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Corona-Fälle und Polemik trüben Düdingens Vorfreude auf den Final gegen Neuenburg

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Bevor sie wieder um Bälle kämpfen können, müssen die Düdinger Spielerinnen zunächst einmal zu Hause bleiben.
Charles Ellena/a

Seit Mittwochabend ist klar: Düdingens Gegner im Playoff-Final ist Neuenburg. Weil bei den Senslerinnen fast alle Spielerinnen positiv auf Corona getestet wurden und die Polemik um ihre Finalqualifikation nicht abreissen will, scheint dieser Final jedoch noch weit weg.

Es könnte ein Volleyball-Märchen sein: Der Dorfclub, der sich mit viel Freiwilligenarbeit und Herzblut in der Nationalliga A etabliert hat, steht erstmals im Final und fordert den Neuenburg UC heraus, der am Mittwoch Kanti Schaffhausen im entscheidenden fünften Halbfinalspiel 3:2 niederrang. Wie ein Märchen fühlt sich die Geschichte für den TS Volley Düdingen derzeit allerdings überhaupt nicht an. Da wären zunächst einmal die gesundheitlichen Komplikationen. Nicht weniger als neun Personen aus dem Umfeld der ersten Mannschaft wurden positiv auf das Coronavirus getestet, wie Präsident Christian Marbach gegenüber den FN sagte. Sie befinden sich alle in Isolation, an Training ist momentan nicht zu denken. Zwar liegen viele der positiven Tests schon ein paar Tage zurück, mindestens bis Sonntagabend müssen aber alle betroffenen Spielerinnen zu Hause bleiben. Auf den Final dürfte das keinen direkten Einfluss haben, die Best-of-5-Serie beginnt erst am Ostermontag.

Harsche Kritik von aussen

Zu den Corona-Sorgen gesellen sich bei Düdingen noch andere Turbulenzen. Der Entscheid von Swiss Volley, die Halbfinalserie zwischen Qualifikationssieger Sm’Aesch Pfeffingen und Düdingen abzubrechen, sorgt für nicht enden wollende Polemik. Zur Erinnerung: Das dritte Halbfinalspiel musste kurzfristig abgesagt werden, weil mehrere Baselbieterinnen positiv auf das Coronavirus getestet wurden und das ganze Team in Quarantäne musste. In der Serie stand es zu diesem Zeitpunkt 1:1. Weil die Senslerinnen in den sechs Sätzen allerdings zwei Punkte mehr geholt hatten, wurden sie zum Sieger erklärt.

Daraufhin entfachte ein Kleinkrieg. Als Düdingen auf Facebook den Finaleinzug verkündete, war sich Sm’Aesch-Coach Andi Vollmer nicht zu schade, den Post mit den Worten «beschämend… ganze Volleyball-Schweiz schüttelt den Kopf» zu kommentieren. Auch Geschäftsführer Fabio Back verteilte in Interviews Seitenhiebe  in Richtung Düdingen. Die Basler Spielerinnen kontaktierten die Düdinger Spielerinnen auch direkt, wie Christian Marbach verrät.

Der Entscheid wurde in der ganzen Schweiz diskutiert. «Eskalation im Volleyball-Zoff», titelte der «Blick» am Dienstag auf seiner Website und schrieb unter anderem: «Der Fribourger Klub weckte Groll, weil er Vorschläge abgelehnt haben soll, die Serie doch noch sportlich zu beenden. Die Idee war ein einzelnes Entscheidungsspiel.» Schon Tage zuvor hatte sich auch der ehemalige Düdingen- und aktuelle Schaffhausen-Trainer Nicki Neubauer zu Wort gemeldet. In den «Schaffhauser Nachrichten» liess er sich mit den Worten zitieren: «Was Düdingen macht, ist ganz schlecht für den Sport.»

Marbach: «Ich habe mich in keiner Art und Weise eingemischt»

Was genau macht Düdingen denn? Präsident Christian Marbach mag es eigentlich gar nicht mehr hören, geschweige denn darüber reden. Zu seinem eigenen Schutz lese er nicht, was in den sozialen Medien oder sonst wo geschrieben werde. Aber es werde ihm natürlich zugetragen. Im Telefongespräch ist ihm anzuhören, dass ihn die ganze Sache mitnimmt. «Ich bin mir das nicht so gewöhnt und entsprechend auch nicht so resistent», sagt er. Die Heftigkeit der Debatte kann er nicht verstehen, ja, eigentlich nicht einmal die Debatte selbst. «Es wurde einfach das Reglement angewandt.» Ein Reglement, das vor den Playoffs einstimmig verabschiedet, also auch von Sm’Aesch Pfeffingen gutgeheissen wurde.

Er sei auch nie von Swiss Volley angefragt worden, ob Düdingen einen Entscheidungsmatch spielen wolle, präzisiert Marbach. «Ich bin froh, dass ich nicht darüber entscheiden musste.» Als Liga-Präsident – dieses Amt bekleidet Marbach seit fünf Jahren – hätte er wohl geraten, ganz einfach das Reglement anzuwenden, als Club-Präsident hätte er sich aber rausgehalten, beteuert er. Er habe einzig gegenüber Sm’Aesch Pfeffingen gesagt, er gehe davon aus, dass das Reglement angewandt werde, als ihn der Club kontaktiert habe, ansonsten habe er keinerlei Einfluss auf den Entscheid von Swiss Volley gehabt, sagt Marbach. «Ich habe mich in keiner Art und Weise eingemischt.»

Swiss Volley rechtfertigt sich

Swiss Volley hat in den letzten Tagen versucht, die Wogen zu glätten. Unter dem Titel «Fakten zum Playoff-Finaleinzug von TS Volley Düdingen» beantwortete Geschäftsführer Philippe Saxer auf der Verbandshomepage einige Fragen. Er zitierte dabei unter anderem aus dem Reglement: «Wird ab dem 16. März eine Isolation/Quarantäne verordnet, werden die ausgetragenen Spiele gewertet und die Serie wird nicht mehr weitergespielt.» Und er beantwortete auch die Frage, ob es denn zeitlich nicht machbar gewesen wäre, noch ein drittes Spiel zu organisieren. «Diese Option wurde mit den Teams bereits beim Erstellen der Weisungen mitberücksichtigt. Aufgrund der Vorgaben des internationalen Volleyball-Verbands (FIVB) müssen wir die Meisterschaft am 18. April beendet haben, da unter anderem unsere Nationalteamspielerinnen in den Vorbereitungen für offizielle Wettspiele des europäischen Volleyball-Verbands (CEV) involviert sind», schreibt Saxer. «Dazu kommt, dass zahlreiche ausländische Spielerinnen in ihren Nationalteams Aktivitäten haben werden, die aufgrund der Vorschriften des FIVB eingehalten werden müssen.» Unter anderem deshalb sei kein weiteres Datum zur Verfügung gestellt worden.

Durch die Corona-Fälle bei Düdingen hat sich der umstrittene Entscheid im Nachhinein wohl ohnehin als richtig erwiesen. Diesmal wären es die Senslerinnen gewesen, die nicht zum Entscheidungsspiel hätten antreten können. «Was wäre dann entschieden worden?», fragt Marbach. Hätte Düdingen dann verloren, weil es nicht antreten konnte? Oder hätte dann doch wieder die Punktedifferenz entschieden? «Diesmal hätte es kein Reglement dafür gegeben», schliesst Marbach.

Im Final Aussenseiter

Vorfreude auf den ersten Playoff-Final der Clubgeschichte will beim Präsidenten nicht recht aufkommen. «Dieser Final scheint noch weit weg, es ist wirklich gerade alles sehr mühsam.» Bei all den Emotionen kann zum Schluss ein nüchterner Blick auf die Statistik nicht schaden. Und der zeigt: Düdingen steigt gegen Neuenburg als Aussenseiter in die Serie. Die Senslerinnen haben in dieser Saison beide Meisterschaftsspiele gegen NUC verloren.

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