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Bäume: Das (fragile) Rückgrat der Natur

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Was würden wir ohne Bäume machen? In der Schweiz sind Bäume omnipräsent, nicht nur in den Wäldern oder Hecken, sondern auch in Privatgärten, entlang von Dorfstrassen oder in Parkanlagen der Städte. Sie spenden Schatten, liefern Früchte oder auch Holz für Papier, Möbel, Bauten und Heizung (die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden). Und ganz nebenbei sollten sie auch unseren Planeten von der von uns verursachten Klimaerwärmung retten.

Ob gross oder klein – Bäume sind für uns alle wichtig, und damit meine ich nicht nur uns Menschen. Sie liefern nämlich auch Nahrung und Lebensraum für unzählige Mikroorganismen, Pilze, Kletterpflanzen, grosse und kleine Tiere. Ich habe an dieser Stelle schon häufiger über die eine oder andere Baumart berichtet. Dennoch merke ich jedes Jahr um die Osterzeit herum, wenn die Natur so richtig aus dem Winterschlaf erwacht, immer wieder aufs Neue, wie glücklich wir uns schätzen sollten, dass wir trotz aller Umweltprobleme immer noch von Bäumen umgeben sind. Genau deshalb sollte es uns aber Sorgen bereiten, dass es nicht allen Bäumen gut geht. Manchmal passieren die Veränderungen sehr schnell. Ein gutes Beispiel ist das Eschensterben, auch als Eschenwelke bekannt, das durch einen Pilz verursacht wird, der aus Ostasien eingeschleppt wurde. In der Schweiz wurde der Pilz erstmals 2008 in Basel festgestellt, und schon 2015 ist er in der ganzen Schweiz zum Problem geworden.

In der letzten Zeit habe ich mich noch mit einer anderen fragilen Baumart beschäftigt, mit der Flatterulme. Auf den ersten Blick ist sie überhaupt nicht fragil: Diese Ulmenart wird bis zu 30 Meter hoch, kann mehrere Hundert Jahre alt werden, und ihre Stämme bilden häufig riesige Brettwurzeln. Und doch gehört sie zu den seltensten und stark bedrohten Baumarten der Schweiz. Die Untersuchungen meiner Forschungsgruppe am Botanischen Garten der Universität Freiburg haben gezeigt, dass in der gesamten Schweiz noch weniger als 1000 Individuen dieser Art gedeihen.

Eine Flatterulme am Saaneufer.
Gregor Kozlowski

Auch diesmal tragen wir Menschen die Schuld daran. Die Auenwälder entlang von Flüssen und an Seeufern, wo die Flatterulme zu Hause ist, wurden in den letzten Jahrhunderten stark dezimiert. Hinzu kommt, dass den verbliebenen Auenwäldern die ursprüngliche Dynamik fehlt. Reguläre Überschwemmungen oder weitläufige Mäander entlang der Schweizer Flüsse gibt es heute praktisch nicht mehr. Aber genau das bräuchte die Flatterulme, um sich mit den Samen zu vermehren und ihre Bestände zu erneuern.

Auch im Kanton Freiburg, zum Beispiel am Murtensee oder entlang der Saane, gibt es noch vereinzelte Flatterulmen, die jedoch alle in die Jahre gekommen sind, zudem fehlt der Nachwuchs. Die Ulmen sind eine alte Pflanzengruppe, es gab sie in Europa bereits vor Millionen von Jahren. Eine Art aus der Vergangenheit. Hat sie im Kanton Freiburg eine Zukunft?

Wenn wir über Zukunft reden, müssen wir auch über den bereits erwähnten Klimawandel sprechen. Sogar die grössten Skeptiker bestreiten langsam nicht mehr, dass die Wälder in ein paar Jahrzehnten anders als heute aussehen werden. Ich denke hier an eine andere Baumart, die bei uns extrem selten ist: den Elsbeerbaum. Lediglich eine Handvoll kleine Populationen sind im Kanton Freiburg bekannt. Es handelt sich um einen weitgehend unbekannten Verwandten der Vogelbeere. Das Interessanteste an dieser Art ist, dass sie gerne wärmere und trockenere Standorte hat. Genau aus diesem Grund könnte sie in der Zukunft eine wichtige Rolle in den sich neu formenden Wäldern des Kantons Freiburg spielen. Alle wild wachsenden Individuen der Elsbeere verdienen damit lokal einen besonderen Schutz, sozusagen als Absicherung für die Zukunft. Und es gibt noch ein gutes Argument, sie zu fördern: In mehreren Regionen Europas stellte man früher aus den Früchten des Elsbeerbaums eine hervorragende Konfitüre her!

Gregor Kozlowski wohnt in Ueberstorf und ist Professor für Biologie und Direktor des Botanischen Gartens der Universität Freiburg. Er ist Mitglied einer FN-Autorengruppe, die naturwissenschaftliche Themen bearbeitet. Passend zum Thema weiht der Botanische Garten am Samstag, 22. April, von 16.30 bis 18.00 Uhr den neuen Sektor «Bäume der Vergangenheit – Bäume der Zukunft» ein.

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