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Arztvisite beim Zierkarpfen

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Arztvisite beim Zierkarpfen

Das Veterinär-Ehepaar Matthias Escher und Sabina Büttner aus Ulmiz pflegt kranke Koi-Fische

Seit einem Jahr betreiben Sabina Büttner und Matthias Escher in Ulmiz eine Tierpraxis ausschliesslich für Zierfische. Sie haben sich dabei auf den aus Asien stammenden Zierfisch namens Koi spezialisiert.

Von PATRICK HIRSCHI

Tierärzte gibt es viele. Bekannt ist der «Vehdoktor», der erkrankte Nutztiere auf den Bauernhöfen behandelt. Ebenfalls geläufig ist die Praxis für Haustiere, die vor allem von den zahllosen Katzen- und Hundehaltern in Anspruch genommen wird.

Weit weniger oft hört man von Tierärzten, die sich auf das Behandeln von Fischen spezialisiert haben. Doch genau das macht das Ehepaar Escher-Büttner. Sie führen in Ulmiz eine Praxis und behandeln in erster Linie Koi-Fische.

Einzige Schweizer Fischpraxis

«So weit ich weiss, sind wir die einzige Tierpraxis für Fische in der Schweiz», sagt Sabina Büttner. Sie und ihr Mann kümmern sich um erkrankte Goldfische ebenso wie um Warmwasser-Zierfische. Zu den häufigsten Patienten jedoch gehören die asiatischen Zierkarpfen namens Koi.

Wieso ausgerechnet Koi? Ist diese Fischart vielleicht besonders sensibel oder anfällig für Krankheiten? «Mitnichten», wie Matthias Escher erklärt. «Dass wir am häufigsten Koi behandeln, liegt daran, dass die Besitzer eine enge Beziehung zu den Koi aufbauen können und diese Fische relativ teuer sind.» Unter 25 Franken ist kein Koi zu haben, für ganz besondere Exemplare blättern Liebhaber auch schon mal 25 000 Franken auf den Tisch. Daher seien Koi-Besitzer gerne mal bereit, für die Gesundheit ihrer Lieblinge etwas zu bezahlen.
Nur selten kommt jemand mit seinem Fisch in die Praxis. Meistens machen die beiden Hausbesuche. Einerseits ist der Transport von Fischen ziemlich umständlich und bekommt ihnen auch nicht so, andererseits muss in vielen Fällen auch eine Wasseruntersuchung im Teich vorgenommen werden.

Fische mit Sonnenbrand

Die Art der Krankheit kann sehr unterschiedlich sein. Neben einer zu hohen Menge an Schadstoffen im Wasser können auch Parasiten, Bakterien oder Viren Krankheiten verursachen. An einem heissen Sommer wie dieses Jahr kommen zudem noch Sauerstoffprobleme wegen warmen Wassers und sogar Sonnenbrand dazu.

«Hauptsaison» für die Behandlung von Kois sei aber Frühling und Herbst, gibt Sabina Büttner bekannt. «Im Winter ist die Teichoberfläche gefroren, da werden die Fische auch nicht gefüttert.»

Vom toten zum lebendigen Fisch

Die Koipraxis existiert seit rund einem Jahr. Davon leben kann das Ehepaar zurzeit noch nicht. Matthias Escher betreibt ein Büro für Gewässerökologie und Fischfragen, Sabina Büttner arbeitet zu 50 Prozent beim Bundesamt für Veterinärwesen.

Nach dem Studium der Veterinärmedizin haben beide lange an der Nationalen Fisch-Untersuchungsstelle der Uni Bern beim Tierspital gearbeitet. «Da hatten wir es aber im Gegensatz zu heute mehr mit toten Fischen zu tun», erzählt Matthias Escher lachend.

Selbstverständlich halten die beiden selber auch Koi-Fische. Zurzeit haben sie die Tiere noch in einem Quarantänebecken untergebracht. Ein riesiger Koi-Teich wird hinter dem Haus der Familie gerade gebaut. «In etwa einem Monat sollte er fertig sein», meint Matthias Escher.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Teichen für Zierfische hat ein Koi-Teich steile Wände und wenige bis gar keine Pflanzen. «Ein Koi braucht ungefähr einen Kubikmeter Wasser», erzählt Escher. Ein Filter nimmt die mechanische und biologische Reinigung vor. Dabei wird vor allem Ammoniak abgebaut und zu Nitrat umgewandelt.

Der Koi: Ein Feinschmecker

Das Besondere am Koi ist seine enorme Zutraulichkeit. Die Fische lassen sich streicheln und fressen einem aus der Hand.

Spezielles Koi-Futter besteht aus Krabben-, Fisch- und Weizensojamehl sowie Algen. Diese Zutaten werden zu Trockenfutter verarbeitet. Dieses wird zu kleinen Kügelchen, den so genannten Pellets, zusammengepresst. Ansonsten hat der Koi gerne Leckereien wie Crevetten, Salatblätter oder Grapefruit. «Einige Besitzer lassen sogar Seidenraupen aus Japan für ihre Fische importieren», fügt Sabina Büttner hinzu.
In Mitteleuropa erlebt die Koi-Haltung gerade einen regelrechten Boom. Die Teichbauer erhalten massenhaft Aufträge für die Erstellung von Koi-Teichen. In Japan gehört die Haltung von Kois in Teichen hingegen schon lange zur dortigen Gartenkultur.
Japanisches
Statussymbol

«Koi» ist japanisch und bedeutet sinngemäss «Karpfen». Der Koi kommt in der freien Natur überhaupt nicht vor, sondern ist ein reines Zuchtprodukt, eine Farbmutation des normalen Wildkarpfens. Koi werden bis zu einem Meter lang, wenn sie genügend Lebensraum haben.

In Japan wurde um 1820 mit der Zucht dieser Fischart begonnen. Er gilt dort als Glücks- und Statussymbol, nicht zuletzt auch, weil ein spezieller Koi-Typ ein Farbmuster aufweist, das der japanischen Nationalflagge sehr ähnlich sieht. hi

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