Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Swissmoves forscht in Freiburg an der Zukunft der autonomen Mobilität und zeigt Prototypen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Forschungsgruppe Swissmoves will die Transportbranche revolutionieren. Am Dienstag hat sie ihren Prototypen eines selbstfahrenden Autos präsentiert. Das Neue daran? Im Fahrzeug sitzt keine Mitarbeiterin und kein Mitarbeiter.

Wäre es nicht praktisch, wenn der Ortsbus immer direkt vor der eigenen Haustüre halten würde? Wenn der Einkauf von einem selbstfahrenden Fahrzeug nach Hause geliefert würde? Was in erster Linie noch nach Zukunftsmusik klingt, ist die Triebfeder für die Forschung von Swissmoves. Mit dem Projekt Teleoperation will das Forschungsteam den Grundstein für diese Art von Mobilität legen.

Überwachung vom Terminal aus

14 automatisierte Fahrzeuge sind zurzeit in der Schweiz unterwegs. Darunter das Smart-Shuttle von Postauto in Sitten und der Shuttlebus der Freiburger Verkehrsbetriebe TPF in Marly. Doch diese Fahrzeuge fahren nur zu 85 Prozent autonom. Denn noch immer kommt es vor, dass die Sensoren Situationen erfassen, die sie noch nicht kennen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Schnee auf der Strasse liegt. Auch wenn das GPS ausfällt, kann ein autonomer Bus nicht mehr weiterfahren. Aus diesem Grund sitzt in diesen Fahrzeugen stets ein sogenannter Operator. Dieser greift nur dann ein, wenn es zu einer Störung kommt.

Die Forschungsgruppe um Roland Scherwey, Professor an der Hochschule für Technik und Architektur, möchte dies nun ändern: «Wir möchten, dass die Fahrzeuge von einem zentralen Terminal aus überwacht und gesteuert werden können. Das heisst, die Person muss nicht mehr im Fahrzeug selber sitzen.» Sobald das Fahrzeug ein Problem erkennt, mit dem es nicht umgehen kann, begibt es sich in eine Art Sicherheitsmodus und fährt nicht weiter. Der Operator wird informiert und kann in diesem Moment aktiv die Steuerung übernehmen. Er umfährt dann zum Beispiel das Hindernis und schaltet wieder den Automatikmodus ein.  

So sah das Terminal an der Demonstration in der Bluefactory aus.
Charly Rappo 

Prototyp präsentiert

Swissmoves hat einen Prototyp für so ein System gebaut und am Dienstag an einer Medienkonferenz auf dem Blue-Factory-Areal vorgeführt: ein schwarz-oranges Gefährt – einem Golfmobil nicht unähnlich – ausgestattet mit mehreren Kameras. Während das Fahrzeug vor der blauen Halle herumkurvte, überwachte ein Mitglied der Forschungsgruppe die Fahrt in Echtzeit vom zweiten Stock der Halle aus.

«Dank der Kameras soll der Operator genau das sehen, was er auch innerhalb des Autos sehen würde, damit er angemessen reagieren kann», erklärt Roland Scherwey.

Rechtliche Hürden

Neben der technischen Herausforderung sieht die Forschungsgruppe vor allem zwei grosse Hürden, die es zu überwinden gilt, damit der Prototyp in Zukunft auch auf Schweizer Strassen unterwegs sein kann. Erstens ist da die rechtliche Frage: Momentan sei es aufgrund der vom Strassenverkehrsamt ausgestellten Verkehrsgenehmigungen nicht erlaubt, dass ein Fahrzeug ohne eine Fahrerin oder einen Fahrer unterwegs ist. Roland Scherwey ist aber überzeugt, dass sich das ändern wird. «Die Frage ist nicht, ob, die Frage ist, wann das erlaubt sein wird.» Das Gesetz sei momentan in Vernehmlassung und könne bereits Ende Jahr fallen. 

Eine zweite Herausforderung sei die Sicherheit, insbesondere die Cyber-Security. Eine hundertprozentige Sicherheit werde es nie geben, ist sich Scherwey bewusst: «Doch momentan sind wir sicher zu klein, um irgendein Interesse zu wecken, unser Projekt anzugreifen. Wenn man es aber in einem grösseren Massstab umsetzt, wird die Gefahr sicher steigen.» Man kenne aber die Tools der Hacker und die Angriffsvektoren. Und je mehr man darüber wisse, desto besser könne man die Angriffsflächen schützen. Gleichzeitig biete die autonome Mobilität allerdings auch eine Chance, wie Oliver Nahon, Koordinator von Swissmoves, an der Medienkonferenz erklärte. Denn rund 90 Prozent der Unfälle seien auf menschliches Versagen zurückzuführen. 

Kosten einsparen

Swissmoves wünscht sich, dass die autonome Mobilität durch das Projekt zusätzlich angetrieben wird. Dadurch, dass der Operator im Terminal gleich mehrere Fahrzeuge überwachen kann, hofft die Forschungsgruppe, ein effizienteres System aufbauen zu können. Denn momentan lohne es sich aus ökonomischer Sicht nicht, bestimmte Haltestellen zu bedienen. Das sei vor allem in dünn besiedelten Gebieten der Fall. Deswegen besässen gerade in ländlichen Gebieten viele Menschen ein eigenes Auto, so Oliver Nahon. Wenn aber bei diesen Personen ein Bus auf Verlangen vor der Haustür halten würde, wären sie nicht mehr unbedingt auf ihr Auto angewiesen. 

Bis dahin scheint es noch ein weiter Weg. Allerdings könnte bereits Ende des Jahres ein erster Schritt in diese Richtung folgen. Dann könnte voraussichtlich ein Fahrzeug zum Transport von Gütern in Betrieb genommen werden. Über weitere Details insbesondere zum Standort gab Roland Scherwey auf Nachfrage allerdings keine Auskunft.

Die Forschungsgruppe Swissmoves

Swissmoves ist eine interdisziplinäre Forschungsgruppe in Freiburg. Ihr Ziel ist es, innovative Lösungen im Bereich der Mobilität zu finden. Beteiligt sind Freiburger Hochschulen, die Universität und die Berner Fachhochschule. Als Partner wird das Projekt unter anderem von den SBB, Postauto Schweiz, den TPF und der Ruag unterstützt.

Die Kosten für das Projekt Teleoperation belaufen sich auf 200’000 bis 300’000 Franken. Das Fahrzeug hat rund 60’000 Franken gekostet. 65 Prozent der Kosten werden von der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Kantons übernommen. Der Rest wird von den Partnern gedeckt in Form von Sachleistungen und Geld. as

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema