Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Apokalypse an der Universität

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Was denkt man bei einer Überschrift wie dieser? Jedenfalls im ersten Moment wohl kaum etwas Positives. Es könnte sich um einen Titel eines sehr motivierten Investigativjournalisten handeln. Das erstgenannte Wort, die «Apokalypse» nämlich, ist deutlich mit Schwierigkeiten konnotiert, mit Unangenehmem und Drängendem. Zugleich schwingt womöglich sogar Furcht und Angst mit. Emotionen schaffen Aufmerksamkeit.

Ja, es gibt sie, die Apokalypse, in und an der Miséricorde. Unsere Universitätskapelle bietet zwei Wandbilder von Maurice Barraud (1889–1954) aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ursprünglich als Mosaiken geplant, sind die Bilder auf ihre Weise sehr eindrücklich gemalt. Zur Zeit ihrer Planung und Fertigstellung herrschte Untergangsstimmung. Halb Europa lag in Schutt und Asche. Aber auch christliche Hoffnung verschafft sich in den Bildern mit apokalyptischen Anklängen Ausdruck. Sehen Sie sich die Bilder einmal an, wenn Sie in der Nähe und die Türen der Universität in der Romstrasse geöffnet sind!
Das Böse in der Form roter Schlangendrachen verheddert sich, ja verbeisst sich in sich selbst. Einer jungen, schönen Frau (Maria) mit dem (Jesus-)Kind in der Hand vermag die Legion der signalfarben rötlichen Untiere nichts anzuhaben. Denn diese hemmen sich überraschend selbst. Die Ungeheuer werden auf Distanz gehalten. Und auch die apokalyptischen Reiter in kräftigen Farben – auf der anderen Wandseite der Kapelle zu finden – treten in den Hintergrund, weil eine rettende, gekrönte Lichtgestalt auf einem weissen Pferd sie in den Schatten stellt. Auf ihren Pferden erscheinen sie unsicher und wackelig: Hunger, Seuchen und Krieg werden überwunden, mutieren zu Hintergrundmotiven.

Das ist eine im Letzten freudige und optimistische Botschaft inmitten des gewaltigen Leids in unserer Welt. Sie ist zugleich realistisch. Das Leid trifft uns ja individuell und auch als Kollektiv. Nicht nur Mitte der 1940er-Jahre war es an der Tagesordnung: Ein Blick in den Osten, in die Ukraine, und den Süden auf das Mittelmeer zeigt dies deutlich und exemplarisch. Und trotzdem lautet die Botschaft in der künstlerisch wertvollen, von der St.-Lukas-Gesellschaft kreierten Universitätskapelle: Alles wird gut!

Diese drei Wörter sind keine platte Vertröstung, Opium für beziehungsweise des Volks, sondern eine Kraftquelle wider den Zynismus. Eine solche Botschaft schläfert nicht ein, sie aktiviert mit kräftigen, irrealen Bildern, sie liefert Motivation, sie erhebt uns. Gewiss, die apokalyptische Bildwelt hat immer auch etwas Drohendes und Destruktives, aber im christlichen Sinne ist sie vor allem eine Trostbotschaft und eine enorme Hoffnungsquelle.

zvg

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema