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Carola Fasel kehrt nach einer komplizierten Saison in Nancy zu YB zurück

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Carola Fasel war ausgezogen, um in Frankreich bei der AS Nancy Lorraine als Profispielerin ihren Fussball-Rucksack zu füllen. Nun kehrt sie zu YB zurück, mit vielen Erfahrungen im Gepäck – aber anderen, als sie sich erhofft hatte.

Nach elf Jahren bei YB war Carola Fasel im letzten Sommer zur AS Nancy Lorraine in die zweithöchste französische Division gewechselt. Im Nordosten Frankreichs unterschrieb sie ihren ersten Vertrag als Profifussballerin. Der Schritt ins Ausland war ein grosser – und er sollte die ehrgeizige Innenverteidigerin fussballerisch weiterbringen. Doch es kam anders als erwartet. Weshalb, erzählt die Wünnewilerin, die in drei Tagen 24 Jahre alt wird, im Interview mit den FN.

Carola Fasel, mit welchen drei Worten würden Sie Ihre erste Saison als Profifussballerin im Ausland beschreiben?

Turbulent, intensiv, lehrreich.

Warum turbulent?

Zum einen, weil viele Sachen für mich neu waren: Erstmals alleine wohnen, und das gleich im Ausland, eine neue Liga, ein neuer Verein, eine neue Sprache – da kam einiges zusammen, das ich meistern musste. Nancy ist zum Glück ein sehr familiärer Verein, ich habe mich da von Anfang an wohlgefühlt. Und weil einige neue Spielerinnen ins Team kamen und sich in der gleichen Situation befanden wie ich, habe ich relativ rasch den Anschluss gefunden. Zum anderen war die Saison deshalb sehr turbulent, weil ich nie gewusst habe, was morgen ist.

Inwiefern?

Im Juli begannen wir ganz normal mit der Saisonvorbereitung, da war Corona kein Thema. Die Meisterschaft konnten wir wie geplant anfangen, doch nach fünf Spielen wurde alles unterbrochen. Im November und Dezember durften wir gar nicht mehr trainieren. Im Januar ging die Vorbereitung wieder los, da hiess es, die Meisterschaft könne fortgesetzt werden. Wir haben auch einige Testspiele ausgetragen. Doch der Re-Start wurde immer wieder verschoben, weil die 2. Division der Frauen als nicht professionell eingestuft wurde. Es gibt zwar einige Profispielerinnen in der D2, aber es hat in den Teams auch Amateurinnen. In der obersten französischen Liga konnte Fussball gespielt werden, bei uns kam an Ostern der definitive Abbruch.

Nancy hatte in dieser Saison den Aufstieg in die 1. Division angestrebt. Daraus ist demnach nichts geworden?

Ja, wir waren sportlich ambitioniert, hatten einige sehr gute Testspielresultate erzielt und waren entsprechend zuversichtlich. Wir sind dann aber wegen Verletzungspech unglücklich gestartet und wussten resultatmässig nicht zu überzeugen. Ich bin jedoch überzeugt, dass sich das im Verlauf der Saison geändert hätte, nur konnten wir das nicht beweisen.

Wie haben Sie sich fit gehalten während der Lockdowns in Frankreich?

Beim ersten Lockdown im November und Dezember haben wir vom Verein ein Trainingsprogramm für zu Hause erhalten. Mir mussten unsere Laufeinheiten mit einer App messen und die Auswertungen unserem Coach schicken. Nach dem zweiten Lockdown, der nach Ostern zum Saisonabbruch führte, bin ich nach Wünnewil zurückgekehrt und habe meine individuellen Trainings selber zusammengestellt. Weil ich neben dem Fussball Sportwissenschaft studiere, habe ich den Vorteil, dass ich weiss, wie man richtig trainieren muss und was mir liegt. Und seit vier Wochen trainiere ich mit dem Frauenteam der Young Boys

Sie konnten in Nancy kaum trainieren und noch weniger spielen, dennoch sagten Sie eingangs, die Saison sei lehrreich gewesen. In welcher Hinsicht?

Aus sportlicher Sicht hat mir das Jahr nicht so viel gebracht wie erhofft. Als Mensch konnte ich aber viel lernen: Mich immer wieder auf neue Umstände einstellen, das Ziel nicht aus den Augen verlieren, mich für die individuellen Trainings immer wieder motivieren und mir immer wieder vor Augen führen, was ich will und warum ich das mache – all das hat mich als Persönlichkeit reifen lassen. Ich habe gelernt, mich zu reflektieren und mehr Verantwortung zu übernehmen.

Dennoch verlassen Sie Frankreich und kommen zum Fussballspielen wieder in die Schweiz. Weshalb?

Ausschlaggebend war die Lage um Corona und die Unsicherheit, wie sich das Ganze entwickelt. Für mich war klar, dass ich in einer höchsten nationalen Liga spielen will, weil da die Gefahr am kleinsten ist, dass eine Meisterschaft abgebrochen wird. Es ist wichtig, dass ich wieder zu Spielzeit komme, und das ist bei YB der Fall. Mein Ziel ist es, mich aus dem erweiterten Schweizer Natikader ins Team zu spielen. Ich kann mich aber nur aufdrängen, wenn ich regelmässig zum Einsatz komme und meine Qualitäten zeigen kann.

Warum zieht es Sie zurück zu YB, wo Sie bereits elf Jahre gespielt haben, und nicht zu einem anderen Verein der Women’s Super League oder ins Ausland?

YB hat mir in den letzten Jahren sehr viel gegeben, und es ist schön, wenn man heimkehren und etwas zurückgeben kann. Das Team hat sehr viele junge, talentierte Spielerinnen, ich möchte ihnen mit meiner Erfahrung helfen und sie unterstützen. In der Schweiz hat das Gesamtpaket am besten gepasst. Im Rahmen meiner Masterausbildung in Spitzensport muss ich im nächsten Jahr ein Praktikum absolvieren. Ich habe die Möglichkeit, dies im Ausbildungszentrum des Schweizer Fussballverbandes SFV zu machen. Das passt perfekt.

Bei YB sind Sie nicht mehr Profi.

Ob Profi oder nicht, das ist für mich nicht entscheidend. In Frankreich war ich zwar auf dem Papier Profi, aber ich habe nebenbei mein Fernstudium gemacht. Dieser Ausgleich ist wichtig für mich, ich brauche neben dem Fussball auch eine intellektuelle Herausforderung. Zudem denke ich auch an die Zeit nach meiner Karriere, dafür ist eine gute berufliche Ausbildung sehr wichtig.

Die Women’s Super League wurde diese Saison mehr vermarktet, hat zum Beispiel auch viel mehr Fernsehpräsenz erhalten. Wie haben Sie das aus der Ferne wahrgenommen?

Ich habe mir sehr viele Spiele der Women’s Super League angeschaut. Die Entwicklung, die der Frauenfussball in der Schweiz aktuell durchmacht, ist sehr positiv. Die regelmässigen TV-Spiele wecken das Interesse von Medien, Zuschauern und Sponsoren gleichermassen. Es wurden im Fernsehen öfters Porträts von Fussballerinnen ausgestrahlt, dadurch steigen ihre Popularität und ihr Wiedererkennungswert. Ich weiss von einigen Spielerinnen, die nun auf der Strasse angesprochen werden und positive Rückmeldungen erhalten. Für die Qualität unseres Fussballs ist das alles sehr förderlich.

Ist das Thema Ausland für Sie erledigt?

Bei Nancy hatte ich einen Stammplatz, und ich hatte eine wichtige Rolle im Team inne. Ich habe gesehen, dass es sportlich im Ausland reichen würde. Insofern schliesse ich nicht aus, dass ich es in zwei, drei Jahren nochmals versuche. Vorerst konzentriere ich mich aber voll und ganz auf YB.

Wie sieht da das Programm für die kommenden Wochen und Monate aus?

Mit dem neu verpflichteten Trainer Aurélien Mioch haben wir nach Meisterschaftsende der WSL weitertrainiert. Jetzt haben wir vier Wochen Pause, das heisst, drei Wochen frei und dann eine Woche, in der wir individuell trainieren. Am 19. Juli beginnt dann die Saisonvorbereitung, es wird Testspiele geben, und am 21. August beginnt die Meisterschaft. Da wollen wir unsere beste Seite zeigen.

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