Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Armee übt das Trauern: Adieu Max Mustermann

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Schweizer Armee übte in Plaffeien das Trauern. Während zwei Stunden wurde in und um die Pfarrkirche eine fiktive militärische Beerdigung durchgeführt.

Denkt man an eine Militärübung, kommen einem wahrscheinlich zuerst laute Kampfjets oder vorbei donnernde Panzer in den Sinn. Am Mittwochnachmittag hat die Schweizer Armee in Plaffeien eine ganz andere, wesentlich seltener stattfindende, Übung durchgeführt: Anhand des Todesfalls von Soldat Max Mustermann probten Mitglieder der Armee am Mittwoch eine militärische Bestattung. Vom Trauermarsch hin zum Salutschuss war alles dabei.

Der Sarg wird in die Erde hinabgelassen.
Sarah Neuhaus

«Es war sehr eindrücklich – manchmal sind einem schon fast die Tränen gekommen», sagt Margrith Burri, als sie nach der fiktiven Beerdigung auf dem Kirchhof der Pfarrkirche Plaffeien steht. Zusammen mit Irene Jungo und Rudolf Jungo hat sie das rund zweistündige Zeremoniell beobachtet – und sogar ein wenig mitgewirkt. «Als wir angekommen sind, wurden wir dazu ermutigt, auch mitzumachen; also sind wir in die Abdankungshalle gegangen und haben der Trauerfamilie kondoliert – wie man das so macht», erzählt Irene Jungo.

Wie der gesamte Anlass ist an diesem Mittwochnachmittag auch die Trauerfamilie fiktiv. Aber sie nehmen ihre Aufgabe ernst und trauern ganz in Schwarz gekleidet um ihren lieben Max Mustermann. So heisst der fiktive Soldat, der an diesem Tag in Plaffeien beerdigt wird. Er ist im Rahmen seines Militärdienstes ums Leben gekommen und kommt darum zu der Ehre einer kompletten militärischen Bestattung.

Involviert ist auch Pfarrer Niklaus Kessler. 
Sarah Neuhaus

Erste Übung seit 1973

Es ist das erste Mal seit 1973, dass die Schweizer Armee eine solche Übung durchführt. Armeeseelsorger Stefan Staub ordnet ein: «Es wird immer gestorben, auch im Militär. Eine militärische Bestattung ist ein Ritual, das etwas ausdrückt, was man mit Worten nicht fassen kann – aber auch das will geübt werden.» Geübt und dokumentiert werden die Abläufe an diesem Nachmittag sehr genau. Eine Fotografin hält alle wichtigen Stationen der Trauerfeier fest. «Die Bilder dienen Ausbildungszwecken», erklärt Armeesprecher Daniel Reist. «Es gibt natürlich vorgeschriebene Abläufe und Reglemente – aber das sind nur Buchstaben auf Papier. Hier sehen wir, wie das alles wirkt, wie das aussieht. So können wir die Trauerfamilien besser beraten.»

Auch in der Pfarrkirche wird geübt.
Sarah Neuhaus

Schlussendlich sind es nämlich die Trauerfamilien, die entscheiden, ob und in welchem Umfang eine militärische Bestattung durchgeführt werden soll. «Was wir heute sehen, ist die Vollversion einer solchen Bestattung – meist wünschen sich die Familien aber nur Elemente davon», sagt Seelsorger Stefan Staub. Dass man den Ablauf einer militärischen Bestattung so realitätsnah wie möglich üben und festhalten konnte, schätzt Stefan Staub sehr.

Menschen sterben nicht nur im zivilen Leben, sondern auch im Militärdienst – das wollen wir nicht verdrängen.

Am Ende der Beerdigung folgt der Salutschuss.
Sarah Neuhaus

Dass die Übung in Plaffeien stattfindet, hat unter anderem mit «der offenen und unkomplizierten Art der Behörden zu tun», sagt Armeesprecher Reist. Man habe verschiedene Standorte in Betracht gezogen. Unter anderem auch Aarau. «Aber dort wäre es nicht angepasst gewesen, weil in der Nähe ukrainische Flüchtlinge untergebracht sind.»

Offiziell empfangen wurde die Armee am Mittwoch unter anderem vom Plaffeier Pfarreipräsidenten Hermann Hayoz. Er ist stolz, dass seine Pfarrei den Rahmen für diese ungewöhnliche Übung bieten kann. Das Fazit von Hayoz: 

Das Ganze ist sehr eindrucksvoll, und man sieht, dass es wichtig ist, bestimmte Sachen zu üben und zu dokumentieren.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema