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Aus Schmutzli und Nikolaus wird der Samichlaus

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Die mittelalterliche Tradition des heiligen Nikolaus und der moderne Weihnachtsmann: Dass beide Bräuche in Freiburg gemeinsam existieren und gelebt werden, ist einzigartig. Ein Experte klärt auf.

Der Nikolaus als Überbringer von Geschenken hat in Freiburg eine lange Tradition. Aber der Weihnachtsmann ist drauf und dran, diese Rolle zu übernehmen. Kommt es zu einem Verdrängungskampf? Oder kann man diesem Duell gelassen entgegensehen?

Einen Einblick in die Entstehung des Weihnachtsfests gibt Michele Bacci, Professor an der Universität Freiburg und Experte für Weihnachtsbräuche.

Michele Bacci, wieso feiern wir Weihnachten eigentlich am 25. Dezember?

In der lateinisch-römischen Kirche gibt es seit dem 4. Jahrhundert die Tradition von Feierlichkeiten an diesem Datum. Damals feierte man auch das Jahresende und den Winter als eine neue Phase, in der die Tage wieder länger werden. In der Spätantike fand die Feierlichkeit des «unbesiegten Sonnengottes» (Sol Invictus) am 25. Dezember statt. Es ist möglich, dass das Weihnachtsfest diese letzte Feierlichkeit ersetzt hat.

Wie entstanden Bräuche wie beispielsweise die Geschenke oder der Weihnachtsbaum?

Der Baum ist mit alten Traditionen verbunden. Er symbolisiert die Idee von Tod und der Wiederherstellung des Lebens. Bei den Geschenken ist es komplizierter. Ursprünglich waren diese nicht mit Weihnachten verbunden, sondern mit dem Jahresende im Allgemeinen assoziiert. Darunter insbesondere die Bräuche, die mit den Traditionen des Heiligen Nikolaus verbunden waren, die in Freiburg noch lebendig sind. Die Tradition der Gaben bei Weihnachten stammt aus dem 19. Jahrhundert: Insbesondere aus dem deutschsprachigen Raum. Man entwickelte damals eine Figur, welche nicht konfessionell geprägt war. Der Weihnachtsmann war geboren. Man einigte sich auf den 25. Dezember als Tag der Geschenke.

Wie kam es zum heutigen Erscheinungsbild des Weihnachtsmanns?

Im Prinzip hat der Santaklaus nicht das Bild des heiligen Nikolaus angenommen. Seit dem 17. Jahrhundert wurde Letzterer aber immer von einer monströsen Gestalt begleitet: in Freiburg der Schmutzli, in anderen Kontexten ein Teufel oder ein wilder Mann. Auf diesen wilden Mann – dargestellt mit Pelzkleidung und langem Bart – geht das heutige Erscheinungsbild des Weihnachtsmanns mehrheitlich zurück. Danach kam durch den deutschen Künstler Tomas Nast in Amerika Mitte 19. Jahrhunderts die rote Kleidung hinzu.

Und diese Vorstellung wurde danach globalisiert?

Genau, daran sind auch die Werbekampagnen von Coca-Cola nicht unschuldig. Nach dem Zweiten Weltkrieg verbreitete sich die amerikanische Vorstellung im Westen. Vorher gab es in Europa noch andere Bräuche, die jedoch an Bedeutung verloren haben. Freiburg ist dahingehend einzigartig. Die alte mittelalterliche Tradition des Nikolaus besteht neben dem importierten Weihnachtsmann weiter fort.

Wie religiös geprägt ist denn Weihnachten überhaupt?

Ich glaube, es handelt sich um Bräuche aus einer Zeit, in der die Trennung von religiösem und säkularen Bräuchen nicht so deutlich war. Diese waren und sind hauptsächlich mit der Vorstellung vom zyklischen Rhythmus der Natur verbunden. Die Inszenierung eines Fests zum Jahreswechsel hat den Menschen geholfen, mit der Vorstellung von Änderung umzugehen. Im Prinzip verbinden wir noch heute den Winter mit dem Tod, und wir brauchen dementsprechend eine Art Beschwörung, um sicherzustellen, dass das Leben im neuen Jahr wiederhergestellt wird.

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