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Auf der Suche nach Normalität

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Autor: Matthias Fasel

Es waren äusserst unschöne Szenen, die sich am 27. Oktober 2007 in Wünnewil abspielten. Im 4.-Liga-Spiel zwischen den Fussballclubs aus Wünnewil und Schönberg sprach Jean-François Delamadeleine den Senslern in letzter Minute einen Penalty zu, der ihnen den Ausgleich ermöglichte. Danach folgte das, was Delamadeleine heute noch als «Hölle» bezeichnet. Mehrere Spieler des FC Schönberg schlugen und traten auf den Schiedsrichter ein. Die Folgen: ein Fingerbruch und verschiedene Prellungen im Rückenbereich.

Keine Aktivmannschaft

Der heutige Präsident des FC Schönberg will und kann die damaligen Ereignisse nicht kommentieren. Er war nicht dabei und ist auch erst seit Juli dieses Jahres im Amt. Claude Barras spricht lieber über die Gegenwart. Und die sieht so aus, dass sich die Stadtfreiburger voll auf den Juniorenbereich konzentrieren. Seit dem Vorfall in Wünnewil, als die Mannschaft für die damalige Saison ausgeschlossen wurde, hat Schönberg keine Aktivmannschaft mehr. «Wir haben beschlossen, alles langsam wieder aufzubauen. Deshalb stecken wir momentan unsere gesamte Energie in die Junioren. Ob und wann wir dann wieder eine Aktivmannschaft haben werden, wird sich in Zukunft weisen», sagt Barras.

Das älteste Team der Freiburger spielt bei den Junioren B. Ein mögliches Szenario ist deshalb, dass man wartet, bis sich aus Teilen dieser Truppe eine Aktivmannschaft machen lässt.

«Keine einzige rote Karte»

Insgesamt knapp 100 Kinder und Jugendliche spielen in dieser Saison in den neun Mannschaften der Junioren B, D, E und F des FC Schönberg. «Die Vorrunde ist sehr positiv verlaufen. Beispielsweise haben wir keine einzige rote Karte erhalten», sagt Barras, der hofft, das Image des Clubs nach und nach wieder aufpolieren zu können.

Denn ihm liegt der Club am Herzen. «Es hat 9000 Einwohner im Quartier und der FC ist der einzige Sportclub. Natürlich gibt es sonst in der Stadt viele Clubs. Aber gerade für die Junioren ist es nicht immer einfach, von einem Ende der Stadt ans andere zu reisen.» Immer wieder seien er und andere Exponenten des Clubs deshalb von Aussenstehenden dazu ermutigt worden, den FC Schönberg weiterleben zu lassen.

Juristisches Hickhack

Noch viel genauer als der FC Schönberg wird sich Jean-François Delamadeleine sein Leben lang an den 27. Oktober 2007 erinnern. Noch heute beschäftigen ihn die Vorfälle. In der Strafklage, die er nach der Prügelei einreichte, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Nach eigener Aussage kann er zudem nicht zuletzt wegen der Vorfälle und Verletzungen, die im Zusammenhang mit seiner Schiedsrichter-Karriere stehen, seinen Job als Sicherheitsbeamter nicht mehr ausführen und ist somit arbeitslos. Er befindet sich deshalb immer noch in einem juristischen Hickhack um Entschädigungszahlungen.

«Eine Leidenschaft»

Die Freude an seinem Hobby hat der 54-jährige Greyerzer jedoch nicht verloren. «Schiedsrichter zu sein ist für mich eine Leidenschaft. In meinen Augen ist es auch ein Dienst an der Gesellschaft. Das lasse ich mir nicht von zwei, drei aggressiven Personen nehmen», sagt Delamadeleine, der bereits seit 25 Jahren pfeift.

Drei Monate lang hatte er nach der Attacke keine Spiele mehr geleitet. Seither hat er wieder Partien in der 5. Liga sowie bei den Junioren B und C gepfiffen. Weil er am Meniskus operiert werden musste, musste er zuletzt zwar pausieren, doch in der Rückrunde wird er wieder auf den Plätzen Freiburgs anzutreffen sein. Eine offizielle Entschuldigung seitens des FC Schönberg habe er übrigens nie erhalten. «Aber auch keine Drohungen oder ähnliches. Ich habe einfach nie mehr etwas gehört», sagt Delamadeleine.

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