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Cremo wählt Georges Godel an die Spitze des Unternehmens

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Die Aktionäre der Cremo haben an einer ausserordentlichen Generalversammlung Alt-Staatsrat Georges Godel in den Verwaltungsrat gewählt. Gemäss dem Unternehmen ist das Ergebnis der umstrittenen Wahl klar ausgefallen.

Im Vorfeld der ausserordentlichen Generalversammlung vom Freitag gab die Kandidatur von Georges Godel zum neuen Verwaltungsratspräsidenten des Milchverarbeitungsunternehmens Cremo AG in Villars-sur-Glâne viel zu reden. Im Fokus stand das ramponierte Image des ehemaligen Magistrats. In seinem anfangs 2022 erschienenen Buch «Secrets et confidences d’un président» hatte Godel im Gespräch mit einem Journalisten Dinge aus seiner Amtszeit als Staatsrat ausgeplaudert. Dadurch hat er möglicherweise das Amtsgeheimnis verletzt (die FN berichteten). In der Folge trat Godel als Verwaltungsrat bei den Freiburgischen Verkehrsbetrieben TPF und der Kantonalbank zurück. 

Verschiedene Politiker äusserten die Kritik, dass sich Godel nur kurz nach dieser Affäre wieder einen Verwaltungsratsposten krallen möchte. Dem schloss sich auch die Cremo-Minderheitsaktionärin Prolait AG an. 

Bloss solides Ergebnis?

Allen Unkenrufen zum Trotz wurde Godel jetzt aber doch in den Verwaltungsrat von Cremo gewählt. Er folgt auf Alexandre Cotting, der anfangs Jahr seinen Rücktritt auf den 3. Februar bekannt gab. Wie viele Stimmen Godel auf sich vereinen konnte, kommuniziert das Unternehmen nicht. «Nur so viel: Das Ergebnis war klar», sagt Generalsekretär Thomas Zwald.

Misstrauen bei Prolait

Dass nun aber alles in Butter wäre, kann nicht behauptet werden. Mit ihrer Enthaltung signalisierte zumindest Prolait deutlich, dass sie mit den Vorgängen rund um die Neubesetzung des Verwaltungsratspräsidiums nicht zufrieden ist. «Wie sollten wir jemanden wählen, ohne die Gründe für den Rücktritt von Alexandre Cotting zu kennen?» Prolait sei sich mit Cotting und der Direktion darin einig gewesen, dass sich die Cremo AG aufgrund ihrer finanziellen Probleme neu positionieren müsse, insbesondere was die Marke «Cremo» angehe. Das brauche aber Zeit. «Was sollte Godel besser machen als Cotting? Oder liegen schon andere Lösungen vor, über die man uns nicht informiert?», fragt sich darum Benoît.

Prolait bleibe nun nichts anderes übrig, als das Ergebnis zu akzeptieren, allerdings unter einer Bedingung: Prolait stellte den Antrag, dass das Präsidium künftig jedes Jahr neu gewählt werden müsse, und zwar durch die Aktionärsversammlung. Heute kann diese nur die Mitglieder des Verwaltungsrats wählen, der Verwaltungsrat konstituiert sich sodann selbst. Über den Antrag soll an der ordentlichen Generalversammlung im Juni abgestimmt werden. 

Hohe Erwartungen an Godel

In jedem Fall sind die Erwartungen an Godel von allen Seite hoch. «Er muss nun das Vertrauen der Aktionäre, des Personals und der Wirtschaft zurückgewinnen», sagt Benoît. «Das kann er aber nicht alleine. Es braucht weitere kompetente Mitglieder im Verwaltungsrat.» Prolait habe diesbezüglich bereits Vorschläge gemacht. Denn Cremo sei kein simples Landwirtschaftsunternehmen, so Benoît. «Der Milchmarkt ist stark unter Druck geraten. Die Milchproduktion ist unattraktiv geworden, die Produzenten erhalten zu wenig Unterstützung, die Kosten sind zu hoch.» Dazu kämen Zwänge, wie etwa die Reduktion von CO2-Emissionen. «Der Milchpreis ist zwar gestiegen, aber das Geld fliesst nicht zu den Produzenten und den Verarbeitern. Wir müssen unbedingt herausfinden, wie wir Mehrwerte generieren können.»

Yerly erwartet von Godel, dass er den Verwaltungsrat eint und dass er Strategien und Massnahmen diskutiert, welche die Geschäftsleitung bereit ist, umzusetzen, um das Cremo-Schiff wieder auf Kurs zu bringen. «Ich zähle auf Georges Godel. Er hat dafür das nötige Format.» Nicht so sein Vorgänger? Solange die Rechnung 2022 noch nicht öffentlich sei, könne er keine Details über die Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Freiburgischen Milchverband und Alexandre Cotting bekannt geben, sagt dazu Yerly. Aber: «In seinem Kündigungsschreiben hat Cotting geschrieben, dass er das Vertrauen des Verwaltungsrats verloren habe.» 2020 und 2021 schrieb Cremo Verluste in Millionenhöhe, und auch 2022 soll ein Defizit resultieren. 

Überkapazitäten

Das Hauptproblem von Cremo seien die Überkapazitäten in der Produktion, sagt Yerly. «Wir haben eine Kapazität von 700 Millionen Litern Milch, verarbeiten aber nur 320 Millionen Liter. Das Maximum, das wir je verarbeitet haben, sind 500 Millionen Liter Milch.» Ob es für die Problemlösung weitere Schliessungen von Produktionsstandorten der Cremo braucht und damit verbunden Entlassungen, könne man heute nicht sagen, so Yerly. Ob Marketingmassnahmen, wie sie Prolait fordert, allein helfen, um das Unternehmen aus den roten Zahlen zu bringen, darf aber bezweifelt werden.

Yerly hält mit seiner Kritik an Prolait jedenfalls nicht zurück: «Vor rund vier Jahren hat Prolait 70 Millionen Liter Milch an den Milchhändler Mooh in Zürich abgegeben. Sollen sie diese Menge doch wieder zurückbringen, dann würden sie etwas Konkretes zur Verbesserung der Lage von Cremo tun.» 

«Jetzt muss gearbeitet werden»

Georges Godel seinerseits zeigte sich auf Anfrage der FN zufrieden über seine Wahl. «Ich bin froh, dass es an der Versammlung keine Voten gegen meine Person gab. Die Differenzen liegen alleine zwischen den Milchverbänden.» Er sei nun gerne bereit, sich mit aller Kraft für Cremo einzusetzen – notabene, ohne diese Aufgabe gesucht zu haben. «Der Freiburgische Milchverband hat drei Anläufe genommen, um mich an Bord zu holen. Zunächst wollte ich nicht, wegen meines Alters, und weil ich um die Kritik an meiner Person wusste.» Dann aber, habe er sich gesagt: «Wenn ich etwas zum Erhalt dieses Flaggschiffs der Freiburger Wirtschaft tun kann, umso besser.»

Als Erstes will Godel dafür sorgen, dass der Verwaltungsrat und die Direktion an einem Strang ziehen, und er will Vertrauen beim Personal schaffen. Dann müssten die Probleme analysiert werden, um möglichst schnell Massnahmen ergreifen zu können. «Die Massnahmen müssen vor allem auf eine verbesserte Produktivität und Kosteneffizienz abzielen.» Wie das genau geschehen soll, dazu könne erst an der Generalversammlung im Juni mehr sagen.

  

Wahlen

Zwei neue Geschäftsmitglieder

Der äusserst anspruchsvolle milchwirtschaftliche Kontext sowie die Umsetzung der Unternehmensstrategie erforderten einen starken Verwaltungsrat und eine leistungsfähige Geschäftsleitung, wie die Cremo AG am Freitag mitteilte. Aus diesem Grund werde Letztere mit Dominik Büchel und Alain Deschenaux verstärkt. Büchel war während der letzten 14 Jahren Leiter Verkauf und Marketing bei der Haco AG in Gümligen und vormals Leiter Verkauf Europa bei der Emmi AG. Deschenaux war vorgängig bei der Micarna AG tätig, zuletzt als Leiter Bereich Geflügelverarbeitung. Die Unternehmensstrategie legt den Fokus gemäss Mitteilung insbesondere auf die Aufrechterhaltung hoher Qualitätsstandards, die Sicherung der Rohstoffbeschaffung und die Konsolidierung der Geschäftsbeziehungen mit den strategischen Partnern. rsa

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