Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Aus der Traum für die Union: «Wir haben ganz klar Gold verloren»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Tafers-Freiburg muss weiter auf seinen ersten Meistertitel warten. Nach der 3:5-Heimniederlage erreichte die Union gegen Lausanne im Rückspiel nur ein 4:4-Unentschieden – obwohl die Freiburger lange Zeit drauf und dran waren, den Final doch noch zu drehen.

Um 17.28 Uhr brachen am Sonntag im Centre Badminton Malley alle Dämme. Drei Stunden und 28 Minuten nach dem ersten Ballwechsel stürmen die Waadtländer Spieler und Fans aufs Feld, jubelten und lagen sich mit Freudentränen in den Armen. Mit einem Vier-Satz-Sieg im Mixed sicherte sich Lausanne das 4:4-Unentschieden – das reichte, um nach dem 5:3-Auswärtssieg vom Samstag den Meistertitel zu gewinnen. Für Tafers-Freiburg blieb nur die Enttäuschung. Zum vierten Mal war Gold zum Greifen nahe, zum vierten Mal wurde es nur Silber. Obwohl die Freiburger seit Jahren an der nationalen Spitze mitmischen, geht das Warten auf den ersten Meistertitel weiter. Seit nunmehr 36 Jahren.

Enttäuschendes Ende für Julian Lehman und Co.
Aldo Ellena

Hatten die Freiburger letzte Saison nach dem verpassten Titel noch gesagt, man habe Silber gewonnen und nicht Gold verloren, so war nach der erneuten Finalniederlage die Gemütsstimmung deutlich bedrückter. «Wir haben ganz klar Gold verloren», fasste Co-Headcoach Nicole Schaller ihre Enttäuschung in Worte. «Dass wir nach der Heimniederlage so toll zurückgekommen sind und Lausanne alles abgefordert haben, ist super. Aber was am Ende bleibt, ist der verpasste Titel.»

In die Ferien anstatt an den Final

Tafers-Freiburg gegen Lausanne – das war ein NLA-Final, den Anfang Saison so niemand erwartet hatte. Die Union, die seit Jahren an der nationalen Spitze mitmischt und letzte Saison Vizemeister wurde, konnte man im Endspiel erwarten. Lausanne hingegen stellte eine Überraschung dar. Die Waadtländer waren in den letzten drei Jahren seit ihrer Rückkehr in die NLA nur knapp am Abstieg vorbeigeschrammt, und ihr Hauptziel war auch diese Saison der Klassenerhalt. Den Qualifikationssieg hat ihnen Anfang Saison kaum jemand zugetraut, die Finalteilnahme erst recht nicht. Auch sie selbst nicht. So fehlte Maxime Pierrehumbert, der am Samstag noch einer der Gewinner von Lausanne war, am Sonntag beim Rückspiel, weil er in die Ferien verreiste. Es war ein Urlaub, der seinem Team beinahe teuer zu stehen gekommen wäre. An seiner Stelle spielte Nicolas Gerber, der deutlich schwächer einzustufen ist als sein verreister Teamkollege. Tatsächlich verlor Gerber sein Einzel gegen Benedikt Schaller, der am Vortag noch gegen Pierrehumbert verloren hatte.

Benedikt Schaller gelang am Sonntag ein Exploit.
Aldo Ellena

Das entscheidende Mixed verloren

Es war jener Exploit, den Tafers-Freiburg brauchte, um den Rückstand aus dem Hinspiel wettzumachen. 4:2 lag die Union vorne und musste noch eines der verbleibenden Spiele gewinnen, um das 5:3 zu schaffen und einen Entscheidungsmatch zu erzwingen. Dass Rasmus Messerschmidt, die Nummer 1 der Union, gegen den einen Kopf kleineren Iren Nhat Nguyen – die aktuelle Weltnummer 31 – den Sieg nicht holen würde, war abzusehen. Trotz heroischem Kampf verlor der Däne, der nächste Saison nur noch als Back-up-Spieler für die Union auflaufen wird, weil er in der dänischen Liga engagiert sein wird, in vier Sätzen. Also musste das Mixed-Doppel den letzten Sieg zum 5:3 holen. Nachdem Céline Burkart und Alex Dunn am Samstag problemlos in vier Sätzen die Oberhand behalten hatten, schien das nur noch Formsache zu sein. Doch es kam anders: Bei Burkart machten sich die Strapazen der letzten zwei Tage mit kleinen Flüchtigkeitsfehlern bemerkbar. Und Dunn hatte mehr Mühe als sonst, sich mit seinen Smashs durchzusetzen. Das war zu einem schönen Teil der Verdienst von Doppelspezialistin Caroline Racloz, die auf der anderen Seite des Netzes viele Bälle zurückbrachte. So verlor das Freiburger Duo in vier Sätzen – und der Meisterpokal entglitt aus den Händen.

Céline Burkart und Alex Dunn kassierten die Niederlage zu viel.
Aldo Ellena

Obwohl Burkart/Dunn am Ende die tragischen Figuren dieses spannenden und packenden Finals waren, so lag die Niederlage nicht bloss an ihnen. «Den Titel haben wir nicht heute verspielt, sondern im Hinspiel», sagte Co-Headcoach Oliver Schaller, dem die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben war. «Da haben wir die 50:50-Spiele verloren, obwohl wir mehrere Matchbälle hatten. Das hat sich gerächt. Es tut deutlich mehr weh als letztes Jahr. Wir waren mindestens so gut wie Lausanne und hätten es in unserer Hand gehabt.»

Lausannes Rückkehr zu ruhmreichen Zeiten

So jubelten am Ende die Lausanner. Erfolgreicher Badminton-Sport hat in Lausanne Tradition, schon vor 70 Jahren stand der BCL erstmals zuoberst auf dem Podest. Und als 1982 das Badmintoncenter in Prilly eröffnet wurde – die damals erste Badmintonhalle in Westeuropa mit acht Courts, Duschen, Garderoben und einer Bar –, fing eine lange Waadtländer Dominanz an. Zwischen 1987 und 1996 gewann Olympic Lausanne sieben von neun Interclub-Meisterschaften. Danach folgten weniger ruhmreiche Jahre, doch nun scheint der Club unter dem neuen Namen Badminton Lausanne Association auf bestem Weg zurück zu alter Stärke. Die gute und intensive Nachwuchsarbeit, die im Waadtland unter dem ehemaligen Tafers-Spieler Alexei Tchoumakov seit Jahren betrieben wird, trägt Früchte. Mit Minh Quang Pham, Dounia Pelupessy und Caroline Racloz sind drei Schweizer Nationalspieler daraus hervorgegangen. Sieht man von den Ausländern ab, sind die Lausanner zwischen 20 und 24 Jahre alt. Die (grosse) Zukunft haben sie noch vor sich.

Die Zukunft beginnt jetzt

Bei der Union präsentiert sich die Lage etwas anders. Der Erfolg fusste auch diese Saison auf den starken Ausländern und den Leistungen ihrer Routiniers. Nicole Schaller (29 Jahre), Céline Burkart (29) und Oliver Schaller (28) werden aber nicht mehr ewig Siege für Tafers-Freiburg holen können und wollen. Für nächste Saison sind die Verträge mit Ausnahme von Rasmus Messerschmidt alle verlängert, doch früher oder später wird der Schnitt im Team kommen (müssen).

Das zweite Finalspiel fand in der kleinen, aber feinen Halle in Lausanne statt.
Aldo Ellena

Wer springt dann in die Fussstapfen? Mit Lucie Amiguet gehört eine Nachwuchsinternationale zum Team, die nächste Saison Nicole Schaller als Haupteinzelspielerin ablösen wird. So hofft der Verein, das 18-jährige Nachwuchstalent an sich zu binden. Amiguet ist allerdings … Waadtländerin. Die Freiburger Nachwuchsförderung befand sich lange in einer Art Dornröschenschlaf, bis der Verband vor zweieinhalb Jahren durch die Gründung des regionalen Badminton-Leistungszentrums RLZ neuen Schwung erhalten hat. Aber es verträgt noch mehr Rückenwind. Zum Vergleich: Nicole Schaller, die das RLZ leitet, ist in einem 30-Prozent-Pensum angestellt. Ihr Pendant Tchoumakov ist beim Waadtländer Verband Vollprofi.

Es gibt einige eigene hoffnungsvolle Freiburger Nachwuchstalente, bis diese in der NLA eine tragende Rolle übernehmen können, ist aber noch viel Geduld gefragt. So oder so wird Tafers-Freiburg nächste Saison gut daran tun, seine Nachwuchstalente ins Team zu integrieren und ihnen Spielzeit in der NLA zu ermöglichen. Nur so macht man sie fit für die höchste Liga oder gar für Meistertitel. Wie es geht, hat Lausanne diese Saison vorgemacht.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema