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Am besten alles auf einmal!

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ich bin mal wieder erkältet. Es erwischt mich nicht zwingend jedes Jahr, aber doch entschieden zu häufig. Und so schreibe ich meine Kolumne diesmal im Bett. Und natürlich zu spät: Ich hätte sie bereits gestern einreichen sollen! Daran war aber nicht zu denken, und denken tut eigentlich immer noch weh. Ich nehme mir deshalb vor, nur Hauptsätze zu schreiben, um mir nicht den Kopf über die Kommaregeln zerbrechen zu müssen. Wie sie sehen klappt das überhaupt nicht. Oder wie sie sehen, klappt das überhaupt nicht?

Erkältungen sind an sich etwas Faszinierendes. Obwohl fast jede ähnliche Symptome hervorruft, sind deutlich über 200 verschiedene Virenstämme bekannt, welche Erkältungen auslösen. Es besteht also keine Hoffnung, jemals gegen Erkältungen immun zu werden: Selbst wenn ich jedes Jahr dreimal erkältet wäre (bitte nicht!), hätte mein Immunsystem auch mit 80 nicht alle Stämme gesehen. Und mutieren tun die Dinger auch noch!

Ich lebe deshalb ganz nach dem Motto: lieber vermeiden als leiden. Das ist aber einfacher gesagt als getan, denn die meisten Präventivmassnahmen sind anstrengend, unangenehm oder beides. Einfach täglich etwas Vitamin C zu konsumieren, zum Beispiel, bringt nachweislich überhaupt nichts. Aber weil es so schön wäre, wenn es würde, haben bis heute bereits über 10’000 Leute an über 50 klinischen Studien zu der Frage teilgenommen. In jeder Studie hatte die eine Hälfte täglich Vitamin C bekommen, und die andere ein ähnliches Pülverchen, aber eben ohne Vitamin C. Und siehe da: Beide Gruppen waren gleich häufig erkältet. Schade.

Wohl weil sie so häufig auftritt, gibt es zu Erkältungen eine unglaubliche Vielzahl an klinischen Studien. Oft lassen sich dabei Freiwillige mit Erkältungsviren infizieren, zum Beispiel mittels Nasentröpfchen. Aus rein sozialen Gründen bin ich regelmässig gezwungen, mich verseuchten Tröpfchen auszusetzen. So verbreitet ein herzhafter Nieser (Gesundheit!) seine gefährliche Ladung innert einer Sekunde im Umkreis von mehreren Metern! Aber mir ganz gezielt Erkältungsviren in die Nase tropfen zu lassen, übersteigt auch meine Liebe zur Wissenschaft.

Die Resultate solcher Studien sind aber spannend. So wurde zum Beispiel experimentell nachgewiesen, dass glücklich sein die Ansteckungsgefahr senkt (ich arbeite daran) und dass Stress und Schlafmangel die Ansteckungsgefahr deutlich erhöhen (ich versuche das gerade meinem Dreijährigen zu erklären). Auch hat sich gezeigt, dass die Gemeinschaft der in der Nase lebenden Bakterien zumindest die Stärke der Erkältungssymptome beeinflusst. Leider lässt sich diese Gemeinschaft nicht so einfach ändern: Sie scheint zumindest teilweise genetisch bedingt zu sein.

Also doch leiden. Und um die Kommas doch noch einigermassen auf die Reihe zu kriegen, bediene ich mich meiner Teemischung, die es in sich hat: Honig, Ingwer, Salbeiblätter, Lindenblüten, Rotbusch und allerlei weitere Kräuter. Denn schon die alten Griechen wussten: Ist unbekannt, was nützt, nimm alles auf einmal! Theriaca nannten die Römer deren Gebräu, das bis ins späte Mittelalter als (teures) Allheilmittel gepriesen wurde. Harte Nachweise, dass es nützt, gab es nie. Aber es war meinem Aufguss nicht unähnlich: Ich verzichte einfach auf den Wein, die Myrrhe und das Vipernfleisch. Und das Opium.

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