«Damit der Wald rentabel ist, brauchen wir Gelder von Bund und Kantonen»

Während der Sessionen im Bundeshaus befragen die FN jede Woche eine Parlamentarierin oder einen Parlamentarier der Freiburger Delegation zu einem aktuellen Thema.

Indem nachhaltiger Waldbau in steilen und schlecht erschlossenen Waldstücken sowie die regionale Nutzung von Holz gefördert wird, soll die Schutzfunktion des Waldes für Mensch und Klima aufrechterhalten werden. Eine Motion forderte mehr Mittel dafür, der Bundesrat war zuerst dagegen. Nun gab es nicht einmal eine Debatte im Nationalrat.

Ja, Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat sich doch noch der Motion angeschlossen, wie der Nationalratspräsident heute Nachmittag sagte. Darum gab es gar keine Debatte. 

Sie hätten als Sprecher der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek) die Motion verteidigen sollen. Ist es frustrierend, wenn die Debatte unerwartet dann doch nicht stattfindet?

(Lacht.) Ja, schon, ich habe mich ja vorbereitet. Aber umso besser, wenn das Anliegen durchkommt. 

Warum ist es denn wichtig, dass der Bund 25 Millionen Franken mehr für die Förderung des nachhaltigen Waldbaus einsetzt?

Unsere Wälder werden nur ungenügend bewirtschaftet. Jährlich wächst mehr Holz nach, als wir nutzen. Zudem leiden die Wälder unter der Klimaerwärmung, sodass Sicherheitsfällungen nötig werden. Die Kantone haben nicht genügend Mittel für noch mehr Subventionen. 

Nun kommen 25 Millionen Franken vom Bund, das macht grosso modo eine Million pro Kanton. Reicht das aus?

Ja, als zusätzliche Geldspritze ist das gut. Es ist wichtig, dass wir die Schweizer Holzwirtschaft unterstützen, so wie auch unsere Nachbarländer ihre Holzwirtschaft unterstützen. Sonst sind unsere Holzprodukte im Vergleich zum Importholz zu teuer.

Das heisst, der Preis ist ein grosses Problem für die Nutzung der Wälder?

Ja, damit der Wald rentabel ist, brauchen wir Gelder von Bund und Kantonen. Es wichtig, diese nachwachsende und ökologische Ressource, die uns zur Verfügung steht, zu nutzen.