Die Sensler Gemeinde will in ihre Zukunft investieren und plant in den nächsten Jahren gleich zwei Grossprojekte. Der Gemeinderat informierte die Einwohnerinnen und Einwohner über die anstehenden Pläne.
Der Kauf eines schützenswerten Gebäudes, der Umbau der Gemeindeverwaltung und der Ausbau der Schulanlage. Die Gemeinde Bösingen hat in den nächsten Jahren einiges vor. Um die Details dieser Idee der Bevölkerung vorzustellen, lud der Gemeinderat am Mittwochabend zur Informationsveranstaltung. 120 interessierte Einwohnerinnen und Einwohner fanden den Weg in die Aula. «Die Reaktionen waren mehrheitlich positiv – trotz der hohen Kosten», sagt Gemeindepräsident Martin Bäriswyl auf Anfrage der FN.
Käserei aus dem Jahr 1890
Konkret informierte der Gemeinderat die Anwesenden darüber, was er mit der alten Käserei machen möchte und weshalb er an der nächsten Gemeindeversammlung im Dezember den Kauf des schützenswerten Gebäudes beantragen wird. «Wenn wir die alte Käserei kaufen können, würden wir mit der Gemeindeverwaltung gerne dort einziehen», erklärt Bäriswyl. Das Gebäude aus dem Jahr 1890 befindet sich mitten im Dorf und für die Gemeinde sei es «eine einmalige Chance». Bösingen habe schon jetzt einen wunderbaren Dorfkern mit einem Lebensmittelladen und integrierter Post, einer Bäckerei, einer Metzgerei und einem Restaurant. «Das wollen wir erhalten und weiterentwickeln.» Aber nicht nur die Gemeinde würde in die alte Käserei einziehen: Auch ein Dienstleister, «der sich sehr interessiert zeigt», möchte mit einziehen. Wer das ist, könne er noch nicht verraten, sagt Bäriswyl.
Neues Kinderhaus
Die bisherige Gemeindeverwaltung möchte die Gemeinde anschliessend in ein Kinderhaus umbauen, in welchem Kita und ausserschulische Betreuung (ASB) Platz finden würden. Der Kaufpreis der alten Käserei beläuft sich auf 800’000 Franken. Aktuell ist das Gebäude im Besitz der Stiftung Wohnen in Bösingen, welche die alte Käserei ursprünglich zu Alterswohnungen hatte umbauen wollen. Abklärungen hätten jedoch gezeigt, dass es keine Möglichkeit gäbe, in diesem Gebäude preiswerte Wohnungen zu realisieren. Darum wolle die Stiftung das schützenswerte Haus wieder verkaufen. Laut Martin Bäriswyl haben am Mittwochabend die hohen Kosten, die Unsicherheiten, die mit dem Umbau eines schützenswerten Objekts einhergehen, und die Parkplatzsituation für kritische Rückmeldungen und Diskussionen gesorgt. Die Grundstimmung sei aber positiv gewesen. Und so ist der Gemeindepräsident zuversichtlich, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dem Kauf an der Gemeindeversammlung Mitte Dezember zustimmen werden.
Erweiterung der Schulanlage
Weiter informierte der Gemeinderat darüber, was er mit der Schulanlage vorhat, die aktuell aus zwei Hauptgebäuden besteht: dem alten und dem neuen Schulhaus. Das sogenannte neue Schulhaus ist nicht mehr wirklich neu und stammt aus dem Jahr 1990. Laut Martin Bäriswyl müsste dieses Gebäude in den nächsten Jahren so oder so für mehrere Millionen Franken saniert werden. Und weil die Schulzimmer für die heutigen Unterrichtsbedürfnisse zu klein sind und Material- und Gruppenräume fehlen, beabsichtigt die Gemeinde in den kommenden Jahren einen Ausbau der Schulanlage. Auf Basis einer Machbarkeitsstudie habe sich der Gemeinderat für die Variante entschieden, die eine Sanierung und einen neuen Erweiterungsbau vorsieht.
So sollen an den bestehenden Gebäuden nur die notwendigen Sanierungen vorgenommen werden, während die neuen, grösseren Schulzimmer im Erweiterungsbau Platz finden würden. Die Gemeinde schätzt die Kosten dieses Vorhabens aktuell auf rund 8,6 Millionen Franken. Über dieses Vorhaben werden die Bösingerinnen und Bösinger aber erst im Frühling abstimmen können, und ein direkter Zusammenhang zum Kauf der alten Käserei besteht nicht. Aber: «Wir wollten transparent sein und aufzeigen, dass in den nächsten Jahren weitere hohe Kosten auf uns zukommen», erklärt Martin Bäriswyl. Darum habe man auch über die Kosten des Schulausbaus informiert. «Damit sich alle im Klaren sind, was in den nächsten Jahren ansteht und dass es zu einer Steuererhöhung kommen kann.»
Von «zwei grossen Brocken» sei am Mittwoch die Rede gewesen. Aber auch von einem mutigen Vorgehen der Gemeinde. Martin Bäriswyl fasst zusammen: «Uns als Gemeinderat hat der Abend einen Motivationsschub gegeben und gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn hohe Kosten auf unsere Gemeinde zukommen.»
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