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Das Bédémania-Festival im Zeichen der Zweisprachigkeit

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Vom 5. bis 7. November wartet das Comic-Festival Bédémania mit einem attraktiven Programm auf. Eingeladen sind auch ein Dutzend Deutschschweizer Autoren. Ehrengast ist der Vater von Yakari.

Dieses Wochenende steht ganz im Zeichen der Comics. Nachdem das Festival Bédémania im vergangenen Jahr wegen Corona abgesagt werden musste, kann es nun wieder durchgeführt werden. Nach dem Motto Vorsicht ist besser als Nachsicht entschied sich die Leitung allerdings für eine dezentrale Organisation. Das Festival findet an rund dreissig verschiedenen Orten statt, hauptsächlich in Freiburg, aber auch in Belfaux, Corminboeuf, Murten und Bulle. Dadurch soll eine zu grosse Besucherkonzentration vermieden werden. 

Erstmals zweisprachig

Das Thema der 15. Ausgabe heisst «Suisse Made Schwiitz» und ist zum ersten Mal auch deutschsprachigen Comics gewidmet. Unter den rund 80 eingeladenen Autorinnen und Autoren sind ein Dutzend Deutschschweizer. Martin Schnetzer, ehemaliger Vertreter grosser Comic- und Cartoon-Verlage, ist Mitorganisator von Bédémania und sagt, dass er eine zweisprachige Ausgabe schon lange im Hinterkopf gehabt habe. Nachdem das Comic-Festival Bédé Bilingue Münchenwiler vor ein paar Jahren wegen mangelndem Publikum gestorben sei, sei es nun gelungen, die deutschsprachigen Autoren in die Bédémania zu integrieren. 

Deutsche Comics holen auf

Dass dies erst jetzt der Fall ist, hat auch historische Gründe, wie Schnetzer erklärt. Denn die Comic-Tradition hat ihre Wurzeln in Frankreich und Belgien. Und so sei auch das Festival Bédémania, welches vor 32 Jahren gegründet und alle zwei Jahre in Belfaux und Corminboeuf ausgetragen wurde, bisher sehr frankobelgisch geprägt gewesen. «Das Feuer für Comics, welches durch das 1938 gegründete französischsprachige Magazin  ‹Spirou entfacht wurde, schaffte es lange nicht über die Sprachgrenze hinaus», sagt Schnetzer. «Bei uns in der Deutschschweiz waren Comics früher bäh.» In den letzten 20 bis 30 Jahren habe sich das jedoch geändert.

Dazu beigetragen habe das Genre der Graphic Novel. «Diese literarische Form des Comics hat Bildgeschichten erst salonfähig gemacht. Die Kids liebten sie allerdings schon vorher», sagt Schnetzer. Werke wie «Der bewegte Mann» von Ralph König, das später auch erfolgreich verfilmt wurde, hätten weiter zur Popularität der Comic-Kunst beigetragen. Wenn heute Comics auch von Erwachsenen gelesen würden, liege das aber auch an Autoren wie dem maltesisch-amerikanischen  Comic-ZeichnerJoe Sacco, der komplexe zeitgeschichtliche Themen adäquat in Comics verarbeite, so Schnetzer. Für seinen letzten Geniestreich «Wir gehören dem Land» über die Ureinwohner Kanadas und Nordwestamerikas wurde er kürzlich mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2021 ausgezeichnet. 

Illustre Gäste

Zu den deutschsprachigen Highlights an der diesjährigen Bédémania gehören unter anderen der Schweizer Nando von Arb. Der 29-Jährige hat im grössten Comic-Verlag der Schweiz, der Edition Moderne, seine erste Graphic Novel «Drei Väter» veröffentlicht, die mit dem Schweizer Kinderbuchpreis ausgezeichnet wurde. «Diesen Preis gleich mit einem Erstlingswerk zu erhalten und das erst noch für einen Comic, das hat es noch nie gegeben», freut sich Schnetzer.

Am Festival anwesend wird auch David Boller sein. «Ein absolut internationaler Star», so Schnetzer. Der Schweizer hat unter anderem in drei Comic-Bänden die Geschichte des Nationalhelden Wilhelm Tell erzählt. 

Mit Werner Nydegger kann das Bédémania-Festival einen weiteren bekannten Schweizer Cartoonisten zu seinen Gästen zählen. Dem Allroundgenie Nydegger – er arbeitet für Zeitungen, ist Illustrator, schreibt Bilderbücher, ist Designer und Plastiker – ist im Café Le Tunnel eine Sonderausstellung gewidmet. Vor 50 Jahren hatte er im «Luzerner Neueste Nachrichten»-Magazin und im «Zeit»-Magazin erfundene Geschichten um bekannte Figuren aus der Weltgeschichte in einem historisch exakten Kontext geschrieben. Dieser Tage kommen sie nun neu in einer Gesamtausgabe auf Deutsch heraus.

Grosses Bedauern drückt Schnetzer über das Fehlen von Martin Perscheid aus. Der erfolgreichste Cartoonist Deutschlands, der 15‘000 Comics schrieb und zeichnete, habe im Mai noch sein Kommen angekündigt, ist im Juni infolge einer Krebserkrankung mit 55 Jahren aber verstorben.

Der Vater von Yakari als Ehrengast

Zu Ehren der 9. Kunst wird schliesslich Derib, der Vater von Yakari und Buddy Longway, virtuell über Videokonferenz zugeschaltet sein. Im Gutenberg-Museum in Freiburg ist dem 77-jährigen Künstler eine komplette Ausstellung gewidmet. Zu sehen sind nicht nur seine Comics – darunter «Jo», den ersten veröffentlichten Comic über Aids – sondern auch seine «atemberaubend schönen Naturzeichnungen», wie Schnetzer sagt.  

Zahlen und Fakten

Mehr als eine Unterschrift

Die 80 eingeladenen Autorinnen und Autoren werden an den verschiedenen Austragungsorten der Bédémania anwesend sein. Sie ziehen von Ort zu Ort und präsentieren ihre Werke, die auch zum Verkauf stehen. Das Publikum erhält nicht nur die Gelegenheit, mit ihnen zu reden, sie können die Hefte und Bücher auch signieren lassen. «Die Widmungen sind mehr als eine blosse Unterschrift», betont Schnetzer. «Das sind in der Regel halbe Comics.» rsa

 

 

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