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Bürger von St. Silvester ärgern sich über Anordnung «von oben»

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St. Silvester investiert viel Geld in die Wasser- und Abwasserversorgung. Die Gemeindeversammlung hat alle Kredite genehmigt, teils aber mit etwas Widerwillen, weil die Ausgaben «von oben» verlangt worden waren.

Doris Rotzetter hatte an der Gemeindeversammlung von St. Silvester viel zu tun. Als Verantwortliche für Trinkwasser und Abwasser stand die Gemeinderätin am Freitag ausser beim Budget (siehe Kasten) bei fast jedem Traktandum im Einsatz. Kein Wunder, ging es doch um mehrere Kredite aus ihrem Ressort.

Neuer Anlauf bei Saga-Quelle

Den Anfang machte die Quellfassung Saga, ein Sorgenkind von St. Silvester. Drei Jahrzehnte hat die Gemeinde von dort Wasser bezogen. Das kostbare Gut war damals beim Bau der Abwasserfassung gefunden und gefasst worden. Seither ist das Quartier rundherum gewachsen, alle Bauten sind jeweils von allen Instanzen bewilligt worden. Erst vor wenigen Jahren stellte ein kantonales Amt nun fest, dass die üblicherweise bei einer Quellfassung vorgeschriebene Schutzzone nie bewilligt wurde. So befindet sich die Quelle mitten im Siedlungsgebiet und entspricht damit nicht den kantonalen Vorgaben. Als Konsequenz davon haben die Behörden im Mai 2023 die Schliessung verfügt.

Zweites Standbein nötig

Um trotzdem von diesem Wasser profitieren zu können, hat die Gemeindeversammlung bereits 2019 Geld gesprochen, um alternative Standorte zu prüfen. «Die bisherigen Massnahmen ergaben keine optimale Lösung», erklärte Doris Rotzetter den 27 Bürgerinnen und Bürgern, weshalb der Gemeinderat einen weiteren Planungskredit von 70‘000 Franken beantragt. «Wir brauchen eine neue Fassung, um neben der Quelle Nesslera ein zweites Standbein zu haben.» Eine zweite Bezugsquelle schreibe der Kanton vor:

Wenn in der Nesslera etwas passiert, haben wir kein Wasser.

Ein Bürger plädierte für die Verschiebung des Geschäfts, bis eine bessere Lösung vorliegt, und beantragte eine geheime Abstimmung. Dies wurde abgelehnt. Ein anderer sprach sich klar für den Planungskredit aus: «Das ist zwar viel Geld, aber wir müssen es einsetzen – selbst mit dem Risiko, dass wir auch danach nichts haben.» Die Versammlung genehmigte den Kredit schliesslich mit 22 Ja- zu einer Nein-Stimme und 4 Enthaltungen.

Die Quellefassung Saga befindet sich mitten im Siedlungsgebiet.
Bild Googlemaps

Ausgaben infrage gestellt

Lag schon bei diesem Traktandum der Ärger über die geschlossene Quelle in der Luft, kam der Verdruss über kantonale Anordnungen bei den nächsten beiden Geschäften noch klarer zum Ausdruck. Nach einer Inspektion verlangte das Amt für Lebensmittelsicherheit diverse Sanierungsmassnahmen für die Quellfassung Nesslera. Dazu gehört die Anschaffung eines Generators im Falle von Stromausfall, einer Trübungsmessanlage, die Verunreinigungen frühzeitig erkennt, sowie einer Ultraviolettanlage, um Viren und Bakterien im Wasser zu bekämpfen. Dafür beantragte der Gemeinderat 80‘000 beziehungsweise 60‘000 Franken. Mehrere Bürger sahen den Sinn dieser Ausgaben nicht, zumal das heutige System bisher gut funktioniert habe. Ein Bürger sagte:

Da könnten wir auch gleich eine Versicherung gegen Vulkanausbruch abschliessen.

«Wir sollen einen Generator anschaffen, den wir nie brauchen und der uns Unterhalt kostet», ärgerte sich ein anderer. «Die Energieversorger sollen jetzt mal in die Hosen, um Stromausfälle zu verhindern», so ein weiteres Votum. Schliesslich stimmte die Versammlung aber beiden Krediten klar zu. Syndic Marc Habegger versprach, das Geld bestmöglich einzusetzen.

Hoffen auf Subventionen

Der grösste Brocken des Abends war ein Kombi-Projekt, um eine bestehende Trinkwasserleitung zwischen Lindenweg und Ebnet zu versetzen, gleichzeitig die ARA-Mischwasserleitung für Schmutz- und Oberflächenwasser zu trennen und auf diesem Abschnitt ein Trottoir zu erstellen, wie dies der Kanton verlangt. Dies würde die Gemeinde brutto 950‘000 Franken kosten. Der Gemeinderat holte den Kredit unter Vorbehalt, dass der Kanton das Projekt subventioniert. «Wir realisieren es nicht, wenn wir kein Geld bekommen», sagte Doris Rotzetter. Sie hoffe, dass der weitere Weg im Frühling bekannt sei.

Auch drei weitere Kredite fanden Anklang: ein vorsorglicher Planungskredit von 50‘000 Franken für die Versetzung der ARA-Hauptleitung in der Bodenmatte, der Anteil von St. Silvester am Bau eines Erschliessungswegs im Tscherlawald von brutto 51‘000 Franken sowie 300‘000 Franken für den Ersatz der Hochwasserschutzbauten beim Tschüprubach.

Zahlen und Fakten

Budget 2024 mit kleinem Minus

Die Bürgerinnen und Bürger haben den Voranschlag 2024 der laufenden Rechnung von St. Silvester einstimmig abgesegnet. Es sieht bei Ausgaben von 3,82 Millionen und Einnahmen von 3,79 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von 26‘330 Franken vor. Wäre da nicht die aufgelöste Aufwertungsreserve von 165‘000 Franken, sähe das Budget weniger ausgeglichen aus. «Es wird künftig immer schwieriger», sagte Gemeinderat Sven Brügger. All die gebundenen Ausgaben und steigenden Kosten fielen immer stärker ins Gewicht. Der Investitionsvoranschlag sieht netto 2,5 Millionen Franken vor. im

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