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Bollwerk: Begegnung mit der Bettbiberitze

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carole Schneuwly

Freiburg Die Bettbiberitze ist eine mikroskopisch kleine Pflanze, die von menschlichem Schweiss lebt und sich vorzugsweise in Betten aufhält. Der Gemmor, auch Ohrenknospe genannt, hat einen kugelförmigen Körper aus 89 einziehbaren Fühlern und mag die Muscheln von Kopfhörern als Lebensraum, zieht sich von dort aber ins menschliche Ohr zurück, sobald er Schallfrequenzen abbekommt.

Der Staublatterich oder Stäublifresser besteht aus einem dreifüssigen Weichkörper in einer eiförmigen Schale und entsteht in Computertastaturen.

Fantasie: Unsichtbares und Unglaubliches

Noch nie von diesen seltsamen Mikroorganismen gehört, die unseren Alltag teilen? Das könnte daran liegen, dass sie Teil eines Projekts des diesjährigen Bollwerk-Festivals sind, eines von acht Wettbewerbsprojekten zum Thema «Moderne Legenden», die aus 350 eingereichten Arbeiten ausgewählt wurden.

Stimme für das Unsichtbare

Es könnte aber auch daran liegen, dass das Unsichtbare und Unglaubliche in der Ausstellung mit dem Titel «Scenocosme» eine zentrale Rolle spielt. «Wir wollten dem Unsichtbaren eine Stimme verleihen», erklärt die französische Künstlerin Anaïs met den Ancxt, die das Projekt zusammen mit ihrem Partner Grégory Lasserre realisiert hat. «Wir stellen Mikroorganismen mit unglaublichen Fähigkeiten vor und konfrontieren die Besucherinnen und Besucher mit ihren eigenen Fantasien und Ängsten gegenüber dem Unbekannten.»

Dennoch gehe es bei der Arbeit nicht nur um Fantasie, sondern auch um den kritischen Geist, so die Künstlerin weiter. «Wir wollen zeigen, dass es wichtig ist, kritisch zu sein gegenüber allem, was man gesagt bekommt – auch wenn es noch so wissenschaftlich daherkommt.»

Tatsächlich haben sich Anaïs met den Ancxt und Grégory Lasserre alle Mühe gegeben, die Mundkoralle, den Magnetierkäfer oder den Nickelsauger in bester wissenschaftlicher Manier zu präsentieren, inklusive stark vergrösserter Abbildungen, detailgetreuer Zeichnungen und sauberer Quellenangaben.

Fundstücke aus Taschen

Wer trotzdem nicht so recht glauben mag, dass es alle diese Tierchen wirklich gibt, der kann sich an den Tisch mit den «Entnahmen aus den Tiefen von Taschen» halten. Diese sind garantiert echt und werden direkt in der Ausstellung gesammelt, in den Hosensäcken und Jackentaschen williger Besucherinnen und Besucher.

Und was da so alles zusammenkommt, ist durchaus auch geeignet, die Fanatsie anzuregen: Staub und Fussel, Haare und Essenskrümel oder Überreste von Mandarinenschalen aus dem letzten Winter.

Die Ausstellung «Scenocosme» befindet sich im Ostflügel des Alten Bahnhofs und ist täglich von 13.30 bis 20 Uhr geöffnet (Mo. geschlossen). Führungen am Mi., Sa. und So. um 16 Uhr. Das Festival dauert bis zum 3. Juli. Details: www.belluard.ch.

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