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Champ-Olivier: Vom Badhaus zur Wunderkiste der Gebrüder Köbeli

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Das Anwesen Champ-Olivier unterhalb des Bodemünzi in Murten.
Etelka Müller

Dass das Anwesen Champ-Olivier in Murten einst ein Mineralbad war, ist nur wenigen bekannt. Heute gehört es den Gebrüdern Köbeli. Sie haben einen weltoffenen Ort geschaffen, der fast alles möglich macht.

Wer weiss noch, dass das Anwesen Champ-Olivier beim gleichnamigen Kreisel in Murten einst ein geschätztes Mineralbad war? Das Wasser soll besonders heilsam gegen rheumatische Schmerzen, Gicht und Hautkrankheiten gewesen sein, ist im Buch «Murten im Wandel» des Murtner Stadtarchivars Markus Rubli nachzulesen. Im grossen Tanzsaal des Anwesens fanden Kostümbälle wie auch Solennitätsfeste statt. Heute stellen die Gebrüder Markus und Daniel Köbeli den Tanzsaal für Hochzeiten, Geburtstagsfeste oder auch Rockkonzerte zur Verfügung. 

Einladung und Eintrittskarte zu Kostümbällen im alten Champ-Olivier. Lithografien von Isaak Brugg, 1841 und 1849. Aus dem Buch «Murten im Wandel» aus dem Jahr 1983 von Markus Rubli. 
zvg

Doch zurück zu den Anfangszeiten: Wie der vor zwei Jahren verstorbene Kunsthistoriker Herman Schöpfer im Buch «Seebezirk II» schreibt, ist das Etablissement 1718 erstmals erwähnt und gehörte Heinrich Vissaula von Murten. Das Badgut sei wegen seiner Quelle lokal bekannt gewesen. Es habe einen Badwirt gegeben, ein Pintenrecht und ab 1830 ein Herbergsrecht. Neben dem Wirts- und Wohnhaus gehörten das Bad, Scheunen und Stallungen zum Gut nahe dem Bodemünzi. Doch 1867 brannte das Anwesen komplett nieder. Der damalige Besitzer Louis Descotterd errichtete für Wirtshaus, Tanzsaal und Ökonomie separate Gebäude. Das Bad war Geschichte, zwei Quellen gehören jedoch weiterhin zum Grundstück, wie sich bei einem Besuch bei Daniel Köbeli zeigt.

Oben: Das alte Bad Champ-Olivier, abgebrannt 1867. Bleistiftzeichnung von Eduard Kinkelin um 1840.
Unten: Das neue Champ-Olivier. Federzeichnung von Hans Gessler um 1880. Beides aus dem Buch «Murten im Wandel» aus dem Jahr 1983 von Markus Rubli. 
zvg

Der Tanzsaal wurde anstelle des Bads gebaut. Die Holzkonstruktion – ein offener, halb stehender und halb liegender Dachstuhl – ist laut dem Bericht von Herman Schöpfer der letzte Vertreter dieses Typs in der Region und steht laut Daniel Köbeli unter Denkmalschutz. 

Gemäss dem Bericht des Murtner Stadtarchivars Markus Rubli hatte das Wirtshaus Champ-Olivier bis in die 1930er-Jahre Bestand. In den Jahren danach diente das Anwesen der Landwirtschaft und war über 20 Hektaren gross. Heute umfasst die Parzelle rund eine Hektare Land und grenzt an die Murtner Umfahrungsstrasse. 

Imker, Funker und Sportler

Wer nun auf dieser Umfahrungsstrasse fährt, kann auf dem Anwesen ein altes Schiff und Figuren entdecken und sich wundern, was es wohl damit auf sich hat. Genau das ist auch die Intention von Daniel und Markus Köbeli, die das Anwesen 2016 kauften und seitdem viele Stunden in die Renovation der Liegenschaft investiert haben. Entstanden ist ein weltoffenes Gut, das allen offen steht: «Im Wohnhaus gibt es neben den Wohnungen auch eine Ferienwohnung, im ehemaligen Knechthaus einen Aufenthaltsraum für alle; es gibt ein Funkerhaus, ein Bienenhaus und den Tanzsaal mit Billardtisch und Töggelikasten, welchen wir günstig zur Verfügung stellen», sagt Daniel Köbeli und zeigt der Besucherin die verschiedenen Räume, welche die verschiedensten Menschen aus der Region für ihre Hobbys nutzen. Es gehe nicht darum, Geld zu verdienen, betont der 68-Jährige: 

Es soll für alle erschwinglich sein. Auch für jene, die weniger haben.

Es bereite Freude, wenn andere Freude haben, sagt der Bruder des Murtner Regisseurs Markus Köbeli fröhlich. 

Auch für einen Filmdreh diente das Anwesen: 2019 fanden Aufnahmen für den Film «Luchsinger und die Götter» von Markus Köbeli statt. Der Streifen feierte diesen Sommer im Open-Air-Kino Murten Premiere. 

Filmdreh im Tanzsaal. Ganz links im Bild ist der Regisseur Markus Köbeli zu sehen. 
zvg

Der SAC hat einen Lagerraum auf dem Anwesen, eine ehemalige Pferdebox dient für Skyke-Sportgeräte. Das Huhn Paula gackert lautstark, beim Hühnerhaus wartet eine schmucke Pergola mit Feuerstelle sowie eine Boule- und Pfeilbogenbahn auf die nächste Gesellschaft: «Wir machen keine grosse Werbung, aber durch Mund-zu-Mund-Propaganda kommen immer wieder Leute zu uns.» So zum Beispiel auch der Curling-Verein aus Düdingen. 

Champ-Olivier ist ein Ort, wo sich die Leute unkompliziert begegnen können.

Daniel Köbeli

Für die Curling-Freunde habe er eine Bauern-Olympiade organisiert, erzählt Daniel Köbeli, der als Sozialpädagoge arbeitete. 

Der Tanzsaal mit der denkmalgeschützten Dachkonstruktion.
zvg

Im Tanzsaal habe es schon eine Kleiderbörse, Tanzkurse und verschiedene Feiern gegeben. Die Räume sind alle mit alten Möbeln ausgestattet, um den Charme der alten Räumlichkeiten zu erhalten. So auch das Atelier und die Galerie in einem Nebenraum, die Kunstschaffende für Ausstellungen nützen können. Er habe die Umbaupläne selber gezeichnet und auch sehr viele Umbauarbeiten selber gemacht, was zwar herausfordernd gewesen sei, ihm aber sehr viel Spass bereitet habe, erzählt Daniel Köbeli. Seiner Kreativität sei an diesem Ort keine Grenzen gesetzt. «Was gibt es Schöneres?», fragt er rhetorisch und lacht verschmitzt. Er sei früher alle vier bis fünf Jahre umgezogen, im Champ-Olivier sei er angekommen: «Hier bleibe ich.»

Abgeschlossen ist das Projekt aber noch nicht: «Es gibt noch viele Ideen, die aber noch nicht ausgereift sind. Es kommt bestimmt noch etwas», sagt Daniel Köbeli fröhlich. 

Daniel Köbeli legt gerne selber Hand an. 
zvg

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