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Autonomes Fahrzeug mit Freiburger Know-how liefert direkt nach Hause

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Erstmals in der Schweiz kommt ein Lieferfahrzeug zum Einsatz, das Waren ohne Fahrzeuglenkerin nach Hause bringt. Das innovative Projekt mit Freiburger Wurzeln hat grünes Licht vom Bundesamt für Verkehr erhalten.

Das Design strahlt die edle Bescheidenheit eines unanständig teuren Gadgets aus. Doch bei dem Objekt handelt es sich um alles andere als um eine Spielerei. Dahinter stecken viel Hightech und der ehrgeizige Anspruch, das Transportwesen zu revolutionieren. Die Rede ist vom ersten kommerziellen selbstfahrenden Auto in der Schweiz. Es soll in den kommenden Wochen in der Deutschschweiz Fahrt aufnehmen. Mit wem und wo genau soll später kommuniziert werden.

Firma mit Freiburger Wurzeln

Das Fahrzeug wurde von den Gründern Lara und Amin Amini sowie Claudio Panizza konzipiert. Ihre Firma Loxo sitzt in Bern, das Know-how ist aber zu hundert Prozent freiburgisch. Denn nicht nur sind die drei Ingenieure alle Absolventen der Freiburger Hochschule für Technik und Architektur. An der Hochschule wurde mit dem Projekt «Teleoperation» unter der Leitung von HTA-Professor Roland Scherwey auch der Grundstein für die erste kommerzielle Anwendung eines selbstfahrenden Fahrzeugs in der Schweiz gelegt (die FN berichteten). Und auch die Konstruktion der Einzelteile, der Zusammenbau, die Programmierung der Software sowie die künftige Weiterentwicklung des Fahrzeugs finden auf Freiburger Boden unter Zuziehung von Mitarbeitenden der Hochschule statt. 

Begrenztes Gebiet

Die FN trafen Lara Amini und Roland Scherwey am Montag, wenige Wochen bevor das neue Lieferfahrzeug durch die öffentlichen Strassen fahren wird. Die Vorfreude war den beiden ins Gesicht geschrieben. «Die Erleichterung war gross, als wir Ende letzten Jahres die Strassenautorisierung vom Astra erhalten haben», erzählt Amini. Diese ist zunächst aber beschränkt. «Die Auslieferung mit dem autonomen Fahrzeug von Loxo wird nur auf einem eingeschränkten Gebiet stattfinden.» Grund dafür sei, dass die Regulierung zurzeit noch eingeschränkte Testzonen vorsehe. Teil der Sicherheitsstrategie von Loxo sei zudem die Teleoperation des Fahrzeugs. «Das heisst, es gibt immer jemanden, der das Fahrzeug via Bildschirm vor Ort beobachtet.» Gibt es beispielsweise ein Hindernis, das vom Fahrzeug nicht erkannt wird, kann der Operator eingreifen. 

Auf Umgebung abgestimmt

Das Ziel sei es aber, ergänzt Scherwey, dass das Fahrzeug dereinst möglichst vollständig autonom unterwegs sei – also ohne Beizug eines Operators respektive menschlicher Intelligenz. Das sei dank neuer Sensorik und Programmiertechniken immer besser machbar.

Während Vorgängermodelle wie der autonome Shuttlebus zum Marly Innovation Center (MIC) nach dem Motto ‹Safety first› bei jedem Hindernis zum Stillstand kamen, wird das künftig immer weniger häufig der Fall sein.

Roland Scherwey
Professor an der Freiburger Hochschule für Technik und Architektur

Zudem sei die eingesetzte Software für das konkrete Einsatzgebiet programmiert worden. Danach wurden kritische Stellen in der Umgebung vorher virtuell erfasst – vergleichbar mit Google Street View. 

Und so funktionierts

Mit dem entwickelten Fahrzeug können 32 Kundinnen und Kunden aufs Mal beliefert werden. In speziell angefertigten Boxen werden die Einkaufstaschen platziert. Die Kundin kann angeben, wann sie die Ware entgegennehmen kann. Kurz vor dem Liefertermin wird sie darüber benachrichtigt, wo die Ware steckt. Trifft die Lieferung ein, gibt sie an einem Bildschirm aussen am Fahrzeug einen Code ein, und die für sie bestimmte Box geht auf. «Über den Touchscreen kann die Kundin bei Fragen auch Kontakt mit dem Operator aufnehmen», erklärt Amini. 

Formel-1-Wissen

Geht die erste kommerzielle Testphase problemlos über die Bühne, will Loxo noch in diesem Jahr mit dem Vorverkauf der ersten Fahrzeuge starten. «Das heisst, weitere potenzielle Lieferpartner können ein Auto von Loxo kaufen oder leasen. Hinzu liefert Loxo die entsprechende Software, vergleichbar mit einem Handyabonnement.»

Für die Produktion des Fahrzeugs arbeitet Loxo aktuell mit dem Verbundwerkstoffhersteller Connova im Kanton Aargau zusammen. Dieser stellt auch Bauteile für die Formel 1 her. Dazu sagt Amini:

In der Entwicklungsphase war es uns wichtig, mit einem Hersteller zusammenzuarbeiten, der auf unsere speziellen Bedürfnisse eingehen kann. Uns waren leichte Materialien und Flexibilität in der Form wichtig.

Lara Amini-Rentsch
Co-Gründerin Loxo

Je tiefer das Gewicht, umso mehr könne das Fahrzeug laden. Sollten die Lieferwagen dereinst aber industriell hergestellt werden, sei eine Zusammenarbeit mit einem grösseren Autohersteller ins Auge zu fassen.

Astra zeigt Interesse

So weit ist es allerdings noch nicht. «Wir gehen Schritt für Schritt mit der Gesetzgebung», sagt Amini. Denn noch ist die Schweiz für eine umfassende Automatisierung des Strassenverkehrs nicht bereit. Mit den dafür notwendigen gesetzlichen Grundlagen rechnet Amini frühestens in einem Jahr. Noch gebe es keinen konkreten Anforderungskatalog für die Zulassung autonomer Fahrzeuge, und auch die datenschutzrechtlichen Aspekte seien noch nicht geklärt, ergänzt Scherwey. Umso grösser sei das Interesse an Loxo beim Astra, sagt Amini. «Unser Projekt liefert ihm potenziell wichtige Informationen für die künftig gesetzlich geregelte Prozessgestaltung.»

Noch ohne Konkurrenz

Das Projekt von Loxo nimmt in der Schweiz und in Europa eine Vorreiterrolle ein. Ihres Wissens gebe es in Europa nur wenige andere Hersteller von autonomen Fahrzeugen für die kommerzielle Anwendung, so Amini. Anders sehe es in den USA aus. Und warum sind die USA noch nicht auf den europäischen Markt vorgedrungen? «Die Städte in den USA sind ganz anders aufgebaut, sie haben weniger komplexe Strassenbilder», mutmasst Scherwey. «Die beiden Märkte sind nicht kompatibel.»

Rentabel, nachhaltig, flexibel

Loxo soll den E-Commerce rentabel, nachhaltig und flexibel machen, so das erklärte Ziel seiner Gründer. Es solle zudem einen Lieferdienst rund um die Uhr ermöglichen, sagt Amini.

Schliesslich möchten wir mit unserer Lösung die Städte vom Verkehr entlasten.

Lara Amini-Rentsch
Co-Gründerin von Loxo

Dafür müsse Loxo zum Begriff werden. «So, dass man sagt: Lass uns heute Abend das Essen loxen.»

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