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Carlsen hat “Nepo” geknackt

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Magnus Carlsen thront aller Voraussicht nach weitere Jahre als Schach-Weltmeister. Mit zwei Siegen am Freitag und Sonntag deklassierte der Norweger den Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi aus Russland.

Den Grundstein legte der König am Brett beim Titelkampf in Dubai zunächst mit dem Sieg in einem epischen Fight. Von dieser Niederlage am Freitag erholte sich der Herausforderer nicht: Am Samstag willigte der Russe mit den weissen Figuren schnell in ein Remis ein und am Sonntag musste er sich nach einem Fehlgriff mit Schwarz demontieren lassen. Die Weltnummer 1 führt im Duell der beiden 31-Jährigen nach acht Partien 5:3. Carlsen hat “Nepo” geknackt. Dass der Russe in den maximal sechs verbleibenden Partien noch zurückschlagen wird, kann sich kaum einer vorstellen, am wenigsten wohl Nepomnjaschtschi.

Historische Partie

Egal was noch passiert, die sechste Partie wird in die Geschichte eingehen. Am Freitagabend gegen Mitternacht Ortszeit, nach acht Stunden und der WM-Rekordzahl von 136 Zügen, hatte das Genie den Gegner in die Knie gezwungen. Der Herausforderer Nepomnjaschtschi musste Carlsen nach einer epischen Partie zum Sieg gratulieren.

Es sind nicht die Rekordzüge, welche dieses eine Spiel so speziell machen. Da waren keine Jahrhundert-Kombination oder spektakuläre Opfer das prägende Element. Es war der stundenlange Fight, die Fehlgriffe von beiden in Zeitnot, das unerbittliche Angreifen von Carlsen in allen möglichen Varianten.

Der 31-jährige Norweger kreierte jene Stellungen, die ihn so gefürchtet machen. Jene Stellungen, die ihn im Januar 2010 als bislang jüngsten Spieler (19 Jahre und 1 Monat) und seit 2011 ununterbrochen zur Nummer 1 der Welt werden liessen. Jene Stellungen, die ihn 2013 zum Weltmeister machten und 2014, 2016 und 2018 die Krone erfolgreich verteidigen liessen. Er kitzelte den kleinsten Vorteil heraus, führte die Partie auf schwer berechenbare Pfade, zermürbte den Gegner mit immer wieder neuem Spielaufbau und verleitete ihn so zu einem Fehler.

Nach zuvor fünf eher flauen Partien, die nicht die Remisbreite verliessen, kam am Freitag Würze ins Spiel. Und zwar in dem Moment, als der mit Weiss spielende Carlsen seine Dame gegen zwei Türme tauschte. Diese Stellungen erfordern viel mehr Rechenleistung, da die gängigen Muster fehlen. Prompt kamen beide in Zeitnot, denn die ersten 40 Züge müssen in je zwei Stunden gezogen werden. Carlsen hatte für die letzten zehn Züge bis zur Zeitkontrolle nur noch fünf Minuten übrig – logisch fand er nicht mehr die optimalen Kombinationen. Nepomnjaschtschi erhielt gleich zweimal die Gelegenheit, sich einen Vorteil zu verschaffen. Doch der Russe zögerte, wählte eine zu komplizierte Variante und geriet selber in Zeitnot.

Nach dieser Phase des Blitzschachs gab es ein Durchatmen. Die Spieler erhielten je eine Stunde zusätzlich sowie den Zeitaufschlag von jeweils einer halben Minute pro Zug. Aber die Partie flachte nicht ab, obwohl die Computer die Partie als remis berechneten. Doch die Spieler am Brett wussten dies ja nicht. Carlsen hatte das Gefühl, besser zu stehen. Verlieren konnte er nicht mehr. Mit immer neuen Variationen knete er den Russen durch. Wieder herrschte Zeitnot, Carlsen zählte darauf, dass der Fehlgriff Nepomnjaschtschis mal kommt. Nach 80 Zügen hatte der Russe neben seinem König noch seine Dame und einen Bauer, Carlsen Turm, Pferd und drei Bauern. Nach 115 Zügen wehrte sich der Russe immer noch verzweifelt. Er hatte nur noch die Dame, Carlsen Turm, Pferd und zwei Bauern.

Gemäss Computer war es immer noch remis. Aber eben eine ausserordentlich schwer zu verteidigende Punkteteilung. In Zeitnot verlassen sich die Spieler mehr auf ihr Gefühl als auf die Rechnerei. Nach acht Stunden und einer erneuten Umgruppierung ahnte Carlsen, dass ein Damenzug des Russen nicht präzise genug war. Es gelang ihm, das Pferd von den Deckungsaufgaben des Königs zu befreien, er drückte mit den Bauern auf die Grundlinie des Gegners, zunächst sah der Computer den Weg zum Sieg, wenige Züge später auch Carlsen und kurz darauf erkannte Nepomnjaschtschi ebenfalls die Hoffnungslosigkeit. Er ersparte sich die Schmach, bis zum bitteren Ende vorgeführt zu werden und gab auf.

Wohl noch ein paar flaue Partien

Der Russe kann den Ausnahmespieler kaum mehr vom Thron zu stürzen. Noch hat er dreimal Weiss, um auf einen Sieg zu drängen. Dazu muss er aber die Taktik ändern. Bisher spielte er auf Sicherheit und zögerte jeweils, um aus einer leicht bessern Stellung auf Angriff zu spielen. Zu sehr fürchtete er den Gegenschlag. Aber ohne Risiko ist gegen Carlsen nichts zu holen. Einfach überspielen lässt er sich nicht, ohne knifflige Situationen wird er keinen Fehlgriff machen.

Andererseits droht dem Russen bei kopflosen Angriffen eine weitere Niederlage. Diese Demontage will er kaum über sich ergehen lassen. Die meisten Beobachter rechnen damit, dass er sich mit achtbaren Remis aus der Affäre ziehen wird.

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