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Besucherrekord trotz kühlem Wetter

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Wenig spricht dagegen, an einem wolkenverhangenen Samstagnachmittag Jazz von einer Openair-Bühne zu hören. Zumal es sich um alten Jazz zwischen Basement Blues und Take Five handelt, solide interpretiert von jungen Menschen, die sich Five Past Eight nennen.

Dass die folgende Band unter dem Namen Unexisting Structures das Publikum mit Gegraule zu Metal-Gitarren verschreckt, gibt einen Hinweis, dass wir uns an einem Festival aufhalten, an dem verschiedene Genres bedient werden. Und wenn schon eine Stunde später unter demselben Zeltdach zu Cumbia wild die Hüften kreisen und bereits die dritte Band aus Freiburg kommt, gibt es keinen Zweifel mehr: Wir sind am Openair-Festival in Schmitten gelandet.

Speziell die letzterwähnten Šaraka bringen zu früher Stunde gehobene Stimmung in die Bude. Während dieses Auftrittes still zu stehen, erfordert eine fortgeschrittene Körperbeherrschung. Die sieben sympathischen Jungs wissen zweifellos, wo Kuba liegt und wie Lebensfreude geht.

Und die Hauptbühne?

Weniger enthusiastisch geht es vor der Hauptbühne zu und her, was auch mit der überschaubaren Zuschauermenge zu tun hat. Zunächst serviert das einheimische Freiburger Quartett Leak seine leicht unterkühlte, elektronisch rockende Melange. Danach versuchen sich Kitty, Daisy und Lewis, das Familienprojekt aus England.

Lewis hat dem jungen Elvis die Klamotten geklaut, Daisy doubelt Jennifer Lopez, und Kitty hat offensichtlich ihre Hosen vergessen. Die Musik bedient sich der Zutaten aus 70 Jahren Blues- und Rock, kommt aber nie aus den Startblöcken. Die Geschwister wirken so locker wie Martina Hingis, und die ständigen Instrumentenwechsel sind eher ein hektischer Marketing-Gag denn eine Bereicherung. Und nur mit vulgären Ansagen lässt sich wirklich kein Auftritt retten – da dürfte die Mama (die Frau am Bass!) auch mal ein Machtwort sprechen.

Zu wenig Spass kann man Jaya the Cat nicht vorwerfen. Da sie mit ihrem punkigen Reggae und Ska die Zeltbühne bedienen, ist das nächste Bier oder der nächste Joint nie weit. Erstaunlich, was die fünf Bärte aus Amsterdam vertragen, ohne ihre Instrumente aus den Händen zu verlieren. Oberbart Geoff Lagadec haut Ohrwurm um Ohrwurm raus, die Menge geht auf Kommando in die Knie, und unter dem Zelt zucken Extremitäten in alle Richtungen. Jaya lassen eigentlich nur eine Frage offen: Weshalb hat diese Band nie den ganz grossen Durchbruch geschafft?

Kadavar im Pech

Mit widrigen Umständen kämpfen die Headliner Kadavar auf der Hauptbühne. Wie Sänger Christoph Lindemann erklärt, hat das Gepäck die Reise von Berlin nach Schmitten nicht mitgemacht: «Wir haben uns einige Effekte zusammengeliehen.» Dazu beginnt es erneut zu nieseln.

Der Show tut dies indes keinen Abbruch: Der Stoner Rock geht ungebremst durch die Wand, es wird ge­gnie­delt, bis die Katze weint – und das auf musikalisch höchstem Niveau. Zwischendurch wird ein einzelner Crowd-Surfer gesichtet, und sogar Petrus scheint das abschliessende, furiose «Helter Skelter» zu danken: Er wartet mit dem Öffnen der Schleusen, bis sich das Publikum für die rausschmeissenden Jancee Pornick Casino nochmals unter das Zelt oder nach Hause begibt. So geht gute Zusammenarbeit!

Hier geht’s zur Reportage vom Donnerstag: Züri West am Openair der Gallier.

Bilanz

Erfolg auf der ganzen Linie

OK-Präsident Urs Zosso ist höchst zufrieden mit der 8. Ausgabe des Schmittner Openairs. «Die Ambiance war an allen Tagen super, und von den Zahlen her war es bisher der beste Jahrgang», erzählt er. «Wir hatten etwas mehr als 5000 Besucher.» Das ist im Vergleich zu 2015 eine Steigerung von zehn Prozent. Der grösste Magnet war Züri West am Donnerstag, knapp vor dem Freitag mit Sepultura. Der Samstag hat klar am wenigsten Leute angezogen, was auch mit dem Wetter zu tun haben könnte. Gedanklich ist Zosso bereits beim Festival 2019: «Es geht darum, ob wir wieder genügend Organisatoren und Helfer zusammenkriegen», sagt er. Finanziell habe man dank dem Erfolg für die nächste Ausgabe sogar eine kleine Reserve.

us

 

 

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