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Benemerenti: Ein Verein für «Wohl Verdiente»

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Zweimal 40 Jahre: Wer 40 Jahre in einem Chor singt, bekommt die Verdienstmedaille Benemerenti. Die Trägerinnen und Träger dieser Auszeichnung sind in einer Vereinigung vereint, die es seit 40 Jahren gibt. Wie es dazu kam, erzählt Präsident Moritz Müller.

«Ich organisiere gerne etwas», sagt Moritz Müller über sich selbst. Der Santoner hat in diesen Tagen viel zu organisieren, denn die Generalversammlung der Benemerenti-Vereinigung Deutschfreiburg steht bevor. Der 75-Jährige präsidiert diese seit acht Jahren und bedauert, dass sie ein wenig ein Schattendasein fristet:

Ausserhalb der Chöre kennt man uns praktisch nicht.

Dies sei schade, da sich die Vereinigung jenen widmet, die jahrelang einem Chor treu bleiben und Woche für Woche fleissig die Proben besuchen.

Im kirchlichen Dienst

Der lateinische Begriff Benemerenti heisst so viel wie «wohl verdient». Die Auszeichnung wird seit mindestens dem 19. Jahrhundert an Leute verliehen, die sich für die Verdienste um die katholische Kirche verdient gemacht haben. Allen voran sind das Chormitglieder. Doch auch Dirigenten, Organisten, Sakristane und Schweizer Gardisten werden mit diesem päpstlichen Ehrenabzeichen belohnt. Seit 2003 wird diese Auszeichnung von der Diözese vergeben, es ist nun der Bischof, der sie verleiht und nicht mehr wie früher der Papst.

Vor 57 Jahren angefangen

Moritz Müller, der seit 57 Jahren im Gemischten Chor St. Antoni singt, weiss, wie wichtig eine solche Auszeichnung für ein Chormitglied ist. Früher habe es für die Jungen nur wenig Freizeitmöglichkeiten gegeben, erzählt er. «Sie sind im Dorf entweder in den Fussballclub eingetreten, in die Musikgesellschaft oder in den Gesangsverein», erzählt er. Auch bei ihm war es damals so:

Mein Vater war bereits Mitglied im Chor, so war es wie selbstverständlich, dass auch ich dem Verein beitrete.

Es sei damals eine der raren Gelegenheiten gewesen, um regelmässig aus dem Haus zu kommen. Einige haben später aufgehört, andere sind dem Chorgesang treu geblieben. Neben Moritz Müller blicken zwei weitere Sänger auf eine ebenso lange Mitgliedschaft im Gemischten Chor St. Antoni zurück.

Andere Zeiten

Die Pflichtauftritte eines Cäcilienvereins unterscheiden sich heute wesentlich von damals, sagt er. «Früher haben wir jeden Sonntag in der Messe und bei der Vesper gesungen.» Das sei eine grosse Verpflichtung gewesen, die nicht alle durchgehalten haben. «Heute treten wir höchstens ein- bis zweimal im Monat auf sowie an grossen Festtagen wie Ostern, Weihnachten, Firmung, Kommunion und Beerdigungen.» Das Singen ist Moritz Müller all die Jahre nie verleidet. Er sagt:

Es ist deshalb schon eine grosse Ehre, nach 40 Jahren eine solche Medaille zu erhalten.

Er zeigt seine eigene Medaille, hat aber auch die Medaillen seiner Eltern zur Hand.

Mindestens ebenso wichtig wie das Singen ist ihm die Kameradschaft im Verein. Dazu gehören etwa das Einkehren nach einer Probe sowie Ausflüge und andere Anlässe das Jahr über. «Genau darum geht es auch bei der Benemerenti-Vereinigung», sagt Moritz Müller. Der gesellschaftliche und soziale Aspekt stehe im Vordergrund. «Gemütlich zusammensein, sich austauschen und es gut haben miteinander.»

Es sei für ihn eine grosse Ehre gewesen, die Verdienstmedaille zu erhalten, sagt Moritz Müller.
Marc Reidy

Netzwerk aufgebaut

«Innerhalb der Chöre war die Kameradschaft gut», erklärt Moritz Müller, wie es vor 40 Jahren zur Gründung kam (siehe Kasten). Doch seien die Kontakte zwischen den Vereinen damals nur spärlich gewesen, da die Leute viel weniger mobil waren als heute. «Man sah sich praktisch nur an den Cäcilienfesten, sonst gab es kaum Gelegenheiten.» Die Benemerenti-Vereinigung habe in den 40 Jahren ihres Bestehens viel zur Vernetzung beigetragen. «Es ist immer schön, wenn man irgendwo auf ein bekanntes Gesicht trifft», sagt er. Durch das gemeinsame Hobby komme man schnell ins Gespräch.

Ungewisse Zukunft

Diese Verbundenheit will die Vereinigung feiern, so lange es noch geht. «Wer weiss, ob es uns in zehn Jahren noch gibt», sagt Moritz Müller. Es gibt immer weniger Leute, die einem Kirchenchor beitreten, und die meisten bleiben auch nicht mehr so lange dabei. Zudem steigt das Durchschnittsalter der heutigen Mitglieder der Vereinigung, und nicht alle Benemerenti-Trägerinner oder -Träger treten ihr bei.

Dieses Jahr ist von einem Rückgang aber nichts zu spüren. Wohl wegen der Corona-bedingten zweijährigen Pause erfreut sich die Vereinigung eines Zuwachses von 12 Neumitgliedern. Am 19. März werden über 100 von ihnen an der 40. Versammlung in Alterswil teilnehmen. Diese beginnt traditionsgemäss mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche: 

Wir freuen uns auf die Tagung mit ein paar Stunden, in denen gut gegessen, fröhlich gelacht und viel gesungen wird.

Moritz Müller engagiert sich in der Vereinigung, weil er Freude an dieser Arbeit hat und weil ihm die Leute am Herz liegen.

Rückblick

Vereinigung ist vor 40 Jahren in Tafers gegründet worden

Die Benemerenti-Vereinigung Deutschfreiburg ist 1983 auf Initiative von Alois Vonlanthen aus Tafers entstanden. Er hatte die Idee, auf der Ebene Kirchenchöre eine ähnliche Struktur auf die Beine zu stellen, wie dies die Musikgesellschaften für ihre Musikveteranen bereits seit langem gehabt hatten. Im ersten Artikel der Statuten ist das Hauptziel umschrieben: die Förderung freundschaftlicher Beziehungen unter den mit der päpstlichen Verdienstmedaille ausgezeichneten Kirchensängerinnen und und -sängern. Die Gründungsversammlung fand am 23. April 1983 in Tafers mit 34 Sängern und einer Sängerin statt. Zum ersten Präsidenten wurde August Zbinden aus Freiburg gewählt.

Der erste Vorstand der Benemerenti-Vereinigung 1983 (v. l.) Moritz Schmutz, August Zbinden (Präsident), Alois Vonlanthen, Siegfried Baeriswyl und Lorenz Schmutz.

Bild Marc Reidy

Heute zählt die Vereinigung 214 Mitglieder – 128 Frauen und 86 Männer – zwischen 65 und 95 Jahren. Sie kennt zwei Hauptaktivitäten: die Generalversammlung im Frühling und einen Ausflug im Sommer. Die Cäcilienvereine melden der Vereinigung die neuen Benemerenti-Trägerinnen und -Träger. Diese lädt sie dann per Brief ein, Mitglied zu werden. Auch wer gesundheitshalber den Austritt aus einem Chor geben muss, darf in der Vereinigung bleiben.

Die erste Generalversammlung fand am 19. November 1983 in Tafers statt.
Bild Marc Reidy

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