Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das Forsthaus Hölli erinnert seit 80 Jahren an ein nationales Aufforstungsprojekt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Vor 80 Jahren hat der Kanton Freiburg die Höllbachhütte im Plasselbschlund als Ausgangspunkt für ein national einmaliges Wiederaufforstungsprojekt gebaut. Vor zehn Jahren hat ein Verein das Forsthaus vor dem Abbruch gerettet und zieht heute eine positive Bilanz.


Einst war die Höllbachhütte ein Dreh- und Angelpunkt für die jahrelangen umfangreichen Wiederaufforstungsarbeiten im Plasselbschlund. Doch dann geriet sie in Vergessenheit. Vor zehn Jahren hat ein Initiativkomitee das Forsthaus Hölli vor dem Abbruch gerettet, einen Trägerverein gegründet, das Gebäude saniert und daraus ein Ferienhaus gemacht (siehe Kasten).

Vielseitig genutzt

Genau 80 Jahre alt ist das Gebäude heute. Es hat seit seinem Wiedererwachen rund 3000 Gäste beherbergt und diente als Begegnungszentrum für Waldschulwochen, Schulprojekte oder Besinnungstage. Es war aber auch Austragungsort für Jugendlager oder Vereinsanlässe und Basis für Ausflüge von Wandergruppen und Naturfreunden.

Die damalige Rettungsmission sei mit einem grossen Einsatz an Fronarbeit und hohen finanziellen Mitteln verbunden gewesen, sagt Daniel Bürdel, bis vor kurzem Vereinspräsident, in seinem Rückblick auf die letzten zehn Jahre. «Sie hat sich aber in allen Belangen gelohnt.» Das Forsthaus Hölli erfreue sich einer grossen Nachfrage. Die Erwartungen seien sogar übertroffen worden.

Das freut auch Felix Bürdel, der damals die Initiative ergriffen hatte und nun das Amt des Vereinspräsidenten übernommen hat. Wie er ausführt, kommen die Gäste – für einen Tag oder mehrere Nächte – sowohl aus der näheren Umgebung als auch aus allen anderen Landesteilen. «Mit einer Auslastung von 75 bis 90 Tagen zwischen Anfang Mai und Ende Oktober ist der Verein sehr zufrieden.»

In unberührter Natur

Die spezielle Lage habe sich unter Erholungssuchenden herumgesprochen. «Die Gäste schätzen es, dass der ursprüngliche Charakter des Forsthauses beim Umbau erhalten geblieben ist», sagt Felix Bürdel. Die bestehenden Räume seien möglichst treu der ursprünglichen Architektur renoviert worden. Gleichzeitig habe der Verein darauf geachtet, die heutigen Bauvorschriften zu respektieren, etwa beim Treppenhaus oder beim Notausgang. Der Strom kommt von einer Fotovoltaikanlage.

«Wir haben immer wieder punktuelle Verbesserungen bezüglich Freizeitaktivitäten und Komfort vorgenommen.» Dies komme bei den Besuchern gut an, sagt er. Davon zeugen die rund 40 Einträge im Gästebuch. «Sie schätzen besonders die unberührte Natur, den Wald, die Flora und Fauna, die Wildbäche, die Wanderwege und das typische Voralpengebiet ganz allgemein.»

Wichtig war dem Verein auch, den Besuchern vor Augen zu führen, welche Bedeutung das geschichtsträchtige Gebäude hat. Ein kleines Museum im Estrich liefert Informationen über das Aufforstungsprojekt von nationaler Bedeutung. Zudem sind Werkzeuge aus früheren Zeiten ausgestellt, und es werden Informationen über Fauna und Flora vermittelt.

Themenweg und Bikerouten

Das gleiche Ziel verfolgt auch der 2017 eröffnete Themenweg «Wald, Wild, Wasser». Der 6,2 Kilometer lange Weg wurde in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wald und Natur erstellt. Er führt vom Forsthaus über die Forststrasse bis zum Luggeli-Philiponawald und zurück über die Höllbachbrücke. An bebilderten Posten können sich die Besucher in deutscher und französischer Sprache über Geologie, Bachverbau, Waldentwicklung, Raufusshühner, den Waldboden als Wasserspeicher, Schutzwaldbewirtschaftung und Infrastrukturen zur Waldbewirtschaftung informieren.

Da sich der Bike-Sport immer grösserer Beliebtheit erfreut, ist dies auch ein Thema im Verein Forsthaus Hölli. Bereits jetzt existieren im Plasselbschlund – zwischen dem Schwarzsee- und Berragebiet – zahlreiche Wander- und Bike-Wege. Das Forsthaus will eine angepasste Infrastruktur für Biker sicherstellen. Der Verein hat den Wander- und Bike-Weg, der ab der Forststrasse Hölli die Verbindung Richtung Schmutzes Schwyberg sicherstellt, im Frühjahr/Sommer 2021 ausgebaut. Er plant derzeit weitere Projekte in den Bereichen sportliche Betätigungen und Informationsdokumentationen für Schulen.

Rückblick

Das Forsthaus Hölli erinnert an die Pionierarbeit vor 130 Jahren 

Zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert war der einst dicht bewaldete Plasselbschlund nach und nach fast ganz gerodet worden. Denn die Nachfrage nach Holz war mit der Industrialisierung gestiegen. Das hatte Folgen. Nach schweren Gewittern vermochten die steilen Hänge im Flyschgebiet das Wasser nicht mehr aufzunehmen. Wildbäche wie der Höllbach wurden zu reissenden Flüssen. Dies führte zu Überschwemmungen entlang der Ärgera bis nach Marly.

1,20 Franken Stundenlohn

1890, also vor 131 Jahren, hat der Grosse Rat den Staatsrat deshalb ermächtigt, erste Alpen im Plasselbschlund zu kaufen, um darauf wieder Wald anzupflanzen. Angefangen hat es mit den Alpen Schlattli, Stutzhölli und Luggeli – heute ist der grösste Teil des Plasselbschlunds Staatswald. Die damaligen Arbeiter waren unter sehr misslichen Umständen im Einsatz: lange Arbeitstage, schwieriges Gelände, nur Handarbeit – und dies zu einem Stundenlohn von 1,20 Franken. Sie gruben Entwässerungsgräben und brachten Pflanzmaterial Stück für Stück vor Ort. Um sie die Woche über zu verpflegen, baute der Staat Forsthütten wie die Höllbachhütte. Sie war auch nach Ende der Aufforstung, bis in die 1960er-Jahre, rege in Gebrauch, etwa für Forstwartkurse oder Familienfeste.

Im Juli 1976 war der gesamte Bundesrat im Forsthaus zu Gast, denn diese Aufforstungen galten schweizweit als Paradebeispiel. 2006 entschied das Amt für Wald, Wild und Fischerei, die Hütte abzureissen, weil sie für die Waldbewirtschaftung keinen Nutzen mehr hatte.

Ein Kulturdenkmal

Gegen diese Pläne wehrte sich das Initiativkomitee unter der Leitung des Plasselber Alt-Ammanns Felix Bürdel. Die Mitglieder argumentierten, dass das Gebäude ein Kulturdenkmal sei und an die damalige Pionierarbeit erinnere. Im Dezember 2011 gründeten 33 Personen den Verein Forsthaus Hölli mit Daniel Bürdel als Präsident. Der Verein sammelte Ideen, wie man das geschichtsträchtige Gebäude auffrischen und wiederbeleben könnte. Mit Erfolg: Der Kanton als Besitzer war bereit, dem Verein das Forsthaus im Baurecht zu überlassen. im

Zum Verein

Der Verein will neue Mitglieder gewinnen

Der Verein Forsthaus Hölli zählt heute 180 Mitglieder. Wie der abtretende Präsident Daniel Bürdel sagt, steht er nach zehn Jahren auf soliden Pfeilern. Der Vorstand hat sich zum Ziel gesetzt, den Mitgliederbestand im nächsten Jahr auf 200 zu erhöhen. Mit dabei sind Leute aus der näheren Umgebung, aber auch Naturfreunde aus dem ganzen Kanton und darüber hinaus. Daniel Bürdel hat sich aus zeitlichen Gründen vom Vorstand zurückgezogen. Er wurde von der Generalversammlung für seine grossen Verdienste zum Ehrenpräsidenten ernannt. Neu im Vorstand sind Anton Raemy, Michael Rumo, Ammann von Plasselb, und Alexander Maradan. Das Ziel des neunköpfigen Vorstands bleibe das gleiche, sagt der neue Präsident Felix Bürdel. «Wir wollen mit dem Forsthaus interessierten Kreisen die Möglichkeit bieten, das zauberhafte Gebiet des Plasselbschlunds kennenzulernen.» 

Vorstandsmitglieder (v.l., kniend): Anton Thalmann, Ehrenpräsident Daniel Bürdel, Anton Raemy; (v.l. stehend): André Schmutz, Felix Bürdel, Hervé Brügger, Michael Rumo. 
zvg

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema