvonne Stempfel, zeigt.

Das Problem ist die Mischform: Pflegebetten und gleichzeitig eine Zwischenstufe mit Tagesstruktur: Dies entspricht nicht den Gesetzesvorgaben. «Es braucht diese Zwischenstufe für Menschen, die alleine nicht mehr zurechtkommen, aber nicht wirklich pflegebedürftig sind», betont Stempfel. Zudem besagt der Zweck der Stiftung Hospiz St. Peter, Betagte und Invalide vor Vereinsamung und Verwahrlosung zu bewahren, ihnen ein Obdach zu gewähren. «Wir suchen deshalb dringend nach einem Modell, das dem Stiftungszweck entspricht und Garantien für die Finanzierung gibt.»

«Die Mischform wäre auch für das Personal gut», ist Stempfel zudem überzeugt. «Solange wir für die Infrastruktur nicht den kantonalen Durchschnitt erhalten, wird es schwierig. Ob Pflegeheim oder Altersheim, die Infrastruktur ist die gleiche. Zimmer, Toiletten, Küche, Waschküche, Speisesaal et cetera braucht es in jeder Struktur. Aber das sehen nicht alle gleich. Nirgends ist die Finanzierung so kompliziert wie im Kanton Freiburg.» emu

Die Alterswohnungen der Stiftung Hospiz St.Peter sind im Dorfzentrum von Gurmels gelegen.
Aldo Ellena

Land der Pfarrei

Unterstützung zweier Gemeinden

Ende 2022 übergab die Stiftung Hospiz St. Peter die ersten Schlüssel der Alterswohnungen in Gurmels. Die beiden Neubauten mit je vier Geschossen wurden im Zentrum von Gurmels hinter der Pfarrschür und dem historischen Speicher errichtet. In der hinteren Liegenschaft befinden sich 15 Alterswohnungen. Das vordere Gebäude ist hingegen halböffentlich. Während die obersten zwei Stockwerke zehn Alterswohnungen beherbergen, sind im ersten Stock ein Ärztezentrum und eine Physiotherapie-Gesundheitspraxis eingemietet. Im Erdgeschoss gibt es einen Gemeinschaftsraum und eine Kinderbetreuung. Hier ist die bereits zuvor in Gurmels ansässige Kibe Kunterbunt eingezogen. Mit der Kinderbetreuung im selben Gebäude will die Stiftung eine Durchmischung der Generationen ermöglichen. Die Kinderbetreuung besteht aus einer ausserschulischen Betreuung und einer vorschulischen Betreuung mit je 24 Kindern.

Die 2,5-Zimmer-Wohnungen sind im Schnitt 57 Quadratmeter gross und jene mit 3,5-Zimmern 75 Quadratmeter. Die Mieten der meisten Wohnungen, Nebenkosten inklusive, bewegen sich im Bereich 1100 bis 1700 Franken. Die Wände sind weiss gestrichen, der Boden ist aus Parkett, die Küchen sind offen und modern. In einem Reduit stehen Waschmaschine und Tumbler, grosse Fenster lassen viel Licht in die Wohnung. Durch eine Schiebetür gelangen die Bewohnerinnen und Bewohner auf ihre Loggia, auf einen nicht hervorstehenden Balkon.

Je nach Wohnung hat man eine Aussicht auf den Spielplatz, die Berge, ein altes Bauernhaus oder die Kirche. Die Badezimmer der Wohnungen sind alters- und behindertengerecht gestaltet mit Haltegriffen und ebenerdigen Duschen.

Die beiden Gebäude wurden auf dem Grundstück erstellt, das der Pfarrei Gurmels gehörte. An der Gemeindeversammlung im Mai 2018 sprachen sich die Gurmelserinnen und Gurmelser dafür aus, die Stiftung Hospiz St. Peter beim Landkauf für die Alterswohnungen zu unterstützen. Es ging um einen Betrag von
460 000 Franken.

Auch in der Nachbargemeinde Kleinbösingen war die Bevölkerung bereit, sich am Projekt zu beteiligen. Sie genehmigte im selben Monat einen Kredit von 75 000 Franken für den Bau der Alterswohnungen. Nachdem die Baupläne im Juli 2019 öffentlich aufgelegen waren, fand Mitte Dezember 2020 der Spatenstich statt. emu

Ein Blick aus dem Fenster zeigt die Kirche von Gurmels.
Aldo Ellena

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