Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Bereit für den nächsten Schritt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der sportliche Ehrgeiz wurde Flavia Knutti sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Mit Mutter Myriam, Sportlehrerin und Volleyballtrainerin, mit Vater Bruno, Sportlehrer, Konditionstrainer von Freiburg-Gottéron und Volley Düdingen, sowie mit ihren Eishockey spielenden Brüdern Luca und Gian war der Weg von «Klein-Flavia» früh vorgezeichnet.

Bevor die Düdingerin zum Volleyball fand, machte sie allerdings den «Umweg» übers Kunstturnen. «Als 4-Jährige habe ich rund zwölf Stunden pro Woche trainiert. Das Kunstturnen war meine grosse Leidenschaft, ich gehörte gar einer Regionalauswahl an. Je älter ich wurde, desto mehr Respekt hatte ich aber vor den Turngeräten, bis ich eines Tages die Freude ganz verloren hatte.»

Eine Spätzünderin

Flavia Knutti ist 12-jährig, als sie mit dem Kunstturnen aufhört. Mit dem Volleyball war sie vorher immer wieder in Kontakt gekommen, regelmässig war sie mit ihren Eltern und deren Teams an irgendwelche Trainingslager gereist. Allerdings war Volleyball für sie primär eine Ferienbeschäftigung am Strand – und sie hatte eigentlich nicht die Absicht, daran etwas zu ändern, als sie ihre Mutter eines Tages an ein Volleyballtraining begleitete. «Es hat mich sofort gepackt», erinnert sich die heute 19-Jährige. «Der Teamspirit hat mich fasziniert. Das war etwas, das ich als Turnerin, als Einzelsportlerin, so nicht gekannt hatte. Zudem waren viele meiner Freundinnen und Schulkolleginnen in dem Team, was ich ebenfalls toll fand. Ich wollte weitermachen und Volleyball lernen.

Mit ihren zwölf Lenzen war Knutti eine Spätzünderin. Wie in fast allen Sportarten geht auch im Volleyball der Trend seit Jahren in Richtung Frühspezialisierung. So hat Jugend & Sport in den letzten Jahren den Kidsbereich für unter Zehnjährige entwickelt und J&S-Volleyball-Angebote gibt es inzwischen bereits für Fünfjährige. Wer da als Quereinsteiger den Anschluss schaffen will – egal in welcher Sportart – braucht neben Talent auch den Willen, den Rückstand auf die Gleichaltrigen mit zusätzlichem Training wettzumachen. «Flavia ist nicht unbedingt die Spielerin, die mit einem riesigen Talent gesegnet ist. Dafür ist sie eine sehr harte Arbeiterin und hat unglaublichen Biss», sagt ihr Trainer Nicki Neubauer.

Zusammenarbeit trägt Früchte

Vor fünf Jahren hat der Deutsche Flavia Knutti ins NLA-Team des TS Volley Düdingen geholt. Seither trainiert die 165 cm grosse Libera mit den Power Cats, die Meisterschaftsspiele absolviert sie jedoch in erster Linie mit dem NLB-Team des VBC Freiburg. Knutti ist ein perfektes Beispiel dafür, dass die 2015 aufgegleiste Zusammenarbeit zwischen den beiden Vereinen und der neu gegründeten Volleyball-Akademie bestens funktioniert. «In Düdingen erhalte ich das Rüstzeug, in Freiburg die Spielpraxis. Das ist perfekt», findet Knutti. Zwei Teams bedeuten allerdings auch zwei Trainer, zwei unterschiedliche Spielphilosophien und verschiedene Trainingsmethoden. Diese beiden Hüte auseinanderzuhalten, ist nicht immer einfach. «Manchmal sind es etwas viele Dinge, die ich mir merken und umsetzen muss», sagt die Senslerin. «Das Positive überwiegt aber deutlich. Ich kann auf beiden Seiten das Beste herauspicken. Und vor allem kann ich in einem mir angepassten Rhythmus Fortschritte machen.»

Verzichten für den Erfolg

Fortschritte hat die Düdingerin in den letzten sechs Jahren grosse gemacht, sie schaffte gar den Sprung ins Schweizer U19-Nationalteam. «Pro Woche investiere ich rund fünfzehn Stunden für das Volleyball», sagt Knutti, die im Sommer ihre Ausbildung zur Kauffrau beendet. «Um Sport und Arbeit besser unter einen Hut zu bringen, mache ich das Sport-KV. Das dauert ein Jahr länger als eine normale kaufmännische Lehre, dafür habe ich mehr Möglichkeiten zum Trainieren. Hobby, Ausgang und solche Sachen liegen aber kaum drin», sagt die 19-Jährige. «Wer es heute im Volleyball an die Spitze schaffen will, muss bereit sein, diesen Preis zu zahlen.»

Schritt für Schritt

Ganz an die Spitze hat es das Nachwuchstalent noch nicht geschafft. Bei den Power Cats war sie in dieser Saison hinter der Schwedin Johanna Edberg die zweite Libera und kam in der NLA nur zu Kurzeinsätzen. Ursprünglich hatte Trainer Neubauer im Sommer geplant, Knutti mehr Verantwortung zu übertragen und als Hauptlibera einzusetzen. «Ich fühlte mich aber noch nicht bereit für diesen Schritt», erinnert sich die Senslerin. «Ich profitiere noch viel davon, Johanna im Match zuzusehen. Ich studiere ihre Art, sich zu bewegen, beobachte ihr Spiel.» Der Entscheid, ein weiteres Jahr hinten anzustehen, zeugt von Knuttis Weitsichtigkeit. «Flavia besitzt die Qualität, sich selbst sehr gut einschätzen zu können», sagt Nicki Neubauer. «Sie hat immer die Geduld gehabt, auf ihrem Weg Schritt für Schritt zu nehmen und nicht zu früh zu viel zu wollen. Das zahlt sich nun aus. Sie ist bereit für die NLA.»

Auch Flavia Knutti fühlt sich nun reif genug, den nächsten Schritt zu nehmen. «Ich möchte kommende Saison mehr Verantwortung übernehmen und als Stammlibera spielen, am liebsten hier in Düdingen.» Mit dem Verein hat sich die Lokalmatadorin mündlich bereits auf eine Vertragsverlängerung für ein weiteres Jahr geeinigt. «Auch wenn es bei den Power Cats nicht zur Nummer eins reichen sollte, so will ich dem Verein treu bleiben. Düdingen ist mein Herzensclub und ich habe ihm viel zu verdanken.»

«Wichtig für die Identifikation»

Knuttis Bekenntnis zum TS Volley Düdingen freut insbesondere Präsident Christian Marbach. «Flavias Ansprüche auf die Nummer eins sind durchaus legitim. Der Sprung von der NLB in die NLA ist allerdings gross, und Stammplatzgarantien gibt es bei uns für keine Spielerin.» Mit Dario Bettello habe man aber für nächste Saison bewusst einen Trainer engagiert, der die Integration von jungen Spielerinnen vorantreibe. «Wir wissen aber noch nicht, wie unser Team nächstes Jahr aussieht. Die Verhandlungen mit den Spielerinnen dauern heuer länger als letztes Jahr, als alle sofort ja gesagt haben. Flavia wird nächste Saison jedenfalls ganz zu unseren NLA-Kader gehören und wie ein vollwertiges Mitglied behandelt.»

Spiel um Platz drei

Nicki Neubauers Derniere in Düdingen

Nach den beiden Niederlagen am Wochenende im Playoff-Halbfinal gegen Volero Zürich bestreitet der TS Volley Düdingen wie im letzten Jahr den kleinen Final um Platz drei. Im Kampf um die Bronzemedaille treffen die Power Cats – auch das eine Parallele zum Vorjahr – auf Franches-Montagnes. Das erste Spiel der Best-of-3-Serie wird am Ostermontag in Düdingen (17 Uhr, Leimacker) ausgetragen und wird insbesondere für Nicki Neubauer ein ganz spezielles sein: Für den Deutschen, der in den vergangenen fünf Jahren als Trainer die Power Cats von Erfolg zu Erfolg geführt hat, wird es der letzte Heimauftritt mit seinem Verein sein. «Es wird sehr speziell sein für mich», schaut Neubauer seiner Derniere mit gemischten Gefühlen entgegen. «Unser Saisonziel, einen Platz unter den Top 4, haben wir schon erreicht, trotz zum Teil widriger Umstände zu Beginn des Jahres. Ich möchte aber gerne den dritten Platz vom Vorjahr wiederholen und mich mit einer Medaille verabschieden.»

Gegen Volero hatte sich Düdingen deutlich unter Wert verkauft, und es wird eine klare Leistungssteigerung brauchen, wollen die Power Cats die Serie gewinnen. «Gegen Franches-Montagnes müssen wir wieder selbstsicherer auftreten», fordert Nickineubauer von seinem Team. «Im Side-Out müssen wir stabiler werden, dürfen nicht mehr so viele Eigenfehler produzieren. Wenn wir wieder unsere ganze Energie aufs Feld bringen, dann liegt Bronze drin.»

ms

Meistgelesen

Mehr zum Thema