Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Beleidigungen, Körpertreffer, Zirkus und fast eine Disqualifikation

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Nick Kyrgios ist die prägende Figur der ersten Woche in Wimbledon. Stefanos Tsitsipas goutierte die Mätzchen des streitbaren Australiers überhaupt nicht. Dieser schlägt zurück – allerdings nur verbal.

Vor den Eingängen zum Court 1 bildeten sich am Samstagabend lange Schlangen. Drinnen blieb keiner der 12’345 Sitze unbesetzt. Jeder wollte das Duell zwischen der Weltnummer 5 Stefanos Tsitsipas und dem ungesetzten Nick Kyrgios. Die einen, weil sie sich einfach spektakulären Sport erhofften, die anderen, weil sie auf den nächsten Ausraster des Australiers warteten. Beide kamen sie voll und ganz auf ihre Rechnung.

Die trockene Statistik lautet: Kyrgios qualifiziert sich in 3:17 Stunden mit einem 6:7 (2:7), 6:4, 6:3, 7:6 (9:7) für die Achtelfinals. Sie weist auch eine Verwarnung für Kyrgios und deren zwei – gleichbedeutend mit einem Punktabzug – für Tsitsipas aus. Und erzählt dennoch nur die halbe Geschichte.

Kyrgios motzt, Tsitsipas verliert die Nerven

Der 27-jährige Kyrgios – schon lange der “Bad Boy” des Welttennis – war von der ersten Minute konstant am Lamentieren. Er motzte über eigene Fehler, noch lieber aber über die Linienrichter, die Fans und schliesslich über den Schiedsrichter und sogar den Supervisor. Fast zwei Sätze lang hatte Tsitsipas, der das Ganze später als “Zirkus” bezeichnete, stoisch seine Ruge bewahrt. Als aber Kyrgios mit einem Vorhand-Winner sein erstes Break und damit den Satzausgleich schafft, verliert der Grieche völlig die Nerven. Wütend pfeffert er einen Ball aus dem Feld und hat riesiges Glück, dass er zwei Zuschauer um Haaresbreite verfehlt.

Kyrgios fordert vom Schiedsrichter Damien Dumusois die Disqualifikation Tsitsipas’. Es erinnert an den Vorfall mit Djokovic am US Open 2020, doch auch der Schweizer Supervisor Andreas Egli zeigt Erbarmen. Spätestens da entwickelte sich die Partie vom Tennisspiel zum gehässigen Schlagabtausch – und das fast wörtlich. Kyrgios provozierte mit höhnischen “Good shot”-Kommentaren, wenn Tsitsipas einen einfachen Ball verschlug, dieser konterte damit, dass er bei verschiedenen Gelegenheiten versuchte, Kyrgios mit voller Wucht “abzuschiessen”.

Als der Australier einmal von unten aufschlug, knallte Tsitsipas den Return erneut hinten an die Bande und musste erneut froh sein, dass er niemanden traf. “Ich wollte ihn treffen, habe aber verfehlt”, meinte der 23-jährige Modellathlet aus Athen lakonisch. Er erntete für seine Aktionen deutlich mehr Pfiffe von den Fans, die das Spektakel gebannt verfolgten. Und es endete nicht mit dem eisig kalten Hand Shake am Netz.

Der eine ein Bully, der andere zu weich

Tsitsipas entschuldigte sich bei der folgenden Medienkonferenz dafür, dass er fast einen Zuschauer getroffen hatte. Ansonsten aber legte er nach. “Nick ist ein Bully (eine Art Mobber, der andere rumschubst und drangsaliert), er war wohl schon auf dem Pausenplatz ein Bully”, sagte er. “Ich mag keine Bullies.” Natürlich habe Kyrgios auch seine guten Seiten, aber er ist der Einzige, der sich so aufführe und nur so spielen könne.

Im Platzinterview hatte der Australier seinen Gegner noch gelobt, damit war es aber nachher vorbei. “Wenn er sich so leicht aus der Fassung bringen lässt, ist das der Grund, warum er nicht weiter kommt”, meinte er verächtlich. “Ich habe jedenfalls viele Freunde in der Garderobe, er hat keine.” Tsitsipas sei einfach “weich”, er solle mal auf den Basketball-Platz gehen. “Da geht es anders zu und her.”

Ändern wird sich Kyrgios wohl nicht mehr, und wenn er so aufspielt, kann er es in Wimbledon weit bringen. Bis zu einem möglichen Halbfinal gegen Rafael Nadal stehen ihm nur noch Brandon Nakashima (ATP 56) und sein Landsmann Alex de Minaur (ATP 27) oder Cristian Garin (ATP 43) im Weg. Ob es da auch mit etwas weniger Zirkus geht? Die spielerischen Mittel hat Kyrgios in jedem Fall. Und das Stadion wird mit Sicherheit wieder voll sein.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema