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Israels Panzer rücken vor – die wichtigsten Fragen und Antworten zum Angriff auf Rafah

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Trotz Warnungen seiner internationalen Partner hat Israel in der Nacht auf Dienstag erste Militäraktionen gegen die Hamas im südlichen Teil des Gaza-Streifens durchgeführt. Derweil sind die Hoffnungen auf einen baldigen Waffenstillstand noch nicht verloren.

Nach gezielten Luftschlägen auf den östlichen Teil der Stadt rückte die israelische Armee am Dienstag mit Panzern vor und brachte die palästinensische Seite des Grenzübergangs unter seine Kontrolle. Videos auf sozialen Netzwerken zeigen den Einmarsch. Laut Angaben des israelischen Militärs führen Spezialkräfte rund um den Grenzübergang Operationen durch, bei denen auch Tunnels durchsucht werden. Am Tag zuvor hatte die Hamas aus der Nähe Raketen auf den Grenzposten Kerem Schalom abgeschossen. Beim Angriff wurden vier israelische Soldaten getötet, zehn weitere wurden verwundet. In der Folge rief Israel rund 100’000 Einwohner Rafahs auf, das Gebiet zu verlassen und sich in eine neu-designierte humanitäre Zone zu begeben.

Das Vorrücken der israelischen Truppen beantwortete die Hamas mit weiterem Mörser- und Raketenbeschuss des Grenzpostens Kerem Schalom. Gemäss der israelischen Armee forderten diese Angriffe keine weiteren Opfer. Im Norden startete die libanesische Hisbollah ihrerseits Drohnenangriffe, die zwei israelischen Reservisten in der Stadt Metulla das Leben kosteten.

Ist das jetzt die von Israel angekündigte grosse Bodenoffensive?

Nein. Israelische Militärvertreter sprechen von «einem präzisen Anti-Terror-Einsatz in sehr begrenztem Umfang». Laut Verteidigungsminister Yoav Gallant handle es sich um eine mehrstufige Invasion, die jederzeit abgebrochen werden könne, sofern sich die Hamas zu einem von Israel akzeptierten Waffenstillstand einlasse. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu steht unter Druck seiner westlichen Alliierten, einem Waffenstillstand zuzustimmen. Die israelische Regierung willigte ein, am Dienstag erneut eine Verhandlungsdelegation in die ägyptische Hauptstadt Kairo zu senden.

Kann eine humanitäre Katastrophe noch aufgehalten werden?

In Rafah und Zeltstädten in der Umgebung befinden sich rund 1,2 Millionen Menschen, von denen viele bereits aus anderen Gebieten geflüchtet sind. Ein Grossteil der humanitären Hilfe für den Gaza-Streifen gelangte bislang über die nun blockierten beiden Grenzübergänge bei Rafah. Das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) warnte, die katastrophalen Bedingungen und der Hunger der Bevölkerung würden sich gerade im Nordteil Gazas noch verschlimmern, wenn die Versorgung weiter unterbrochen bleibe. In Genf sagte ein UN-Sprecher, dass die Hilfe für Gaza nun «abgewürgt» würde.

Was sind die Reaktionen der internationalen Politik?

Kurz vor Beginn der israelischen Militäraktionen warnte US-Präsident Joe Biden in einem 30-minütigen Telefonat mit Premierminister Netanyahu vor den humanitären Folgen einer Offensive – allerdings vergeblich. Josep Borrell, der Aussenbeauftragte der EU, gab sich frustriert darüber, dass Netanyahu die Forderungen der USA und der EU ignoriert habe. Die Rafah-Offensive werde wieder viele Opfer unter der Zivilbevölkerung fordern, so Borrell. «Es gibt keine sicheren Zonen im Gaza-Streifen», betonte der Spanier. Der türkische Vize-Präsident Cevdet Yilmaz warf Israel vor, «ein weiteres Kriegsverbrechen» zu begehen.

Wie geht es jetzt weiter?

In Kairo treffen sich am Dienstag erneut Vertreter Israels und der Hamas unter Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA zu weiteren Gesprächen über einen Waffenstillstand. Laut US-Medienberichten soll auch William Burns, der Direktor des Auslandsgeheimdienstes CIA, wieder vor Ort sein. Wie genau der Waffenstillstandsdeal aussehen soll, ist unbekannt. Israelische Medien berichteten, dass sich die Hamas bereit erklärt habe, in einer ersten Phase 33 der noch verbliebenen 128 Geiseln freizulassen. Darunter sollen sich Frauen, Kranke, Soldatinnen, Kinder unter 19 Jahren sowie Erwachsene über 50 Jahren befinden. Auch die Übergabe der verstorbenen Überreste von Geiseln soll teil des Deals sein.

Im Gegenzug forderte die Hamas unter anderem die Freilassung von palästinensischen Gefangenen. Wie die Chancen stehen, dass es zu einer baldigen Einigung kommt, bleibt ungewiss. Am Montag lehnte Israel die Bedingungen der Hamas als inakzeptabel ab. Verteidigungsminister Gallant sagte, die Angriffe würden solange weitergehen, bis alle Geiseln freigelassen würden.

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