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Captain Stephanie Waeber geht bei YB mit Leistung voran

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Im Playoff-Halbfinal der Women’s Super League gegen Servette steht YB mit Captain Stephanie Waeber vor dem Rückspiel mit dem Rücken zur Wand.

Nach 2019 (0:5 gegen den FCZ) verlor Stephanie Waeber mit den YB-Frauen Ende April zum zweiten Mal einen Schweizer-Cup-Final. Gegen Servette Chênois lief der Ball nur selten für die Bernerinnen, nach 90 Minuten stand eine knappe 2:3-Niederlage zu Buche – auch, weil YB ein Tor kassiert hatte, das aufgrund einer Abseitsposition einer Genferin nicht hätte zählen dürfen. Eben dieses Servette ist nun auch Gegner von Waeber und Co. in den Playoff-Halbfinals der Women’s Super League. Und erneut machen die Genferinnen YB das Leben schwer. Gleich mit 4:0 gewannen sie am letzten Wochenende das Hinspiel in Bern. «Servette hat sehr gute Spielerinnen mit viel Erfahrung, die wissen, wie sie in solchen Partien spielen müssen. Genf ist clever, abgeklärt und auch physisch parat. Das macht es uns so schwierig», erklärt Waeber vor dem Rückspiel vom Pfingstsonntag in Carouge (16 Uhr). Überflüssig zu sagen, dass die Heimpleite auf die Moral des Teams der deutschen Trainerin Imke Wübbenhorst schlug. «Das haben wir uns natürlich komplett anders vorgestellt. Als wir mit einem 0:2 in die Pause gingen, dachten wir, dass nochmals alles möglich ist mit den Fans im Rücken. Am Ende 0:4 zu verlieren ist hart. Wir waren alle enttäuscht, dass wir nicht die Leistung zeigen konnten, wozu wir während der Saison sonst fähig waren.» Man sei im Hinspiel schlicht nicht auf der Höhe der Anforderungen gewesen.

Deshalb ging es die letzten Tage mitunter darum, die Moral wieder aufzubauen – im Wissen, dass in Genf eine Herkulesaufgabe auf die Mannschaft wartet. «Es war für alle eine Enttäuschung. Ich halte den Kopf hin für die Niederlage», beschreibt Waeber ihre Rolle als Captain der Bernerinnen. Sie sei nicht die, die grosse Worte an ihre Teamkolleginnen richten würde. «Das mache ich weniger. Auch auf dem Platz bin ich eher ruhig und versuche stattdessen mit Leistung voranzugehen.»

Immer professioneller

Mit ihren 23 Jahren gehört Waeber bereits zu den erfahrenen Spielerinnen bei YB, das 2009 den vormaligen FFC Bern im Club integriert hat. Seit die Tafersnerin vor acht Jahren zum Hauptstadtclub gestossen war, ist viel im Frauenfussball geschehen – auch in Bern. «Alles ist gewachsen. Man spürt die Unterstützung innerhalb des Vereins.» Auch werde die Frauenabteilung immer professioneller, was die Verträge betreffe oder allein die Tatsache, dass Spielerinnen ein Auto zur Verfügung gestellt werde. Perfekt sei es indes noch nicht, hält Waeber fest. So teile man zurzeit etwa die Physio noch mit dem Nachwuchsbereich, «und die Infrastruktur ist teils die gleiche geblieben. So trainieren wir noch immer im Neufeld oder im Wyler». Manchmal finde das Training aber auch im Wankdorf statt. «Und wir spielen mehrheitlich im Stadion. Insgesamt wird uns mehr ermöglicht, und es wird zu uns geschaut», sagt Waeber.

Stephanie Waeber setzte sich in der Women’s Super League durch.
Archivbild: Keystone

Einen weiteren Schub im Schweizer Frauenfussball erhofft sich die Freiburger Mittelfeldspielerin durch die Heim-EM im Sommer 2025. «Die Aufmerksamkeit wird dadurch sicherlich noch einmal grösser werden. Das wird helfen, den Frauenfussball in der Schweiz weiter zu fördern. Ich hoffe, dass die EM für einen noch grösseren Boom sorgen und noch mehr Zuschauer in die Stadien bringen wird.» Beim Playoff-Halbfinal-Hinspiel in Bern waren es zuletzt über 2000 Fans, die den Weg ins Wankdorf gefunden hatten.

Die Heim-EM im Kopf

Apropos Heim-EM: Rechnet sich Waeber als Captain einer Spitzenmannschaft und regelmässige Torschützin – sie erzielte in der laufenden Meisterschaft bereits zehn Treffer, so viele wie noch nie zuvor – Chancen auf ein Aufgebot aus? «Das ist schwierig zu sagen, die Konkurrenz auf meiner Position ist gross. Ich werde einfach mein Bestmögliches geben und schauen, was sich ergibt», so Waeber, die von der U16 bis U19 bereits das Dress mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust getragen hatte. Viele dieser Konkurrentinnen für einen Platz in der Nationalmannschaft spielen im Ausland. «Ich bin offen, falls mal eine Anfrage kommt und mich das Projekt überzeugt. Im Moment bin ich aber happy bei YB», erklärt Waeber, die ihren Vertrag mit den Bernerinnen unlängst bis 2026 verlängert hat.

Die Freiburgerin hält es grundsätzlich für wenig wahrscheinlich, hierzulande als professionelle Fussballerin durchs Leben zu kommen. «In Bern ist das aktuell jedenfalls nicht möglich.» Für Waeber ist das aber völlig in Ordnung so. «Das erlaubt es mir, nebenher andere Dinge zu machen. Ich absolviere sehr gerne mein Studium.» In Bern studiert sie Wirtschaft im sechsten Semester. «Danach hänge ich den Master an.» Studium und Fussball – die YB-Frauen trainieren viermal die Woche – würden sich relativ gut vereinbaren lassen. «Die Uni ist sehr flexibel.»

Plötzlich Freistossspezialistin

Als Waeber mit dem Fussball begonnen hatte, dachte sie noch nicht daran, es dereinst so weit zu bringen. Angefangen hatte alles beim FC Tafers. «Ich ging an ein Spiel meines Bruders. Das hat mir so gut gefallen, dass ich ebenfalls Fussball spielen wollte.» So spielten die Geschwister ein paar Jahre im selben Team – mit dem Vater als Trainer. «Ich spielte aus Spass und Freude.» Bis zu den Junioren D blieb Waeber im FC Tafers. In den Selektionstrainings konnte sie sich schliesslich für das Team AFF/FFV empfehlen. «Ab den U14, U15 wurde der Unterschied zu den Jungs dann grösser, und ich konnte körperlich nicht mehr dagegenhalten», erklärt Waeber. Es sei aber von Vorteil, als Mädchen so lange wie möglich bei den Knaben zu spielen. Im Alter von 16 Jahren wagte sie schliesslich den Schritt nach Bern. Das Collège besuchte sie derweil in Freiburg. «Das ging ganz gut.»

Bei YB konnte Waeber ihr grosses Potenzial weiter entfalten. «Mit der U19 gewannen wir dreimal den Meistertitel. Wir haben die Liga dominiert», blickt die Freiburgerin, die kürzlich von den Kolleginnen aller Women’s-Super-League-Teams in die «Golden eleven» – die besten elf Spielerinnen der laufenden Saison – gewählt wurde, zurück. Bei der Konkurrenz hatten wohl insbesondere die Freistosskünste Waebers Eindruck hinterlassen. Viele ihrer zehn Saisontore erzielte sie nach einem ruhenden Ball. Weshalb sie zu einer Freistossspezialistin wurde, könne sie selbst nicht sagen, so Waeber mit einem Lächeln. «Ich schiesse zwar nach dem Training noch ab und zu aufs Tor, aber so richtig erklären kann ich es mir auch nicht. Ich habe einfach einen Lauf.» Letztlich gehört diese Qualität wohl zur Polyvalenz der Freiburgerin. «Im Nachwuchs habe ich sogar in der Verteidigung gespielt, als Rechtsaussen oder als Innenverteidigerin. In der U14 und U15 spielte ich dann mehrheitlich im Zentrum und bei YB ab und zu auch als Stürmerin. Ich ziehe aber eine Position im Mittelfeld vor.» Dort ist sie der verlängerte Arm von Trainerin Wübbenhorst und gibt den Takt vor – mehr mit ihren Antritten und Pässen als mit lautstarken Worten.

Women’s Super League
Kontroverse um die Playoffs

Seit der Saison 2021/22 wird der Kampf um den Meistertitel in der Women’s Super League in Playoffs entschieden. Während die Viertelfinals und Halbfinals in Hin- und Rückspielen entschieden werden, gibt es im Final nur ein Spiel – heuer am 26. Mai in Thun. Die damals von der Liga als Revolution verkündete Modusänderung ist aber umstritten. So kassierte Servette in der letzten Saison nur gerade eine Niederlage – im Playoff-Final gegen den FC Zürich. «Das ist der Scheiss an diesem Modus. Man kann am Ende der Saison Sechster sein und trotzdem noch Meister werden und in der Champions League spielen», hatte die Genferin Coumba Sow damals ihren Unmut kundgetan. Wie Dominik Erb, Mediensprecher der Women’s Super League, gegenüber dem Onlineportal von 20 Minuten erklärte, seien Überlegungen im Gang, auch den Final über zwei Partien auszutragen. Grundlegende Änderungen im Spielmodus könnten jedoch erst auf die Saison 2026/27 umgesetzt werden, da der Modus an die Liga-Partnerschaften gekoppelt sei.

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