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Dario Bettello: «Wir haben nicht alles, aber vieles richtig gemacht»

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Nach sechs Jahren bei Volley Düdingen bestritt Dario Bettello am Mittwoch bei der Playoff-Finalniederlage gegen NUC sein letztes Spiel als Trainer der Power Cats. Besonders stolz ist der Tessiner, wie viele Spielerinnen sich unter seinen Fittichen weiterentwickelt haben.

2017 stiess Dario Bettello von Luzern zu Volley Düdingen. Sechs Jahre später endete am Mittwochabend in Neuenburg mit dem Gewinn der zweiten Silbermedaille die Arbeit des Tessiners bei den Power Cats. Bettello wird neuer Leiter von Fri Spike, dem ersten nationalen Leistungszentrum der Westschweiz, das in Freiburg stationiert ist. In den FN blickt Bettello auf seine Zeit bei den Düdingerinnen zurück.

Dario Bettello, mit welchen Gefühlen blicken Sie nach einer Nacht Abstand auf die verlorene Finalserie zurück?

Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung, wir konnten uns von Spiel zu Spiel steigern. Das spricht für die Qualität der Spielerinnen und die Arbeit des Trainerstaffs, der Match für Match Anpassungen machte. Wir kamen NUC immer näher und waren sogar wie am Mittwoch manchmal besser. Hätten wir in Neuenburg gewonnen, wären die Spiele 4 und allenfalls 5 sehr interessant geworden. Das 3:0 widerspiegelt die Serie sicherlich nicht. Der Final bestätigte überdies die Clubphilosophie und den guten Job, den wir gemacht haben. Unsere Ersatzspielerinnen hatten das Niveau, um einen Unterschied auszumachen. Bei anderen Teams kommt die zweite Sechs meist erst, wenn der Satz schon verloren ist und man die Stammsechs schützen will, das muss man so klar sagen.

Sie waren zweimal in der Meisterschaft und einmal im Cup nahe am Titel dran, verloren dann aber die Finals. Hadern Sie damit?

Die Situation war immer eine andere. 2021 lagen vor dem Playoff-Final neun Spielerinnen mit Corona im Bett. Uns fehlte die Kraft, die Köpfe waren zwar da, aber nicht die Körper. Letztes Jahr eliminierten wir auf dem Weg in den Cupfinal Sm’Aesch Pfeffingen und NUC. Im Final (2:3-Niederlage gegen den damaligen B-Ligisten Volero Zürich – Red.) entschieden dann ein paar unglückliche Details zu unseren Ungunsten, und in den entscheidenden Momenten ist nicht alles richtig gelaufen. Heuer haben wir im Playoff-Final wie gesagt nicht gut angefangen, wurden dann aber immer besser. Hätten wir das erste Spiel mit der Leistung der zweiten Partie bestritten, hätten wir die Serie womöglich drehen können. NUC hat seinen Job gemacht und den Titel verdient, aber wir hätten auch gewinnen können.

Der Trainerjob zehrte an den Nerven Bettellos.
Archivbild Corinne Aeberhard

Heisst das, dass bei einem Club wie Düdingen alles zusammenpassen muss, will er den ganz grossen Coup schaffen?

Das ist so. Aber wissen Sie, eines haben alle Serien gemeinsam: Sie enden einmal. Wenn Düdingen so weitermacht, wird es einmal reüssieren. Ich hoffe, so bald wie möglich. Aber das Team muss nicht nur besser sein, es muss klar besser sein, speziell gegen NUC. Denn die zweifelhaften Bälle gingen an die Neuenburgerinnen.

 
Was ist der grösste Unterschied bei Volley Düdingen, seit Sie 2017 zum Club gestossen sind?

Ich verlasse einen Club, der einen sehr guten Namen hat und der wirtschaftlich gesund ist. Dafür sind andere zuständig, aber es ist wichtig, das zu erwähnen. Ausserdem ist der Verein viel besser organisiert und das Umfeld der NLA-Equipe professioneller geworden, was Physio, Konditionstrainer und Trainerstaff, aber auch die Statistiker oder die Videos betrifft. Ich bin dankbar dafür, dass der Club den Willen hatte, sich weiterentwickeln zu wollen. Die medizinische Unterstützung ist wichtig, wenn man vorne mithalten will. Bei kleinen Blessuren wurde kompetent reagiert, damit die Spielerinnen schnell wieder performen konnten. Letzte Saison hatten wir noch viele Verletzungen, heuer fast keine. Auch das sorgt für die Differenz.

Was hat sich noch zum Positiven verändert?

Die Identität des Clubs, die dafür sorgt, dass sich Spielerinnen einen besseren Status erarbeiten können. Ich denke zum Beispiel an Samira Sulser. Als sie zu uns kam, spielte sie bei Aesch kaum. Nach drei Jahren bei uns war sie NLA-Stammspielerin und in der Nati. Jetzt hatte sie zwei gute Jahre bei NUC und wird wohl ins Ausland wechseln. Andere Beispiele sind Sarina Wieland, die inzwischen für die Differenz sorgen kann und die Aussenangreiferin mit der meisten Spielzeit war, oder Noemi Portmann, die von hier ist und zu den besten Liberas zählt. Es gibt viele Beispiele von Schweizerinnen, die zuvor nicht gespielt hatten und die nun alle haben wollen. Ich bin glücklich, konnte ich so viele junge Spielerinnen wachsen sehen.

Als Leiter des nationalen Leistungszentrums Fri Spike wartet künftig vermehrt Papierarbeit auf Dario Bettello.
Archivbild Charles Ellena

Ist die Entwicklung dieser jungen Spielerinnen Ihr grösster Stolz?

Sicherlich. Talentierte und motivierte Spielerinnen erhielten bei uns immer eine Chance. Man muss aber auch sagen, dass nicht alle diesen Weg gehen wollen. Für viele ist der Aufwand zu gross, und sie wollen lieber in der NLB spielen. Auch das ist okay. Ich bin auch stolz darauf, dass wir in diesen sechs Jahren immer mindestens den Playoff-Halbfinal erreicht haben. Das können nicht viele NLA-Teams von sich sagen und es zeigt, dass wir nicht alles, aber vieles richtig gemacht haben.

Bei Düdingen steht ein grosser Umbruch an. Wie sehen Sie die unmittelbare Zukunft des Vereins?

Ich glaube, dass alles gut gehen wird. Das, weil Düdingen einen guten Namen hat, in den die Spielerinnen vertrauen. Keine Schweizerin spricht schlecht vom Club, was die Rekrutierung erleichtert. Auf der anderen Seite schmerzt es, dass so viele Spielerinnen aufhören oder den Club wechseln. Aber wir haben zusammen intensive Jahre erlebt, was die Entscheidung, den Verein zu verlassen, der einen oder anderen erleichtert hat. Ich werde ja hier in der Region bleiben und werde die Spiele von Düdingen, wenn möglich, mit viel Freude verfolgen. Und meinem Nachfolger Léo Portaleoni, ein Freund von mir, wünsche ich nur das Beste.

Sie werden Leiter des nationalen Leistungszentrums Fri Spike. Worauf freuen Sie sich in Ihrem neuen Job am meisten?

Die Arbeit als Trainer bei einem Top-Team der NLA ist mental herausfordernd. Ich habe etwas die Freude verloren, nicht an der Arbeit mit den Spielerinnen, aber durch die Situationen, die man nicht beeinflussen kann. Der Druck wird kleiner sein und ich kann mich mehr auf die Arbeit mit den jungen Spielerinnen, die weiterkommen wollen, konzentrieren. Ich freue mich darauf, ihre Fortschritte zu sehen, ohne dass es an den Nerven zehrt.

Wie lange wird es dauern, bis Volley Düdingen von Ihrer neuen Arbeit profitieren kann?

In zwei Jahren sollten die ersten Spielerinnen bereits nachstossen, je nachdem wie ihre Pläne und Träume aussehen. Die Zusammenarbeit mit Volley Düdingen ist nicht obligatorisch, aber sie macht Sinn, zumal viele Mädchen aus der Region sind. Ich wäre sehr glücklich, wenn sie für die Power Cats spielen würden, damit ich sie noch besser verfolgen könnte.

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