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Anton Egger – ein Leben für den Wald

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Schon sein Grossvater und sein Vater waren im Plasselbschlund als Förster tätig. Für Anton Egger war schon früh klar, dass er den gleichen Weg einschlagen möchte. Nun wird der Plasselber pensioniert. Seine Passion für den Wald lebt aber weiter.

«Das ist unser Grosspapa.» Der Förster Anton Egger steht im Plasselbschlund vor einer über 300-jährigen Weisstanne und blickt nach oben. «Dieser Baum hat für mich einen enormen sentimentalen Wert.» Egger hat – fast – sein gesamtes berufliches Leben dem Wald gewidmet. Von Anfang an dabei war diese altehrwürdige Weisstanne, deren Stamm einen Umfang von rund 7,5 Metern hat. «Hier sieht man die Kraft der Natur, und gleichzeitig wird deutlich, welche Überlebenskämpfe diese Tanne über all die Jahre führen musste und wie sich die Natur immer wieder durchgesetzt hat», sagt der 61-jährige Plasselber.

Egger ist Förster in dritter Generation. Schon sein Vater und Grossvater waren im Plasselbschlund als Förster unterwegs. «Es war mir wichtig, dass diese Tradition weitergeführt wird», erinnert sich Anton Egger heute an die Zeit in seinem Leben, als es um die Berufswahl ging. Nach einem kurzen Umweg als Praktikant in einem Labor entschied er sich Ende der 1970er-Jahre, die Lehre als Forstwart zu absolvieren – im Plasselbschlund. Zu einem grossen Teil bei seinem Vater. Seit diesem Jahr ist Anton Egger pensioniert. Theoretisch jedenfalls. Um seinen Nachfolger Michael Ackermann ins Amt des Försters des Forstreviers Sense West 2.3 einzuführen, darf er in diesem Jahr noch 180 Stunden Arbeitszeit investieren. Die meiste Zeit ist mittlerweile aufgebraucht. «Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, und dann ist wirklich Schluss», sagt Egger.

Wehmut kommt auf

Beim Gedanken an die letzten Stunden als Förster kommt ein bisschen Wehmut auf. Das merkt man, wenn man Anton Egger dabei zuhört, wie er über die Kraft der Natur, den Wald als wichtigen Rohstofflieferanten und als seinen persönlichen Kraftort sprechen hört. «Mein Ziel war es immer, den Wald naturgerecht bewirtschaften und nutzen zu können», beschreibt Egger seine Aufgabe, der er während seines ganzen Lebens nachgegangen ist. «Natürlich könnten wir auch einfach alles stehen und die Natur walten lassen – aber mit gezielten Eingriffen können wir den natürlichen Zyklus im Wald beschleunigen und so einen nachwachsenden, lokalen Rohstoff nutzen.»

Eine naturnahe Bewirtschaftung des Waldes – das war stets das Ziel von Anton Egger.
Sarah Neuhaus

Holz als Baumaterial und Energielieferant: Neben seinem grossen Respekt vor der Natur prägten diese beiden Themen das Handeln von Anton Egger. An der Entwicklung des Holzpreises im Verlauf der Karriere des 61-Jährigen lässt sich ablesen, welcher Wert dem Holz über die Jahre zugeschrieben wurde. «Während meiner Lehre lag der Holzpreis bei rund 180 Franken pro Kubikmeter Sagholz – und dabei handelte es sich nicht um besonders schönes Holz», erinnert sich der Plasselber. «Der Tiefpunkt wurde vor einigen Jahren erreicht, als der Holzpreis unter 90 Franken pro Kubikmeter fiel – mittlerweile hat sich die Lage ein wenig verbessert, auch wenn die grosse Menge an Käferholz ein wenig auf die Preise drückt.»

Holz als Energiequelle

Bei aller Tragik der aktuellen internationalen politischen Lage: Anton Egger ist überzeugt, dass der Krieg in Europa und die damit zusammenhängende drohende Energieknappheit dem Rohstoff Holz weiterhin Aufwind geben wird. «Die Leute haben wieder mehr Interesse an einer Holzschnitzelheizung», so die Einschätzung des Försters. «Es ist gerade allen sehr bewusst, wie wertvoll es ist, keinen fremden Energielieferanten ausgesetzt zu sein. Wenn man Holz als Energiequelle wählt, kann niemand einfach den Schalter abstellen», beendet Egger seinen Werbespot für den Rohstoff Holz. Auch wenn er bald nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität pensioniert sein wird – die Leidenschaft für den Wald und dessen wirtschaftliches Potenzial wird er sicherlich nicht ablegen.

Anton Egger aus Plasselb hat sein ganzes Leben im Wald gearbeitet – und das schon in dritter Generation.
Sarah Neuhaus

Gleichzeitig gilt es im Zusammenhang mit dem Wald auch immer mehr Herausforderungen zu meistern. Spätestens seit Corona verbringen immer mehr Menschen einen Teil ihrer Freizeit im Wald. «Der Druck auf den Wald wächst», sagt Egger und wird nachdenklich. «Es gibt immer mehr verschiedene Anspruchsgruppen, und manchmal verhalten sich die Leute so, als würde der Wald ihnen gehören.» Wanderer, Bikerinnen, Reiter, Hundehalterinnen und noch viele mehr – das Konfliktpotenzial im Wald ist in den letzten Jahren gewachsen, so die Beobachtung des Plasselbers.

Herausforderung Klimawandel

Eine weitere Herausforderung einer ganz anderen Dimension: die Klimaerwärmung. Forscher suchen weltweit nach einer Antwort – und nach den richtigen Rezepten für die Waldbewirtschaftung in wärmeren Zeiten. Haben Fichtenwälder eine Zukunft? Sollen südländische Bäume gepflanzt werden? «Welche Holzarten ergeben in unserer Region in Zukunft noch Sinn? Darüber sind sich im Moment nicht einmal die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einig», sagt Anton Egger.

Besonders anspruchsvoll sind die langen Zeitspannen, in denen man denken muss, wenn man die Zukunft des Waldes gestalten will. «In unseren Wäldern sehen wir im Moment die Forstpolitik der vergangenen Jahrzehnte.» Als Beispiel nennt Anton Egger die vor über 100 Jahren entstandenen Monokulturen der Fichten.

Unsere Vorfahren haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt – und wir merken jetzt, dass das ein falscher Ansatz war.

Vivian und Lothar

Szenenwechsel. Vom Plasselbschlund und dem über 300 Jahre alten Baum geht es nach St. Silvester. Dort spaziert Anton Egger im Gemeindewald und zeigt auf eine kleine Ecke, wo junge Bäume wachsen. «Hier schlägt mein Försterherz höher», sagt er. Hier wachsen eine Weisstanne, eine Eiche, eine Buche und ein junger Bergahorn. «Das ist ein Beispiel einer Naturverjüngung», sagt der Förster. Mit dieser Art der Waldverjüngung habe er als Förster wann immer möglich versucht zu arbeiten. Guter Lichteinfall und hohe Bodenqualität sind die Voraussetzung für eine natürliche Verjüngung des Waldes. Wenn das nicht gelingt, helfen die Försterinnen und Förster nach und pflanzen junge Bäume.

Anton Egger in seinem «Büro».
Sarah Neuhaus

Gute Grundlagen für eine grossflächige Verjüngung des Waldes waren die grossen Stürme der 1990er-Jahre: Vivian im Jahr 1990 und Lothar neun Jahre später. «Im Moment waren das natürlich einschneidende Naturereignisse, aber forsttechnisch waren die beiden Stürme bei uns in der Region keine tragischen Ereignisse», sagt Anton Egger. «Vivian und Lothar haben die Wälder stark verjüngt – auch wenn es im Moment wehgetan hat.»

Viel einschneidender als die beiden starken Stürme war für Anton Egger ein Sturm auf organisatorischer Ebene: Bis 2005 war er der zuständige Förster für den Staatswald im Plasselbschlund, den er darum gerne als «seinen» Wald bezeichnete. Aber er verlor seinen Wald, denn 2005 wurden die fünf Staatswaldreviere des Kantons zu einem fusioniert. «Damals brach für mich eine Welt zusammen», erinnert sich Egger heute. «Dieser Wald war fast wie ein Kind für mich – der Verlust hat sehr wehgetan.»

Offiziell pensioniert ist Anton Egger seit Anfang Jahr – aktuell gibt er sein Wissen aber noch an seinen Nachfolger weiter.
Sarah Neuhaus

Nach der Fusion betreute Anton Egger rund 1200 Hektaren Wald, die sich im Besitz von Privaten befinden. Das Gebiet erstreckt sich von Plasselb bis nach St. Ursen. Auch wenn somit neue Herausforderungen auf den passionierten Förster warteten, dauerte es eine Weile, bis er die Umstellung verkraftet hatte.
Die nächste grosse Umstellung steht nun unmittelbar bevor. Sobald die letzten Stunden im Dienst des zweiten Forstkreises Sense-See absolviert sind, wird sich Anton Egger komplett seinem Ruhestand widmen können. Eine grosse Veränderung für ihn.

Ich bin dankbar, konnte ich den Übergang in Form dieses Zwischenjahrs ein wenig weicher machen – ich kann mir gut vorstellen, dass man sonst in ein Loch fallen könnte.

Die letzten verbleibenden Stunden als Förster nutzt Anton Egger dazu, viele seiner wertvollen Erfahrungen an seinen jungen Nachfolger weiterzugeben. «Was ich ihm vor allem mitgeben will, ist Respekt für die Natur und die Freude daran, den Leuten die Liebe zur Natur weiterzugeben.»

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