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Angekommen in der Rastlosigkeit

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Vier Jahre sind seit der letzten Veröffentlichung von Lonesome Station, dem Soloprojekt von Stephan Brülhart aus St. Antoni, ins Land gezogen. Nun bringt er mit «Restless Tape» eine Nachfolge-EP heraus. Vieles ist beim Alten geblieben, aber mit jedem Durchlauf offenbaren sich mehr subtile Unterschiede.

Sicher, immer noch bilden folkige Lo-Fi-Gitarrenmelo­dien, die vermittels eines Loopers zu immer dichteren Konstrukten anwachsen, die Basis. Immer noch thront der zerbrechlich-intime Gesang auf diesen Flächen. «Daran werde ich auch nichts ändern. Das ist, was ich kann», sagt Stephan Brülhart, der als Primarlehrer tätig ist.

Mehr Luft

Aber gerade beim Songwriting offenbaren sich Variationen: Die durch die sich auftürmenden Loops zwangsläufig auf das Ende hin angelegte Struktur wird abgewandelt; den Songs wird mehr Luft gelassen. Ein Eindruck, den Brülhart bestätigt: «Das Songwriting hat sich weiterentwickelt. Da kommt man glücklicherweise nicht drum herum.» Er habe die Angst davor abgelegt, in den Songs Lücken zuzulassen, den Mut zum Moment gefunden und halte sich bewusst zurück. Wie sagt Goethe? «In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.» Genau in diesem Sinne versucht Brülhart, «durch Zurückhaltung Breite zu gewinnen». Mit dem Resultat ist er sehr zufrieden. «Gerade dadurch, dass es zerbrechlicher ist, hat es mehr Kanten.»

Eine nette Klarinette

Dieser Zurückhaltung stehen einige instrumentale Neuerungen gegenüber, die die gelegentlichen elektronischen Beats ergänzen: Eine jazzige Klarinette und vermehrte Synthesizer-Klänge legen eine dezente Farbfläche auf das Fundament. Eingespielt haben sie Fabian Mösch respektive Pitt Hild, Freunde Brülharts, die ihn gelegentlich auch live begleiten werden.

Nichtsdestotrotz: «Die Instrumente sind stimmig und tragen zur Atmosphäre bei, aber die Songs funktionieren auch allein.» Es ist Brülhart wichtig zu betonen, dass die Lieder auch ohne Gastmusiker wirken – einerseits, weil er sich nicht durch die Verfügbarkeiten der Musiker Auftrittsmöglichkeiten verbauen will, andrerseits aber auch, weil man bei einem Soloprojekt seine Kunst ohne Kompromisse auf die Bühne bringen könne. «Es war immer das Ziel, dass Lonesome Station ich bin, dass es alleine läuft.» Zwar wolle er sich Ideen nicht verschliessen, aber Lonesome Station wird sein alleiniges musikalisches Ausdrucksvehikel bleiben: «Ich habe das Gefühl, dieses Album ist mehr ich. Ich komme dorthin, wohin ich will – immer mehr.»

«Wenn man beim Arrangement zurücksteckt, werden Gesang und Text automatisch wichtiger», sagt Brülhart. Und in Anbetracht dessen und des Titels «Restless Tape» stellt sich die Frage nach seiner zentralen Aussage. Doch auch in diesem Kontext verweist er auf Offenheit: «Ich will ja keinen Ratgeber schreiben. Das Schöne ist, dass sich jeder daraus nehmen kann, was ihm gefällt.» Eine Einladung, in seiner Musik einen eigenen Sinn zu finden – oder wie Hölderlin es formulierte: «Komm! ins Offene, Freund!»

Wohin führt die Reise?

Zumindest zu der titelgebenden Ruhelosigkeit lässt er sich aber etwas entlocken: «Ruhelos muss ja nicht negativ sein. Wer ruhelos ist, hinterfragt sich immerhin ständig. Ruhe ist etwas Positives, aber wer ruhig ist, kann damit auch sagen: ‹Ich verändere jetzt nichts mehr.›» Und wie werden sich Rastlosigkeit und Veränderung bei ihm ausdrücken? «Das Reissen, Songs zu schreiben, habe ich immer», so Brülhart, «man hat das Gefühl, hinter jedem Song lauert noch ein besserer.»

Allzu schnell ist mit neuen Liedern aber wohl nicht zu rechnen, denn zunächst möchte Brülhart so oft wie möglich auf der Bühne stehen. Ausserdem: «Man muss sich selber auch ein wenig lieb sein. Ich kann nicht alle Jahre acht Songs rausbringen.»

Gut Ding will eben Weile haben. Das letzte Wort in Sachen Lonesome Station ist gewiss noch nicht gesprochen, denn die EP ist lediglich «eine Zwischenstation auf dem Weg zu einem Ziel, an das man wahrscheinlich nie gelangen wird».

Programm

Plattentaufe im Bad Bonn

Die Vernissage der EP «Restless Tape» von Lone­some Station findet im Bad Bonn statt, und zwar am nächsten Samstag. Musiker Stephan Brülhart hat vor den Studioaufnahmen mit seinen Gastmusikern dort im Rahmen einer Residenz geprobt; da scheint es nur adäquat, mit dem «Soloprojekt zu dritt» – also mitsamt den Gastmusikern – zur Taufe zurückzukehren. Eröffnet wird der Abend von der Bündnerin Fiona Cavegn, die jazzigen Neo-Folk mit rätoromanischen Texten spielt.

Bad Bonn, Düdingen. Sa., 14. September, 21.30 Uhr.

 

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