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Braucht es mich noch?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gefragt ist: dynamisch, teamfähig, unter dreissig, mit langjähriger Berufserfahrung.

«Braucht es mich noch?», fragte mich kürzlich eine Freundin. Sie meinte, in ihrer Firma seien ältere Mitarbeiter wenig wertgeschätzt; in der «Teppichetage» herrsche die Meinung, Jüngere würden flinker arbeiten, die neuen Entwicklungen rascher begreifen, weniger schnell ermüden. Junge Leute seien, räumte meine Freundin ein, sicher oft noch begeisterungsfähiger, allerdings zuweilen weniger kritisch. Grundsätzlich gäbe es sicher in allen Altersklassen exakte, zuverlässige Mitarbeitende, ebenso wie die ewig Nörgelnden und die Faulenzer.

In meinem Bekanntenkreis habe ich wiederholt mitbekommen, wie gestandene, gut ausgewiesene und motivierte Frauen und Männer am Ende ihres Berufslebens zum vorzeitigen Beenden ihres Berufslebens genötigt wurden. Einige rappelten sich auf, fingen etwas Neues an und blühten nochmals auf. Andere resignierten. Ich beobachtete, dass insbesondere dann, wenn die Hingabe im Beruf sehr gross und ihm das Privatleben untergeordnet war, am Ende einer erfolgreichen Karriere Verbitterung, Enttäuschung und Leere blieb.

«Braucht es mich noch?», fragte kürzlich meine Mutter. Sie lebt im Altersheim, hütet weder Urenkel, noch strickt sie Socken oder kocht Konfitüre. Sie macht täglich einen Spaziergang, hört Musik, liest, so weit es die Augen zulassen. Die Kraft reicht nicht mehr für viel und wohl auch nicht mehr für lange. Sie ist die Hüterin vieler Erinnerungen, sie ist Teil meiner Geschichte, Bindeglied zwischen den Generationen. Sie braucht keine Rechtfertigung, um hier zu sein.

Braucht es mich noch? Ist dies nicht eine traurige Frage, gar eine hoffnungslose, bar jeder Zukunftsperspektive. Es tut weh, diese Frage zu hören, und der Fragende hat sie sich oft bereits selbst beantwortet, glaubt, es gebe nur eine mögliche Antwort. Es ist ein bitteres Gefühl, sich nutz- und wertlos, überflüssig zu fühlen.

Im Laufe des Lebens geben wir Aufgaben ab. Die Kinder verlassen das Haus. Man hört auf zu arbeiten. Die Führung eines eigenen Haushalts ist nicht mehr möglich. Das Ende des Lebenswegs rückt näher. Das alles ist normal, gehört dazu! Doch unsere Gesellschaft ist auf Leistung ausgerichtet. Bewegt man sich ausserhalb dieser Leitplanken, fühlt man sich schnell einmal als Schmarotzer, Kostenverursacher. Obwohl die Menschen immer älter werden, wird Altsein geradezu als Makel angesehen (als machten wir es extra!).

Wer Kinder grossgezogen hat, ist sicher multitaskingfähig und belastbar, wer jahrzehntelang im Beruf seinen Mann oder seine Frau gestanden, wer ein Haus gebaut, einen Garten bewirtschaftet, Kranke gepflegt, den Fortschritt miterlebt und mitgestaltet hat, verfügt über Fertigkeiten und wertvolles Wissen. Über einen reichen Schatz an Erfahrungen, von denen Jüngere profitieren können (sie müssen ja nicht unsere Fehler wiederholen, es gibt genug andere).

Misst sich der Wert eines Menschen an seinem Alter? Das Mass unserer Zeit: Kosten, Gewinn, Rendite … Dabei gibt es doch weit mehr und Wichtigeres, wenn es um den Menschen geht.

Wer ins Altersheim zieht, ist naturgemäss alt. Alt werden, alt sein, ist keine leichte Aufgabe; sie erwartet jeden, der die Bühne nicht jung und schön verlässt. Altern heisst oft, dass sich das Leben von aussen nach innen richtet, die Aussenwelt kleiner wird, die Hürden, um sich in ihr zu bewegen und zurechtzufinden, höher werden.

Wir haben altersunabhängig eine Daseinsberechtigung, und keiner sollte sich die Frage «Braucht es mich noch?» stellen müssen. Ich denke, unsere Gesellschaft sollte (wieder) lernen, der Arbeit Älterer und der Lebenserfahrung (vielleicht gar der Weisheit) der Alten Wohlwollen und Achtung entgegenzubringen.

«Braucht es mich noch?» Ja, antworte ich meiner Freundin und meiner Mutter und jedem, der mich fragt. Es braucht dich, du bist Teil des Ganzen, du bist gut und wertvoll, exakt so, wie du bist!

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