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(Das) Geschäft mit dem schlechten Gewissen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Christian Schmutz

Fünf Mal am Tag sollen wir Gemüse oder Früchte essen. Andere Quellen sprechen von fünf bis sieben Portionen täglich. Nun war ich an der Freiburger Messe. Ich weiss bis heute nicht, welche Laune mich getrieben hat, dass ich an einem Fitness-Stand einen Fragebogen ausfüllte. «Essen Sie sieben bis neun Mal am Tag Gemüse und Früchte (Empfehlung der WHO)?» Ich konnte locker mit «Nein» antworten, hab ja schon fünf Mal nie geschafft. Die freundlich lächelnde Frau am Stand konnte dem Ungenügenden genüsslich ausbreiten, was er in seinem Leben besser machen müsste.

Ich bin sicher: Die Zahl wurde deshalb erst auf fünf bis sieben und jetzt auf sieben bis neun erhöht, weil es immer wieder Fanatiker gegeben hat, die das Soll erfüllten. Die Gesundheits-Gurus haben entschieden, die Zielgrösse zu erhöhen, um möglichst vielen Besuchern ein schlechtes Gewissen einreden zu können – das gibt neue Kundschaft.

Oder ist sieben bis neun Mal doch realistisch? Ich habe gezählt. Konfitüre aufs Brot: 1 Mal. Rosinen in den Corn- Flakes: 2 Mal. Ein Früchte-Joghurt: 3 Mal. Ein Apfelschnitz: 4 Mal. Ein Glas Orangensaft: 5 Mal . . . Am Mittag wollte ich in den Burger King, um mich zu bremsen – ach nein, da hat es ja Tomaten im Burger. Stattdessen zwei Oliven zum Apéro, ein Petersilie-Sträusschen auf dem Menü, ein gemüsiger Wein – der zählt doppelt, wegen dem gemüsigen Geschmack und den Trauben im Gesöff. Das wären Nummer 6, 7, 8 und 9 gewesen – ich lasse das Zwetschgensorbet bleiben. Zu viel wäre allzu gesund.

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