Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Aufbruch hier – Rückzug da

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Dass Swiss Basketball bestrebt ist, die Deutschschweizer Klubs ins Boot zu ziehen, zeigt sich an der Tatsache, dass mit Swiss Central Basket (Männer), Alte Kanti Aarau (Frauen) und Winterthur (Männer und Frauen) nächste Saison gleich vier Teams aus der Deutschschweiz neu in der NLA spielen werden.

 Swiss Central Basket (SCB) hatte bereits 2014 als Vizemeister der NLB die Möglichkeit gehabt, aufzusteigen. «Damals war der Aufstieg aus finanziellen sowie strukturellen Gründen aber kein Thema», sagt Noldi Huber, der am Donnerstag vom Amt als Klubpräsident zurückgetreten ist. Huber hatte das Projekt SCB vor fünf Jahren initiiert. Als Stützpunktverein soll der SCB die kleinen Vereine in der Zentralschweiz, aus welchen er seine Talente rekrutiert, stärken.

Finanzen der Knackpunkt

Nachdem vor Jahresfrist noch keine optimalen Bedingungen für eine Promotion vorhanden waren, entschied sich der SCB nun also, den Schritt zu wagen. «Wir haben im Vorstand lange diskutiert. Es gab eine Handvoll Gründe, die für einen Aufstieg sprachen, und ein negatives Kriterium–die Finanzen.» Der SCB verfüge über keinen Geldgeber, der eine Summe im hohen fünfstelligen Bereich zur Verfügung stelle–auch nicht für die NLA. «Wir haben nun ein Budget von 150 000 Franken. Alles andere wäre unehrlich. Wir wollen finanziell nicht auf die Nase fallen.» Zum Vergleich: Die NLA-Spitzenklubs operieren mit einem zehnmal grösseren Budget.

Dass die Luzerner dennoch einem Aufstieg zugestimmt haben, liegt an den Rahmenbedingungen. «Der Verband ist uns finanziell ein wenig entgegengekommen. Wir müssen weniger Gebühren bezahlen. Für uns wichtig war, dass es nächste Saison keinen Absteiger gibt. So können wir unser Projekt über zwei Jahre sorgfältig aufbauen. Die Reduktion auf drei Ausländer war ein weiterer Pluspunkt.» Entscheidend war zudem, dass mit Winterthur ein zweiter Deutschschweizer Klub aufgestiegen ist. «Die beiden Vereine haben ihren Entscheid voneinander abhängig gemacht», sagt Huber, der sogar eine 12er-Liga bevorzugt hätte. Ganz grundsätzlich begrüsst er die Bestrebungen des Verbandes, Basketball in der Deutschschweiz zu promoten. «Ich spüre den Willen, den Basketball voranzubringen. Die Fusion von Nationalliga und dem Verband, zwei neue Deutschschweizer im Vorstand, die Tatsache, dass der Cup-Final die nächsten Jahre in Zürich stattfinden wird, und dass nunmehr gleich drei Deutschschweizer Klubs in der Nationalliga A spielen werden, unterstreichen dies.»

 Allein damit ist es indes nicht getan. «Obwohl wir in Luzern eine sehr gute Presse haben, ist die Unterstützung gering. Das ist ein Grundproblem und lässt sich nicht von heute auf morgen ändern. Vielleicht sehen wir in zehn Jahren auch, dass es sich gar nicht ändern lässt.» Vorerst aber hofft Huber, dass sich der Aufstieg positiv auswirken wird, trotz der Konkurrenz aus Zug (Eishockey), Luzern (Fussball) und Kriens (Handball).

Kein einziges Team mehr in Deutschfreiburg

Mit grosser Freude wurde der Zuwachs aus der Deutschschweiz bei arrivierten NLA-Klubs wie Olympic zur Kenntnis genommen. «Ich sage Bravo dazu. Bisher spielten wir zu oft gegen die gleichen Gegner, so dass der Reiz verloren ging. Ich hoffe, dass es übernächste Saison sogar zwölf NLA-Vereine geben wird», sagt Philippe de Gottrau. So sehr er aber die Erweiterung der NLA begrüsst, so sehr bedauert de Gottrau, dass der Cup-Final die nächsten Jahre in Zürich stattfinden wird. «Das war ein politischer Entscheid. Es ist insbesondere schade für die Stadt Freiburg, die viel Geld in die Halle im St. Leonhard investiert hat.»

 Nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch im Kanton Freiburg ist viel Aufbauarbeit notwendig, um den Basketball im deutschsprachigen Teil zu etablieren. Mit dem BBC Sense hat auf die nächste Saison hin der letzte verbleibende Klub seine letzte Mannschaft zurückgezogen. «Wir brachten schlicht nicht genügend Spieler zusammen–nur gerade sieben», sagt Präsident Stefan Schafer. Diese trainieren weiter, nicht zuletzt in der Hoffnung, bis im August vielleicht doch noch ein Team stellen und doch noch mitspielen zu können. Der Klub hat sich deshalb noch nicht aufgelöst–aber er befindet sich im Stand-by-Modus. Ganz überraschend kommen die Probleme nicht. «Wir haben in den letzten Jahren absolut keine Jugendförderung mehr betrieben.» Um Nachwuchsteams stellen zu können, fehlte es sowohl am Interesse der Jungen als auch an Betreuern, die die ganze Arbeit auf sich nehmen mochten. Wenn doch einmal junge Basketballer angefragt haben, verwies Sense sie an die Klubs in Marly, Saane oder Courtepin. Schafer sieht für die Zukunft des Basketballs in Deutschfreiburg schwarz. «In der älteren Generation ist der Basketball noch eher verankert. Aber bei den Jungen? Nicht wirklich …»

 Olympic rein frankofon

Kommt erschwerend hinzu, dass Deutschfreiburg bei Olympic weiterhin kaum stattfindet. De Gottrau bedauert dies. Bis auf eine Partie pro Saison, bei der deutschsprachige Zuschauer gratis Zutritt haben, halten sich die Bemühungen des NLA-Klubs allerdings in Grenzen, dies zu ändern. «Diese Aktion ist nur ein Zünder. Es braucht aber Leute, die das Feuer am Brennen halten. Doch leider haben wir diese bisher nicht gefunden», sagt de Gottrau, der sich auch vorstellen kann, einen Deutschfreiburger Verein finanziell zu unterstützen. Er versuche weiter, den Deutschfreiburger Aspekt voranzubringen, versichert de Gottrau. «Das ist eine meiner Hauptaufgaben. Titel sind schön, dafür braucht es aber die Unterstützung des ganzen Kantons.»

Hoffen auf U8-Basketball

 Für Sébastien Clivaz, der den Freiburger Basketballverband (AFBB) ad interim präsidiert, ist Senses Rückzug eine Hiobsbotschaft. «Natürlich ist es besorgniserregend, wenn es in einer ganzen Region kein Basketballteam mehr gibt.» In Clivaz’ Augen beschränken sich die Sorgen und Probleme der Sportart jedoch nicht auf Deutschfreiburg. «Es gab in allen Kantonsteilen in den letzten Jahren zahlreiche Fusionen, weil nicht genügend Spieler, Trainer und Klubverantwortliche gefunden wurden. Es gibt gerade einmal noch zehn Klubs im Kanton. Leider sind das Tendenzen, wie sie in der gesamten Schweiz erkennbar sind.»

 Clivaz will diesen Tendenzen in Freiburg so entgegenwirken, wie dies der neue Direktor von Swiss Basketball, Patrick Buchs, auf nationaler Ebene machen will. Die beiden arbeiten in Granges-Paccot im selben Büro, kennen sich gut. «Wir müssen in die Schulen», sagt Clivaz ebenfalls. Der AFBB ist daran, eine technische Kommission aufzubauen. «Sie soll zwei der grössten Probleme entgegenwirken: dass bei vielen Klubs Trainer fehlen und viele Klubs Mühe bei der Suche nach Nachwuchs haben.» Grosse Hoffnung setzt Clivaz dabei auf den U8-Basketball. Ein neues Projekt, das sich an die Kleinsten wendet. «Dieses Format hat das Potenzial, zu explodieren. Wir möchten mit ihm insbesondere auch dorthin gehen, wo Basketball kaum eine Rolle spielt–also auch Deutschfreiburg.» Dazu benötige der Verband aber die Unterstützung aus der Region. «Ich will jetzt nicht sagen, dass er es machen muss: Aber mit Valentin Wegmann wohnt beispielsweise in St. Ursen ein ehemaliger Nationalspieler. Solche Leute könnten uns natürlich enorm weiterhelfen.»

Noldi Huber. Bild zvgSébastien Clivaz. Bild aw/a

«In der älteren Generation ist der Basketball noch eher verankert. Aber bei den Jungen? Nicht wirklich …»

Stefan Schafer

Präsident BBC Sense

Meistgelesen

Mehr zum Thema