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Begegnungen bei Tischfussball und Couscous

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 Schon zehn Minuten, bevor das Asylzentrum in Düdingen am Samstag seine Türen für die Bevölkerung offiziell öffnet, betreten die ersten beiden Besucher die Zivilschutzunterkunft im Leimacker. «Welcome to Düdingen Camp», steht am Eingang geschrieben. «Ich wollte wissen, wie es hier aussieht», erzählt die 84-jährige Düdingerin, die mit ihrem 89-jährigen Mann an den Tag der offenen Tür gekommen ist. Nach einer Führung durch die unterirdischen Räumlichkeiten schwärmt sie von der ersten Begegnung mit einem Asylsuchenden. «Wir sind von einem Iraker sehr freundlich empfangen worden. Man sieht, dass er froh ist, hier sein zu können.» Von der Unterkunft an sich habe sie einen guten Eindruck. «Aber es ist wohl nicht ganz einfach, den ganzen Tag ohne Tageslicht zu sein.»

 

 Diesen Eindruck teilen die meisten der zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die am Samstagmittag die Gelegenheit nutzen, einen Blick in eine andere Welt im gleichen Dorf zu werfen. «Sie haben sich Mühe gegeben; es ist sehr wohnlich, aber halt schon krass ohne Tageslicht», sagte eine junge Mutter. Im Dorf treffe sie sehr selten einen Asylsuchenden an und sei auch noch nie mit ihnen in Kontakt getreten. «Vielleicht nimmt dieser Besuch die Hemmschwelle», sagt sie.

 

 Das Interesse der Düdinger an der provisorischen Asylunterkunft ist gross. Kaum eine halbe Stunde nach Beginn des Tags der offenen Tür sind schon mehrere Führungen im Gang. Einige der 30 Zentrumsbewohner aus Ländern wie Tunesien, Algerien, Syrien, Afghanistan, Somalia, Uganda, Weissrussland, Äthiopien oder dem Tibet mischen sich unter die Gäste und erzählen in Deutsch, Englisch, Französisch oder mit Händen und Füssen etwas über ihr Schicksal. Sein Vater sei General gewesen, sagt ein 22-jähriger Mann aus Bagdad. Er ist seit sechs Monaten in der Schweiz und war vorher schon in der Asylunterkunft in Wünnewil. Deshalb hat er einige Brocken Deutsch gelernt. Der Krieg habe ihn zur Flucht gezwungen; viele in seiner Familie seien bereits ums Leben gekommen.

 

 Andere beobachten das Geschehen aus ihren Zimmern, schauen fern oder spielen mit den Besuchern Billard und Tischfussball. Bei einem Quiz können die Besucher viel über die Geschichte der Asylsuchenden erfahren; wieso sie hier sind, wie sie in die Schweiz gekommen sind oder auch, welches Essen sie besonders mögen. Krieg und Al Kaida, Misshandlungen, Gewalt und Gefahr aufgrund politischer Problemesind einige der Gründe, die sie nennen.

 

 Couscous mit Fleisch und Gemüse, das Lieblingsessen einiger Asylsuchenden, wird für alle zum Mittagessen serviert. Zusammen mit der Düdinger Begleitgruppe haben die Asylsuchenden auch ein Buffet mit Fruchtsalat, Butterzopf und einem marokkanischen Dessert aus Datteln und Bananen vorbereitet, an dem sich die Gäste bedienen. Ein 24-jähriger Kurde serviert ihnen den Kaffee dazu.

 

 Dass das Interesse der Bevölkerung am Leben in der provisorischen Asylunterkunft gross ist, freut den Zentrumsleiter Michel Jungo, der bereits in Wünnewil für den Betrieb verantwortlich war. Auch dort fand der Tag der offenen Tür grossen Anklang. «Viele interessieren sich dafür, wie die Asylsuchenden überhaupt hierher gekommen sind.» Und für andere, die sich auch sonst mit Asylfragen beschäftigen würden, sei es eine gute Gelegenheit, mal nicht mit einem Politiker über dieses Thema zu sprechen.

«Vielleicht nimmt dieser Besuch die Hemmschwelle»

 

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