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«Das ist nicht akzeptabel»

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Nach dem knappen Sieg gegen Ambri und der Achtelfinal-Qualifikation in der Champions League war bei Gottéron fast so etwas wie eine Aufwärtstendenz zu erkennen gewesen. Wenn man es denn so nennen konnte, dann wurde diese Aufwärtstendenz gestern jäh gestoppt. Es waren trotz des am Ende relativ knappen Resultats Welten, die in der Patinoire de Malley zwischen Lausanne und den Freiburgern lagen. Und es war nicht etwa so, wie es in Sachen Budget und auf dem Papier auch in Sachen Spielermaterial logisch wäre, dass Gottéron überlegen war. Es waren von Beginn weg die mit bescheidenen Mitteln hart kämpfenden Lausanner, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Allein schon an der Körpersprache war früh zu erkennen, wer das Eis als Sieger verlassen wird. Hier die zaudernden Freiburger, da die entschlossenen Waadtländer. Dies widerspiegelte sich im Spielstil. Nichts war es mit der Bissigkeit, die Gottérons Trainer Hans Kossmann von seinem Team gefordert hatte. Er hatte in den letzten Tagen versucht, seinen Spielern den direkten Weg zum Tor zu zeigen und sie angewiesen, vor dem Gehäuse härter zu arbeiten.

Erste Minute – erster Aussetzer

 Doch den direkten Weg zum Tor fanden gestern nur die körperlich überlegenen, immer wieder überfallartig angreifenden Lausanner. Gottéron hingegen liess sich in der Offensivzone immer wieder in die Ecken oder hinters Tor drängen. Sein Team müsse es vermeiden, zu früh Stimmung aufkommen zu lassen, hatte Gottéron-Trainer Hans Kossmann vor dem gestrigen Spiel gesagt. Dieses Vorhaben ist seiner Mannschaft gründlich misslungen. Bereits in der ersten Spielminute präsentierte Gottéron mit einer Verkettung von Fehlern dem Heimteam die Führung auf dem Silbertablett. Jeff Tambellini spielte in der Offensivzone den Puck etwas konfus gegen die Bande. Dies überraschte offensichtlich das einmal mehr schwache Verteidiger-Duo Joel Kwiatkowski und Michael Ngoy, das in dieser Szene offenbar viel zu sehr mit Offensivgedanken beschäftigt war. Jedenfalls kullerte die Scheibe der Bande entlang um das halbe Eisfeld, direkt auf den Stock von Florian Conz, der seinen Bruder Benjamin Conz aus relativ spitzem Winkel mit einem präzisen Schuss zum 1:0 bezwang. Und so war für Gottéron nach nur 41 Sekunden – mal wieder – das Worst-Case-Szenario eingetreten. «Diese Szene sagt eigentlich schon alles über das gestrige Spiel», sagte Gottéron-Trainer Hans Kossmann nach dem Spiel.

Entnervter Conz

Die Stärke der Lausanner ist die Defensivarbeit. Einmal in Führung, sind die körperlich robusten, diszipliniert ihrem System treu bleibenden Waadtländer nur schwer zu bezwingen. Es bedurfte deshalb schon eines Geschenks – Lausanne-Goalie Cristobal Huet schoss in Überzahl Greg Mauldin an, der nur noch ins leere Tor einschieben musste–, damit im Lager der Freiburger in der 15. Minute überhaupt einmal kurz Hoffnung aufkam.

Sie währte allerdings nicht lange. Kurz danach wanderte Kwiatkowski auf die Strafbank. Und gerade als die Gäste die doppelte Unterzahl überstanden hatten, schoss Alain Miéville doch noch das 2:1. Weil ein Lausanner in dieser Szene im Torraum lag, gab der Schiedsrichter dieses Tor zunächst nicht, änderte seinen Entscheid dann nach Videokonsultation jedoch überraschend.

Mit einem Doppelschlag durch Ossi Louhivaara und Juha-Pakka Hytönen entschied Lausanne in der 25. und 27. Minute diese einseitige Partie frühzeitig. In beiden Situationen liessen die Freiburger – Verteidiger und Stürmer – ihren Gegenspielern in der Defensive viel zu viel Platz. Die Reaktion des einmal mehr völlig im Stich gelassenen Benjamin Conz war verständlich. Völlig entnervt fuhr er nach dem 1:4 zur Bande, verwandelte seinen Stock in Kleinholz und überliess seinen Platz Melvin Nyffeler.

Kossmann noch da

In der zweiten Spielhälfte passierte bis in die turbulenten Schlussminuten nicht viel. Der Sieg der Lausanner war nie in Gefahr, auch weil die Freiburger in ihrer fünfminütigen Überzahl zum Schluss der Partie wenig zustande brachten. So kam das gestrige Spiel einer Freiburger Bankrotterklärung insgesamt ziemlich nah. Es stellt sich deshalb automatisch die Frage nach der Zukunft von Trainer Hans Kossmann. Präsident Charles Phillot war aber nach dem Spiel nicht im Kabinengang und auch sonst nicht erreichbar, um darüber zu reden. Stattdessen trat ein ziemlich angefressener Hans Kossmann vor die Medien. «Das war nicht akzeptabel. Das war nicht einmal annähernd akzeptabel», sagte er über die Leistung seiner Mannschaft. «Ich habe keine Leader gesehen, die den Unterschied zu unseren Gunsten ausgemacht hätten. Natürlich ist es nicht einfach, in Lausanne zu spielen. Aber ich hätte zumindest ein bisschen mehr Einsatz meiner Spieler erwartet.»

Kossmann steht ein turbulentes Wochenende bevor. Es wird über seinen Posten gesprochen werden. Und gleichzeitig möchte er gerne möglichst bald einen ausländischen Verteidiger verpflichten. Der Club steht in den nächsten Tagen vor wichtigen und wegweisenden Entscheidungen.

 

Telegramm

Lausanne – Gottéron 5:3 (2:1, 2:0, 1:2)

7561 Zuschauer.Tore:1. (0:41) Florian Conz 1:0. 15. Mauldin (Ausschluss Monnet!) 1:1. 17. Miéville (Louhivaara, Pesonen/Ausschluss Kwiatkowski) 2:1. 25. Louhivaara 3:1. 27. Hytönen (Gobbi, Ruzicka) 4:1. 53. Tambellini (Dubé) 4:2. 59. (58:56) Louhivaara (Ausschluss Pesonen!) 5:2 (ins leere Tor). 60. (59:30) Hasani (Ness/Ausschluss Pesonen) 5:3.Strafen:2-mal 2 plus 5 (Pesonen) Minuten plus Spieldauer (Pesonen) gegen Lausanne, 4-mal 2 Minuten gegen Gottéron.

Lausanne:Huet; Gobbi, Leeger; Jannik Fischer, Lardi; Rytz, Genazzi; Marti, Stalder; Florian Conz, Hytönen, Ruzicka; Neuenschwander, Froidevaux, Benjamin Antonietti; Pesonen, Miéville, Louhivaara; Simon Fischer, Savary, Ulmann.

Freiburg-Gottéron:Benjamin Conz (27. Nyffeler); Ngoy, Kwiatkowski; Helbling, Abplanalp; Huguenin, Schilt; Montandon; Mottet, Dubé, Tambellini; Mauldin, Pouliot, Monnet; Sprunger, Bykow, Plüss; Fritsche, Ness, Hasani, Brügger.

Bemerkungen:Lausanne ohne Genoway, Herren, Bang, Augsburger und Seydoux (alle verletzt), Gottéron ohne Kamerzin (verletzt) und Wirtanen (überzähliger Ausländer). Timeout Gottéron (59.). Gottéron von 57:30 bis 58:56 und 59:30 bis 59:59 ohne Torhüter.

Die FN-Besten:Louhivaara, Nyffeler.

 

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Im Achtelfinal der Champions Hockey League bekommt es Gottéron mit einem finnischen Team zu tun. Das Hinspiel gegen IFK Helsinki findet am 4. November im St. Leonhard statt, das Rückspiel eine Woche später. Mit Helsinki macht ein Altbekannter eine Stippvisite in der Schweiz. Der Trainer von IFK ist Antti Törmänen, der bis im November 2013 Coach des SC Bern war. Si

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