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Christkönig? Von der unpolitischen Politik des Christentums

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Kaltes Wetter, kurze Tage, wenig Licht. So langsam geht das Jahr dem Ende entgegen. Etwas anders sieht es im Kalender des Kirchenjahres aus. Darin markiert bereits der morgige Sonntag das Jahresende mit dem Christkönigsfest oder etwas genauer, dem «Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls». Der triumphalistische Ton, der damit angeschlagen wird, mag gegenwärtig nicht mehr so recht zu überzeugen. Bei seiner Einführung 1925 durch Papst Pius XI wurde die politische Dimension dieses Festes explizit gegen den aufkeimenden Laizismus jener turbulenten Zeit in Anschlag gebracht. Trotz des zeitlichen Grabens, der zwischen unseren Zwanzigern und denen des letzten Jahrhunderts klafft, stellt uns besagtes Hochfest im Grunde vor eine äusserst aktuelle Frage: Wer hat die Macht?

«Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.» Diesen geheimnisvollen Satz äussert Jesus, als er vor Pilatus steht und sein Urteil erwartet. Sein Königreich ist nicht von dieser Welt, und doch ist er König des gesamten Universums. Was bedeutet das? Zunächst bedeutet es nicht, wie viele Zeitgenossen annehmen, dass der christliche Glaube nichts mit Politik zu tun hat. Politik ist ja die Regelung gesellschaftlicher Beziehungsverhältnisse. In ihr wird versucht, menschliches Zusammenleben so gut wie möglich zu gestalten. Daran ist dem christlichen Glauben viel gelegen. Es bedeutet aber, dass Christus sich nicht auf die Machtspiele der politischen Fraktionen seiner Zeit eingelassen hat. Hier begegnet uns eine grundsätzliche Kritik gegenüber einer bestimmten Form von politischem Handeln – damals wie heute: die eigenen Interessen durchsetzen, koste es, was es wolle; den anderen Menschen nur noch als Feind wahrzunehmen und in ihm einzig ein Hindernis zu sehen; das Eigene zuerst, wenn nötig mit Gewalt!

So ist das Königreich Christi tatsächlich nicht. Aber deswegen ist es noch lange nicht «unpolitisch». Christsein hat eminent politische Auswirkungen, weil es um die Neukonfigurierung von menschlichen sowie nichtmenschlichen Beziehungen geht. Weg von der Konkurrenz und Feindschaft, hin zur Vergebung und Nächstenliebe. Dass diese Form von «Politik» das letzte Wort haben wird und deshalb Christus der König des ganzen Universums ist, das ist der Glaube, der in diesem Fest Konkretion erhält.

zvg

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