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Broken German, Künstlerleben und ein sprechender Schäferhund

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Mehrsprachigkeit, Politik und Fremdheitserfahrungen sind nur einige der Themen, die den Kern von Tomer Gardis Roman «Eine runde Sache» bilden. Der israelische Autor liest am Dienstag in der Ancienne Gare in Freiburg.

In seinem Werk reisen zwei Künstler verschiedener Zeiten durch sprachliche und kulturelle Räume. Es geht um Fremdheitserfahrungen, Mehrsprachigkeit, Politik und Künstlerleben, und sein Roman bringt laut zahlreichen Rezensionen und Buchbesprechungen Leserinnen und Leser gleichermassen zum Schmunzeln wie auch zum Nachdenken. Tomer Gardi ist ein israelischer Schriftsteller, der in Berlin lebt und seine Texte auf Deutsch und Ivrit, also Neuhebräisch, verfasst. Am Dienstag liest er in der Ancienne Gare in Freiburg aus seinem neusten Buch «Eine runde Sache». Der Roman wurde im Jahr 2022 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.

«Das ist Gardis dritter Roman, der uns gleichermassen unterhalten und nachdenklich gemacht hat, sodass wir ihn unbedingt einladen wollten», sagt Swaantje Otto, Diplomassistentin und Vertreterin des Literaturprogramms der Universität Freiburg. «Eine runde Sache» erzählt zwei verschiedene, doch verwandte Geschichten, wie Otto erklärt. «Im ersten Teil schickt sich der Autor selbst als literarische Figur auf eine amüsante, anekdotenreiche Reise», sagt sie. Begleitet wird er dabei von einem sprechenden Schäferhund, der den Namen Rex trägt und von einer Figur, die Erlkönig genannt wird und nur in Reimen sprechen kann.

«Im zweiten Teil der Geschichte im 19. Jahrhundert reist der indonesische Maler Raden Saleh von Java durch Europa und zurück und erfährt dabei Unterstützung, ist aber auch Rassismus und Vorurteilen ausgesetzt, die nichts an Aktualität eingebüsst haben», so Otto. 

Ästhetik und Witz 

«Eine runde Sache» besticht aber nicht nur inhaltlich, wie Otto findet. «Vor allem die Ästhetik der Sprache, der Witz und die teils subtile, teils deutliche Kritik an Umgangsformen machen das Buch aus», sagt sie. Das Team des Literaturprogramms der Universität Freiburg habe den Autor mit seinem Roman vor allem auch deswegen nach Freiburg eingeladen. 

«Wir interessieren uns als Team für Mehrsprachigkeitsphänomene, für Migration und Integration in Geschichte und Gegenwart. Diese und weitere Themen werden in Tomer Gardis Werk in besonderer Weise behandelt», so Otto.

Denn die Sprache, die der Autor wählt, um die Geschichten zu erzählen, unterscheidet sich erheblich von dem, was man sich als Leserin oder Leser gewohnt ist. «Der erste Teil des Werks ist in Broken German verfasst, einer Kunstsprache, die im Prinzip dem gebrochenen Deutsch eines Erstlerners ähnelt», erklärt Otto. Der zweite Teil ist eine Übersetzung aus dem Hebräischen.

Besonderer Effekt

Durch die Erzählsprache des Broken German entsteht bei Leserinnen und Lesern ein besonderer Effekt. «Man stutzt beim Lesen, und vielleicht korrigiert man den Text in Gedanken sogar zunächst», sagt Otto. Nach einiger Zeit nutze sich dies aber etwas ab, und man akzeptiere die Sprache mehr und achte sich mehr auf die Geschichte.

«Auch wenn der Inhalt den Einsatz des Broken German ganz unbekümmert erscheinen lässt, habe ich beim Lesen darüber nachgedacht, wie wichtig es ist, dass wir miteinander geduldig sind, wenn wir uns mit unterschiedlichen Sprachen im Kopf begegnen», so Otto. 

Mehrsprachigkeit in Freiburg

Aus diesem Grund sei es auch besonders reizvoll, Tomer Gardi nach Freiburg einzuladen. «Das Thema Mehrsprachigkeit dürfte in dieser Stadt viele von uns interessieren», sagt Otto. 

Die Lesung findet im East Wing Room in der Ancienne Gare in Freiburg statt und ist öffentlich für alle Interessierten zugänglich. «Wir freuen uns besonders auf Personen, die sich mit den im Buch thematisierten Erfahrungen und Biografien identifizieren können», so Otto.

Den Studierenden der literaturwissenschaftlichen Fächer der Universität Freiburg legt die Diplomassistentin die Veranstaltung besonders ans Herz. «Der Lesungsbetrieb bildet schliesslich die lebhafte, kulturelle Abbildung der Gegenstände, mit denen sie sich meist theoretisch befassen», sagt sie. 

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