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Bernard Gremaud, der Aikidoka mit dem 7. Dan

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Bernard Gremaud ist seit kurzem Träger des 7. Dan im Aikido – eine Auszeichnung, die nur wenigen zuteilwird. Die Gewaltlosigkeit seiner Kampfkunst ist es, die den Freiburger seit über 50 Jahren fasziniert.

«Aikido war und ist mein Leben», schwärmt Bernard Gremaud von der japanischen Kampfkunst, die er seit 54 Jahren trainiert und seit mehr als 40 Jahren unterrichtet. Anfang Mai erhielt der 78-Jährige für sein ausserordentliches Engagement vom nationalen Aikido Verband (SAV) den 7. Dan verliehen. Der 7. Schwarze Gurt zeichnet Lehrer auf höchstem Rang aus, nur fünf Schweizer Aikidoka besitzen derzeit einen solchen. Den Ehrentitel erhält man nur, wenn man von jemandem dafür empfohlen wurde. «Ich kann also nichts dafür», schmunzelt der Kampfsportler aus Villars-sur-Glâne bescheiden.

Kampfkunst ohne Wettkampf

Aikido entstammt den Künsten der Samurai und weist typische Elemente traditioneller japanischer Kampfkunst auf. Allerdings versteht sie sich im Gegensatz zu den anderen als betont defensiv. So gibt es im Aikido keine Angriffstechniken. Es gibt auch keine Wettkämpfe, in denen ein Sieger ermittelt wird. Denn im Aikido geht es nicht darum, den Angreifer zu besiegen, sondern ihn davon zu überzeugen, mit seinen Angriffen aufzuhören – weil sie sinnlos sind.

Dies erreicht der Aikidoka, indem er die Schläge des Aggressors nicht wie üblich abblockt, sondern die Energie des Angriffs und den Schwung des Gegners aufnimmt und gegen ihn selbst einsetzt. So läuft der Angreifer entweder ins Leere, oder es ergibt sich eine Gelegenheit für einen Wurf, einen Hebel oder eine Haltetechnik. Kreisbewegungen und Spiralbewegungen spielen beim Aikido eine wichtige Rolle. Dadurch wirkt der Kampf – oder eben der Nicht-Kampf – ästhetisch, leicht, fast schon tänzerisch. Wenn die Asiaten die Philosophie des Aikido beschreiben, verwenden sie gerne das Bild der biegsamen Trauerweide, die auch dem grössten Sturm standhalten kann, während eine robuste und massive Eiche brechen würde.

Vom Schüler zum Meister

Als Bernard Gremaud 1967 erstmals mit Aikido in Kontakt kam, faszinierten ihn diese runden Bewegungen und die eleganten Falltechniken. Es war so ganz anders als das, was er aus dem Judo kannte. Bei Meister Yves Cauhépé, der aus Frankreich in die Schweiz gekommen war, um in Freiburg Aikido zu unterrichten und zu fördern, nahm Gremaud seine ersten Lektionen.

Der Meister und sein Schüler gründeten ein Jahr später zusammen mit Jean-Pierre Paillard den von Japan unabhängigen «Schweizerischen Aikido Verband» (SAV). Diesen präsidierte Gremaud von 1979 bis 1998. Seinen ersten Dan machte der Freiburger 1972, und nach dem Tod von Cauhépé übernahm er 1980 den Aikido-Unterricht seines Meisters. 1995 gründet Gremaud seinen eigenen Club «Sakura-no-dojo» (Kirschblütenfeld-Dojo). Die Kirschblüte (Sakura) ist eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. Sie steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit.

Aikido als Lebensphilosophie

Aikido gilt zwar als Kampfkunst, der Fokus liegt aber mehr auf Kunst als auf Kampf – weshalb seine Wirksamkeit in Kampfsportkreisen nicht unumstritten ist. Doch der reine Selbstverteidigungsaspekt hat beim Aikido gar nicht höchste Priorität. Vielmehr ist es eine Lebensphilosophie, ein Lebensweg zur geistigen und charakterlichen Vervollkommnung. «Mich fasziniert das Gewaltlose, die Idee vom Überwältigen, ohne zu verletzen», erklärt Gremaud. «In der heutigen Welt, in der Gewalt allgegenwärtig ist und zunimmt, zeigt Aikido einen anderen Weg auf. Einen Pfad der Harmonie und des Respekts vor den Menschen.»

Wie wichtig Gremaud Werte wie Respekt, Wertschätzung oder Ehrerbietung sind, offenbart ein Blick auf die Homepage von «Sakura-no-dojo» und die zahlreichen darauf aufgeführten Benimm- und Verhaltensregeln. «Aikido lehrt uns Demut», sagt der 78-Jährige. «Äussere Gegebenheiten hinnehmen, ohne darüber zu klagen; sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen; genügsam, zufrieden und hingebungsvoll zu sein, das sind alles wichtige Tugenden.» Sie würden den friedlichen Geist fördern und dazu beitragen, dass die meisten potenziellen Konflikte gar nicht eskalierten.

Für Geist und Körper

Geist als auch Körper werden beim Aikido gleichermassen auf Trab gehalten. Gefragt sind Koordination und Konzentration, eine aufrechte Körperhaltung und Entspannung zugleich. Körperkraft und Schnelligkeit sind hingegen weniger entscheidend. «Aikido ist auch hervorragend für ältere Leute und Frauen geeignet», erklärt Gremaud. «Der Älteste, der mit uns im Dojo trainiert, ist 84 Jahre alt.»

Viele Aikidoka im «Sakura-no-dojo» wollen nicht primär einen Kampfsport lernen. Sie wollen vielmehr etwas für ihre Fitness tun, ihre Motorik verbessern, ihre physische wie psychische Balance finden. So wie Korin Pauls, die im Sozialwesen arbeitet. «Aikido gibt mir den Ausgleich, den ich brauche, um meine mental anspruchsvolle Arbeit zu prästieren», sagt die Trägerin des 3. Dan.

Freundschaft mit Meister Kobayashi

Um sein Aikido weiterzuentwickeln, hat Gremaud an zahlreichen Lehrgängen mit grossen Meistern teilgenommen, unter anderem mit Meister Koichi Tohei (9. Dan) oder mit Meister Hirokazu Kobayashi (8. Dan). Mit Letzterem hat er während vieler Jahre Lehrgänge in der Schweiz organisiert, an denen regelmässig mehrere Hundert Aikidoka aus dem In- und Ausland teilnahmen. Dabei entstand eine enge Freundschaft. «Kobayashi hat meine Frau und mich einmal nach Japan eingeladen», erinnert sich Gremaud. «Das war eine sehr eindrückliche und lehrreiche Reise.»

Überhaupt habe er die vielen Kontakte mit Aikidoka aus dem Aus- und Inland immer sehr geschätzt, sagt der Träger des 7. Dan. «Mit den Vereinen aus dem Tessin, aus Genf und Zürich haben wir uns viel ausgetauscht und oft zusammen trainiert. Und einmal pro Jahr gibt es in Magglingen eine grosse Zusammenkunft aller Aikido-Vereine der Schweiz. Das waren immer schöne Erlebnisse.»

Den Jungen Platz machen

Nach mehr als einem halben Jahrhundert erlebnisreichem Aikido und über 40 Jahren Unterrichten will Bernard Gremaud nun kürzertreten. «Es ist Zeit, den Jungen Platz zu machen», sagt er. Aus dem aktiven Training zieht er sich langsam zurück, und die technische Leitung des Vereins hat er an seine Frau Romy Rohr Gremaud (4. Dan) weitergegeben. An der letzten Generalversammlung wurde auch ein neuer Vorstand gewählt. «Das neue Komitee muss darauf hinarbeiten, dass Aikido sichtbarer wird», sagt der abtretende Meister. «Es ist ein wunderbarer Sport, und er verdient mehr Beachtung.»

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