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Bürger vermitteln in den Quartieren

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pascal Jäggi

Am Samstagmorgen, an dem die FN einen Kurs besuchen können, sind zehn Frauen anwesend. Zufall, wie der sozio-kulturelle Animator und Leiter des Kurses, Michel Favre, sagt. «Bisher haben wir 51 Personen ausgebildet, 26 davon waren Männer.»

Die Frauen haben verschiedene Hintergründe: Schweizerinnen, Ausländerinnen, Jugendliche, Mütter, Arbeitstätige, Hausfrauen. Alle eint, dass sie an diesen Kursen vor allem den Zusammenhalt des Dorfs schätzen. Zwei muslimische Mütter etwa sind in ihrem Quartierverein aktiv. Die Vermittlerkurse sehen die beiden Frauen sowohl als Zusatzausbildung, als auch um einen weiteren Weg um die hiesige Kultur kennenzulernen.

Für zwei andere Teilnehmerinnen, Monika und Ghofrane, eine dreifache Mutter und eine junge Studentin, ist wichtig, dass sie sich der Werte, die für Marly Sympa stehen, wie Respekt, Zusammenhalt oder Toleranz, wieder bewusst werden und sehen, dass andere auch so denken.

Ziel des 33-stündigen Kurses ist es, dass die Teilnehmer in ihren Quartieren präsent sind und möglichen Problemen vorbeugen. Dabei tragen sie Westen, die sie als Marly-Sympa-Vermittler erkennbar machen.

An diesem Morgen ist auch der Psychologe Philippe Dafflon dabei, der die Teilnehmerinnen in den richtigen Umgang mit Aggressionen einführt. In einem Rollenspiel zeigen die Frauen auf, wie man bei einer gefährlichen Situation richtig und falsch reagiert. Ein Mädchen wird im Zug von einem abgewiesenen Verehrer belästigt. Im ersten Fall schauen die Mitreisenden weg und ignorieren das Problem. Im zweiten Fall gehen sie dazwischen und verständigen das Bahnpersonal. Plötzlich wird klar, dass dies nicht so einfach ist. Eine der «Helferinnen» meint danach, sie sei verängstigt gewesen, als ob das Rollenspiel real würde. Der «Aggressor» hat seine, beziehungsweise ihre Rolle tatsächlich sehr überzeugend gespielt.

Für diesen Fall rät Philippe Dafflon zu bestimmtem Auftreten. Wer selber angegangen wird, müsse den Attackierenden in die Schranken weisen, nicht aggressiv, aber laut und bestimmt. Ebenfalls wichtig sei, dem anderen mit den Händen die Grenzen aufzuzeigen, ohne ihn zu berühren. Aber, das sei natürliche keine Patentlösung. «Eine perfekte Massnahme für solche Fälle gibt es nicht», meint Dafflon.

Grosse Probleme gibt es in der Freiburger Vorortsgemeinde eigentlich nicht, sagt Initiant Michel Favre. Doch genau das sei der Punkt. «Wir leisten hier Präventionsarbeit. Wir wollen nicht erst warten, bis etwas passiert», meint Favre. Auf andere Gemeinden könne man das Modell allerdings nicht automatisch übertragen.

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