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Ariella Kaeslin geht aufs Ganze

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Ein Jurtschenko mit doppelter Schraube. Kunstturn-Laien mögen bei dieser Bezeichnung nur Bahnhof verstehen. Auch wer die hochkomplexe Kombination in ihre Einzelteile zerlegen will, muss den Jargon beherrschen: Rondat – Überschlag rückwärts – Salto gestreckt mit zwei ganzen Drehungen um die eigene Längsachse. Das Puzzle wird am Sprungtisch so blitzschnell zusammengesetzt, dass der ungeübte Betrachter die Zeitlupe braucht, um die Bewegungsabläufe wenigstens ansatzweise nachvollziehen zu können.

Geglückte Premiere

Der Jurtschenko mit doppelter Schraube ist das Langzeitprojekt der Ariella Kaeslin. Wenn sie am Sonntag in der Rotterdamer Ahoy-Arena zum Qualifikationswettkampf der 42. Kunstturn-Weltmeisterschaften antritt, wird Kaeslin den in Magglingen über Jahre erarbeiteten Sprung erstmals in einem Ernstfall zeigen. Die seit Montag 23-jährige Luzernerin muss sich vorkommen wie eine Doktorandin, deren Arbeit auf Praxistauglichkeit geprüft wird. Erst im Podiumtraining am Mittwoch hat Kaeslin ihren um eine halbe Schraube erweiterten Zweitsprung erstmals auf einer Wettkampf-Anlage gemacht. Die Premiere glückte, so dass die Turnerin und ihr Trainer Zoltan Jordanov fest entschlossen sind, am Sonntag aufs Ganze zu gehen.

Halbe Schraube, halber Punkt

Kaeslin hat in der Hafenstadt die Silbermedaille der WM 2009 zu verteidigen. Obwohl mit der Amerikanerin Kayla Williams und der Französin Youna Dufournet die beiden anderen Medaillengewinnerinnen von London fehlen, dürfte die Konkurrenz grösser und das Niveau höher sein als im nacholympischen Zwischenjahr 2009. Um sich gegen die nachrückenden Teenager bis zum Fernziel Olympische Spiele 2012 behaupten zu können, braucht Kaeslin neben ihrem mit einem Schwierigkeitswert von 6,3 Punkten taxierten «Tschussowitina» eine zweite Höchstschwierigkeit. Mit dem ausgebauten «Jurtschenko» wäre die Vorgabe erfüllt. Durch die zusätzliche halbe Schraube erhöht sich der Schwierigkeitswert um 0,5 auf 5,8 Punkte.

Wettlauf gegen die Zeit

Dass Kaeslin ihren neuen Sprung in Rotterdam wagt, hätte man noch vor wenigen Wochen nicht gedacht. Im Sommer wurde die zweifache Sportlerin des Jahres von einer Virusinfektion geplagt. Fieber, Hals- und Kopfschmerzen sowie als Folge davon grosse Müdigkeit waren die Symptome. Der Trainingsrückstand summierte sich derart, dass Kaeslin in jedem Wettkampf seit dem Wiedereinstieg vereinfacht turnte. Der Formaufbau wurde zu einem Wettlauf mit der Zeit. Kaeslin hatte lange daran gezweifelt, dass sie ihn gewinnen wird.

In den letzten Wochen der Vorbereitung ging es aber steil bergauf. Jetzt fühlt sich Kaeslin «locker und fit wie schon lange nicht mehr». Im Podiumtraining hat die Sprung-Europameisterin des vergangenen Jahres an allen Geräten einen starken Eindruck hinterlassen. So sollte auch im Mehrkampf wieder ein Topresultat möglich sein. In London war Kaeslin Achte geworden und hatte damit ein weiteres Stück Schweizer Turngeschichte geschrieben. Si

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