Untertitel: Die reformierte Kirche des Kantons behält das «Haus der Begegnung» in Charmey
Autor: Von PATRICK HIRSCHI
Lange und vermutlich auch heftig diskutierten die 82 Stimmberechtigten am Samstag an der Sondersynode der reformierten Kirche des Kantons Freiburg in Murten. Die Versammlung dauerte rund sechs Stunden. In geheimer Abstimmung sprachen sich 42 Delegierte für den Beibehalt des «Hauses der Begegnung» aus. 38 Anwesende waren dagegen.
«Wir haben in unserer Kirche ein Einheitsproblem», gab Synodalratspräsident Daniel de Roche an der Pressekonferenz im Anschluss an die Versammlung unumwunden zu. Die Voten hätten gezeigt, dass vor allem die Sensler wenig Verwendung für das christliche Zentrum in Charmey hätten und die Ausgaben für das defizitäre Haus in Frage stellten.
«Christlicher Geist» als Bedingung
Eine Million Franken Investitionen
Vorerst soll das Zentrum in einer Versuchsphase weitergeführt werden. 2007 will die Kirche eine Bilanz ziehen und entscheiden, wie es weitergehen soll. Im Vorfeld der Sondersynode wurde auch ein Verkauf des Hauses ins Auge gefasst. Doch man ging davon aus, dass auch dies keinen Gewinn eingebracht hätte. Für den Verkauf wäre im Synodalrat eine Zweidrittelmehrheit notwendig gewesen.
Gemäss dem neuen Geschäftsplan muss das Zentrum in den nächsten zehn Jahren rundum saniert werden. Die Kosten hierfür werden auf rund eine Million Franken geschätzt.
Das «Haus der Begegnung» ist ein hotelähnlicher Betrieb für Gruppen und Familien. Es eignet sich vor allem für Seminare und Klausuren, aber auch Ferien. Das Haus bietet spirituelle Animation und ist für Christen und Nichtchristen offen. Gemäss dem Präsidenten der Synode, Riccardo Müller, verlief die laufende Wintersaison für das Zentrum bisher sehr gut.