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Benzin und Heizöl sprudeln aus dem Jura

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: URS HAENNI

Der Liter Bleifrei kostet bei der Tankstelle in Cressier/NE 1.58 Franken. «Nein, einen besonderen Rabatt für unsere Bürger gibt es nicht», sagt Roland Stampfli, Präsident des Gemeinderates von Cressier. Auch sonst bringt es für die Gemeinde keine besonderen Vorteile mit sich, dass die Petroplus Refinings Cressier AG mit der 74 Hektaren grossen Raffinerie ihren Sitz in Cressier hat. Steuerlich? «Unsere Gemeinde hat den dritthöchsten Steuerfuss im Kanton», sagt Stampfli dazu.

Die Raffinerie im neuenburgischen Cressier hat unter der Erdölgesellschaft Shell 1966 den Betrieb aufgenommen. In der Umgebung mag damals mancher erstaunt gewesen sein, wie schnell der rot-weisse Kamin der Raffinerie das Ortsbild dominierte. Aber das Geschäft lief ordnungsgemäss ab. Der Sekretär von Cressier, Claude Gabus, holt dazu das Dossier zum Landverkauf hervor, das der Gemeinderat 1963 dem Generalrat unterbreitet hatte.

Dennoch tanken die Bewohner der Region bis nach Sugiez allgemein billiger als der Rest der Schweiz. Die Distanz zur Raffinerie und somit der Transport ist wichtiger Teil des Benzinpreises, sagt der im Kanton Freiburg wohnhafte Personal- und Kommunikationschef der Raffinerie, Daniel Märki. Direktor Vollin fügt hinzu, dass vor allem über den Lastwagentransport die Region und somit auch der Norden Freiburgs von Cressier aus versorgt wird. Rund die Hälfte der Ölprodukte würden aber per Zug weiter und in die Depots von Petroplus geliefert. Die Petroplus Holding mit Sitz in Zug kaufte die Anlage im Jahr 2000.

Auch der Standort der Raffinerie Cressier entspricht einer geografischen Logik, so Vollin. Die Südeuropa-Pipeline mit dem Hafen in Fos-sur-Mer bei Marseille führt bei Besançon vorbei, und von dort zweigt die Pipeline durch den Kanton Neuenburg ab. Der Kanton wollte die Raffinerie in den 60er-Jahren als Gegengewicht zur Uhrenindustrie. Roland Stampfli lobt, wie die Raffinerie alles unternimmt, um Umweltbelastungen einzudämmen und die Sicherheit zu gewährleisten. Was bleibe, seien ein gewisser Lärm und je nach Wind auch Gerüche. Raffinerie-Direktor Vollin versichert aber: «Punkto Emissionen sind wird im europäischen Vergleich anderen Raffinerien weit voraus.»

Sommerserie Freiburg-Neuenburg. Bisher erschienen: Pendlerströme (22. Juli), Historisches (28. Juli), Verkehr (6. August), Wirtschaft (12. August), Kultur (19. August).

Die Raffinerie Cressier entstand 1966 als Gegengewicht zur Uhrenindustrie. Seit dem Jahr 2000 gehört sie Petroplus.Bild Melanie Rouiller

Charmettes SA: Ölprodukte zur Hälfte aus Cressier

Die Handels- und Vertriebsfirma Charmettes SA mit Sitz in Freiburg bezieht ungefähr die Hälfte ihrer Ölprodukte aus der Raffinerie Cressier. Wie Direktor Bruno Fluri erklärt, hat Charmettes Filialen in Renens, Neuenburg und Freiburg. Renens bezieht Benzin, Diesel und Heizöl von der Tamoil-Raffinerie in Collombey; Neuenburg aus Cressier; Freiburg zu etwa 60 Prozent aus Cressier und 40 via Romont aus dem Wallis. Die Region Murten beziehe die Produkte aus Cressier, präzisiert der Direktor.

Nebst der täglichen Marktentwicklung sind die Transportkosten entscheidend für den Ankaufsort, so Fluri. Seine Firma hat 15 Lastwagen und arbeitet mit sechs Transporteuren, und die LSVA-Kosten belaufen sich auf eine halbe Million. Charmettes gehört zur libyschen Tamoil, ist aber frei, das Öl da zu kaufen, wo es am billigsten ist.uh

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