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Blindlings ins Verderben

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 «Das ist ein klarer Fehler, darüber müssen wir nicht diskutieren.» Gottéron-Trainer Hans Kossmann meinte die Szene, welche den Weg zum 3:2-Siegtreffer der Flyers in der 6. Minute der Overtime ebnete. Der Freiburger Sebastian Schilt spielte im Angriffsdrittel blindlings einen gefährlichen Querpass, der vom antizipierenden Cyrill Bühler abgefangen wurde. Dieser lancierte seinen Captain Victor Stancescu, welcher Gottéron-Goalie Benjamin Conz mit einem trockenen Schuss ins hohe Eck bezwang–die Entscheidung. Wie bereits in Spiel eins der Serie kosteten den Freiburgern damit individuelle Fehler einen durchaus möglichen Sieg.

Conz nicht in Topform

Über weite Strecken des Spiels waren die Gäste nämlich die aktivere Mannschaft. Stellvertretend für dieses Engagement stand die vierte Linie mit Martin Ness, Tristan Vauclair und John Fritsche. Dieses Trio legte eine unheimliche Intensität an den Tag und konnte sich praktisch bei jedem seiner Einsätze im gegnerischen Drittel festsetzen. Belohnt für ihre unermüdliche Arbeit wurden sie bereits in der 3. Minute, als Vauclair auf gut antizipierende Vorarbeit von Ness den so wichtigen Führungstreffer erzielen konnte. Gottéron hatte in der Folge das Geschehen weitestgehend im Griff. «Wir waren heute die bessere Mannschaft», befand Kossmann deshalb zu Recht. «Leider erhielten wir die Gegentore in den dümmsten Momenten.» So geschehen bei Spielmitte, als ein von Timo Helbling leicht abgefälschter Schuss des Kloteners Tommi Santala den Weg zwischen den Beinen von Conz hindurch ins Gottéron-Tor fand. Hätte der Freiburger Goalie seine Kelle auf dem Eis gehabt, wäre dieser Ausgleich wohl zu vermeiden gewesen. So aber blieb es Conz auch an diesem Abend schuldig, zu beweisen, dass er in diesen Playoffs seine Equipe zu einem Sieg führen kann. Wiederum ging das Goalie-Duell deshalb an sein Gegenüber Martin Gerber.

Zahlreiche Stürmer in der Bringschuld

Die zehn Minuten nach dem Ausgleich waren die einzigen im Spiel, welche von den Gastgebern bestimmt wurden. Trotzdem war das 2:1 für die Flyers–welche ohne die verletzten Nationalspieler Simon Bodenmann und Eric Blum auskommen mussten–in der 37. Minute aus Freiburger Sicht höchst ärgerlich. Gottéron hatte ein Unterzahlspiel soeben erfolgreich überstanden, als Matthias Bieber die Verwirrung in der Freiburger Hintermannschaft ausnutze. «Als der fünfte Spieler zurück aufs Eis kehrte, waren wir nicht fähig, sogleich die Positionen zu finden», haderte Kossmann. Es sind just solche Details, bei welchen es im Spiel der Freiburger hapert. Im Schlussabschnitt übernahm dann Gottéron wieder das Diktat und glich in der 43. Minute verdientermassen aus. Flyers-Hüter Gerber liess einen harmlosen Distanzschuss von Joel Kwiatkowski nach vorne abprallen; Christian Dubé reagierte am schnellsten und schob zum Ausgleich ein.

Dabei blieb es in der regulären Spielzeit; bei Gottéron standen Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis. Wie bereits beim 4:2-Auswärtssieg glänzten die Zürcher durch ihre Effizienz, begünstigt durch Aussetzer der Freiburger. Diese hatten zwar erneut die grösseren Spielanteile, verstanden es aber nicht, diese in Treffer umzumünzen. Kritik müssen sich dabei insbesondere die Stürmer gefallen lassen. Nach zwei Partien haben diese erst zwei Treffer auf ihrem Konto. Gewiss, gegen die defensiv eingestellten Zürcher ist ein Durchkommen nicht einfach.

Die Gründe für die mangelnde Durchschlagskraft sind indes auch in den eigenen Reihen zu suchen. «Wir müssen einen Weg finden, um produktiver zu werden», stimmt Kossmann zu. Antreiber Niklas Hagman arbeitet zwar unvermindert hart, skort aber genauso wenig wie ein Marc-Antoine Pouliot oder Greg Mauldin. Unter dem Strich ist das zu wenig. Doch nicht nur die Ausländer, die am Samstag im Verlaufe der Partie wieder zusammen in einer Sturmreihe aufliefen, stehen in der Bringschuld. Gleiches gilt etwa für die Formation mit Andrei Bykow, Julien Sprunger und Benjamin Plüss, welche im Gegensatz zur Viertelfinalserie gegen Ambri nur selten Akzente setzen kann. «Wir haben drei offensive Linien. Aber es ist die vierte Sturmreihe, die heute Abend eines der Tore erzielt. Wenn unsere besten Stürmer nicht aufwachen, dann wird es schwierig», analysiert Kossmann.

 Volle Energietanks

 Die Flinte ins Korn werfen will der Gottéron-Trainer deshalb noch lange nicht. «In Spiel eins hatten wir einen schwierigen Einstieg. Heute habe ich eine Mannschaft gesehen, die sich im Playoff-Modus befindet. Wir waren schnell, aggressiv und konnten uns oft in der Zone von Kloten festsetzen. Ich bin überzeugt, dass noch viel in dieser Mannschaft steckt.» Die Freiburger tun gut daran, dies bereits morgen zu Hause zu zeigen. Ansonsten könnte die Saison gegen ein opportunistisches Kloten, das nunmehr sechs Playoff-Partien en suite für sich hat entscheiden können, ein jähes Ende nehmen. «Wir wussten, dass dieser Halbfinal nicht einfach wird. Eine Overtime-Niederlage schmerzt natürlich immer besonders. Aber unsere Energietanks sind voll, und das Team läuft viel. Eine Playoff-Serie ist kein Sprint, sondern ein langer Lauf. Ich bin mir sicher, dass meine Mannschaft am Dienstag den ersten Sieg holen wird.»

Soll dies gelingen, müssen die Freiburger ihre Fehlerquote ein weiteres Mal senken. Aussetzer wie jener von Schilt sind in den Playoffs ein Unding. Gefordert sind aber auch Hagman und Co. Noch immer ist der Druck auf Gerber zu gering, der zwar stark hält, insgesamt aber viele Rebounds zulässt. Im Slot ist Gottéron zu wenig präsent. Der vierte Block hat diesbezüglich den Weg gewiesen. Es liegt an den anderen Formationen, diesem zu folgen.

«Wenn unsere besten Stürmer nicht aufwachen, dann wird es schwierig.»

Hans Kossmann

Gottéron-Trainer

«Eine Playoff-Serie ist kein Sprint. Ich bin mir sicher, dass meine Mannschaft am Dienstag den ersten Sieg holen wird.»

Hans Kossmann

Gottéron-Trainer

Telegramm

Kloten – Freiburg 3:2 n.V. (0:1, 2:0, 0:1, 1:0)

Kolping Arena.–7334 Zuschauer.–SR Reiber/Wiegand, Kaderli/Wüst.

Tore:3. Vauclair (Ness) 0:1. 30. Santala (Gerber) 1:1. 37. Bieber (Stoop, Santala) 2:1. 43. Dubé (Kwiatkowski) 2:2. 66. Stancescu (Bühler) 3:2.

Strafen:3-mal 2 Minuten gegen die Kloten Flyers, 4-mal 2 Minuten gegen Freiburg.

Kloten Flyers:Martin Gerber; Schelling, Vandermeer; DuPont, von Gunten; Randegger, Frick; Stoop; Herren, Liniger, Steinmann; Mueller, Santala, Bieber; Bühler, Romano Lemm, Stancescu; Hoffmann, Jenni, Aurelio Lemm.

Freiburg:Benjamin Conz; Kwiatkowski, Ngoy; Helbling, Marc Abplanalp;

Kamerzin, Schilt; Huguenin; Mottet, Dubé, Hagman; Mauldin, Pouliot, Hasani; Sprunger, Bykow, Benjamin Plüss; John Fritsche, Ness, Vauclair; Monnet.

Bemerkungen:Kloten Flyers ohne Blum, Bodenmann, Du Bois (alle verletzt) und Hennessy (überzähliger Ausländer), Freiburg ohne Jeannin (verletzt), Miettinen, Dravecky (alle überzählige Ausländer), Lauper, Brügger, Birbaum (überzählig). 13. Lattenschuss von Bieber.

Die FN-Besten:Bieber, Vauclair.

Schussstatistik:41:39.

Stand Serie (best of 7):2:0.

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