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Vernetzung soll Verkehr eindämmen

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«Für uns ist es zentral, dass Verkehrsmittel nicht gegeneinander ausgespielt werden», sagt Thomas Iten, Präsident der Verkehrskommission der Regionalkonferenz Bern-Mittelland und Gemeindepräsident von Ostermundigen. «Wir wollen erreichen, dass alle Fahrzeuge, die unterwegs sind, möglichst gut ausgelastet sind.» Denn jedes Fahrzeug, ob fahrend oder parkiert, braucht Platz. Dieser ist aber gerade in der Stadt Bern und den umliegenden Agglomerationsgemeinden knapp. Wie die Regionalkonferenz in ihrer neuen Mobilitätsstrategie 2040 schreibt, sei das Strassensystem vielerorts am Anschlag, ein weiterer Ausbau im dicht besiedelten Raum aber kaum mehr möglich. Deshalb sei es unverzichtbar, das Verkehrssystem möglichst auf flächeneffiziente Verkehrsmittel sowie siedlungsverträglich auszurichten.

Konkrete Massnahmen folgen

Ein leistungsfähiges und effizientes Verkehrssystem ist denn auch das Hauptziel der neuen Mobilitätsstrategie 2040, welche die Regionalkonferenz bis am 6. September in die Mitwirkung schickt. «Die Strategie ist quasi unser verkehrspolitischer Kompass bis 2040», sagt Thomas Iten. Sie gebe die Leitlinien vor. Konkrete Massnahmen folgen im regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept, dessen aktuellste Version die Regionalkonferenz gerade erarbeitet. Natürlich müssten die Massnahmen mit den Leitlinien kompatibel sein, sagt Iten.

Die Mobilitätsstrategie zeigt detailliert auf, vor welchen Herausforderungen die Region verkehrspolitisch steht. Die Bevölkerungszahl im Berner Mittelland werde bis 2040 um knapp 16 Prozent zunehmen, die Zahl der Arbeitsplätze um knapp 9  Prozent. Damit werde auch der Verkehr wachsen. Dazu komme, dass der Verkehr mittel- bis langfristig auf umweltfreundliche Antriebsformen umsteigen müsse, um die Klimaziele zu erfüllen. Auch die Digitalisierung und Automatisierung werfe Fragen auf. So sei unklar, ob diese Trends zu einer Stärkung der kollektiven Mobilität oder eher zu einem Wachstum der privaten Mobilität führen werden.

Von der 3V- zur 4V-Strategie

In der letzten Mobilitätsstrategie von 2003 hat die Regionalkonferenz eine sogenannte 3V-Strategie verankert: Das Ziel war, den Verkehr zu vermeiden, auf möglichst effiziente Verkehrsmittel zu verlagern und den Verkehr für die Menschen und die Umwelt nach Möglichkeit verträglich zu gestalten. Die Strategie habe sich bewährt, schreibt die Regionalkonferenz. Sie müsse aber mit dem Begriff «Vernetzung» als viertem Pfeiler ergänzt werden. «Das kann zum Beispiel bedeuten, Verkehrsmittel besser aufeinander abzustimmen», sagt Thomas Iten. In der Kernagglomeration etwa brauche es an günstig gelegenen Orten Parkhäuser, die mit dem öffentlichen Verkehr und Mietvelos erschlossen sind.

Mit dem ÖV in die Stadt

In den Landgemeinden sei der Druck auf die Strassen­infrastruktur noch nicht so gross, schreibt die Regionalkonferenz. Dort gehe es eher darum, Fahrten mit dem Privatauto in die Stadt wo möglich zu vermeiden. Dafür könnten an Bahnhöfen wie in Schwarzenburg Park&Ride-Anlagen weiterentwickelt werden. «So könnte ein Guggisberger mit dem Auto nach Schwarzenburg fahren und dort auf den Zug umsteigen.» Autofahrten in die Stadt blieben natürlich weiterhin möglich. «Wir wollen nicht verhindern, sondern Anreize zum Umstieg setzen.»

Um die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen, will die Regionalkonferenz das sogenannte Sharing fördern. Darunter fallen zum Beispiel Carsharing-Angebote wie Mobility oder Bikesharing. «Sharing kann aber auch bedeuten, dass man für seine Fahrten in sogenannten Carpools Mitfahrer sucht», so Iten.

Potenzial sieht die Regionalkonferenz auch in selbstfahrenden Fahrzeugen. Iten spricht in diesem Zusammenhang von öffentlichem Individualverkehr. Dieser könnte auf dem Land zum Beispiel Lücken im Fahrplan überbrücken. «Kommt jemand spätabends in Laupen an, hat er heute keinen Bus mehr nach Bösingen. Hier könnte in Zukunft ein selbstfahrender Shuttle einspringen.» Damit könnten Reisende auch in Randstunden auf ihr Privatauto verzichten. Weil der Shuttle so wenig Standzeiten hat und ausserdem nicht in der wertvollen Wohnzone parkieren muss, ist er effizienter als Privatautos.

Bislang würden viele Fahrten unter fünf Kilometern mit dem Auto zurückgelegt. Hier habe das Fahrrad noch Potenzial. Gerade mit der zunehmenden Verbreitung von ­E-Bikes liessen sich auch längere Strecken wie Bern–Schwarzenburg mit dem Fahrrad zurücklegen.

Spitzen brechen

Die Mobilitätsstrategie 2040 soll auch mithelfen, Verkehrsspitzen zu brechen. «Unser Verkehrssystem hat über den Tag betrachtet genug Kapazität, kommt in Stosszeiten aber an Grenzen», sagt Iten. Indem man die Daten von Reisenden und Anbietern vernetzt, könnte man im öffentlichen Verkehr Angebot und Nachfrage steuern. So bietet die SBB bereits heute für schlecht ausgelastete Verbindungen Sparbillette an. Auf der Strasse liessen sich die Daten der Reisenden so nutzen, dass Ampeln flexibel auf Verkehrsüberlastung reagieren könnten.

Um Verkehr gar nicht erst entstehen zu lassen, will die Regionalkonferenz unter anderem Regionalzentren wie Laupen oder Schwarzenburg stärken. «Mit sogenannten Co-Working-Spaces könnte man beispielsweise das Arbeiten vor Ort fördern, so dass weniger Arbeitnehmer in die grossen Zentren pendeln müssen.» ­Damit liessen sich die Kernge­biete entlasten.

«Wir wollen nicht verhindern, sondern Anreize zum Umsteigen setzen.»

Thomas Iten

Regionalkonferenz Bern-Mittelland

«Unser Verkehrssystem hat genug Kapazität, kommt in Stosszeiten aber an Grenzen.»

Thomas Iten

Regionalkonferenz Bern-Mittelland

Agglomeration Freiburg

Die Agglo Freiburg setzt auf Velo, Bahn und Auto

Im Kanton Freiburg lässt sich die Mobilitätsstrategie der Regionalkonferenz Bern-Mittelland am ehesten mit der Mobilitätsstrategie der Agglo Freiburg vergleichen. Wie die Agglo auf ihrer Website schreibt, will sie die regionale Zugänglichkeit verbessern und dabei die Umweltbelastungen des Verkehrs begrenzen, die durch den Verkehr entstehen. Sie will den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr fördern und damit einen Beitrag zu einem veränderten Mobilitätsverhalten leisten.

Die Agglo betont, der Personenwagen bleibe gerade für Einwohner aus der Peripherie ein wichtiges Glied der Mobilität. Sie empfiehlt den Nutzern aber, eine der acht Park&Ride-Anlagen zu benutzen. Die Agglo will das Verkehrsregime so gestalten, dass die Autofahrer bevorzugt die Autobahnen nutzen. Gute Schnittstellen zum öffentlichen Verkehr sollen das Umsteigen attraktiv machen. Auch bauliche Massnahmen wie neue Bahnhaltestellen in Avry und Agy sollen die Attraktivität steigern.

sos

 

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